West Side Story (2020)
Neuverfilmung des Leonard Bernstein-Musicals von Steven Spielberg um zwei verfeindete Straßengangs und eine unmögliche Liebe im New York des Jahres 1957...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Im New York des Jahres 1957 stehen sich in einem Viertel im Umbruch zwei Straßengangs verfeindet gegenüber. Riff (Mike Faist) ist der Anführer der Jets, deren Mitglieder junge weiße Männer aus der Unterschicht sind. Riff hat die Gruppe zusammen mit Tony (Ansel Elgort) gegründet, doch zu seinem Leidwesen hat Tony kein Interesse mehr daran, die Straßen unsicher zu machen. Er arbeitet nun im Laden der alten Valentina (Rita Moreno), die einst aus Puerto Rico einwanderte. Die Gegner der Jets sind die Sharks, junge Männer aus Puerto Rico, die ihnen die Oberhoheit im Viertel streitig machen. Ihr Anführer ist Bernardo (David Alvarez), dessen junge Schwester María (Rachel Zegler) vor kurzem aus Puerto Rico in die Stadt gezogen ist.
Auf einem Tanzball in der örtlichen Turnhalle verlieben sich María und Tony auf den ersten Blick. Empört geht Bernardo dazwischen – dieser Kontakt zwischen Angehörigen der verfeindeten Gangs ist unerwünscht! Er will Tony auf dem bevorstehenden großen Kampf der Jets und der Sharks herausfordern. Aber Tony hat nur Augen für María, die er heimlich trifft. Er verspricht ihr, dass es keinen Kampf geben wird. Doch Riff, Bernardo und ihre Anhänger lassen sich nicht stoppen und die Situation eskaliert auf tragische Weise. Haben die beiden Verliebten noch eine Chance?
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Filmkritik
Das Musical "West Side Story" aus dem Jahr 1957 mit der Musik von Leonard Bernstein zählt zu den Klassikern des Genres und wurde 1961 erfolgreich verfilmt. 60 Jahre später kommt nun ein Remake in die Kinos, das von keinem Geringeren als dem Meisterregisseur Steven Spielberg ("Jurassic Park", "Schindlers Liste") inszeniert wurde. Die Frage, ob es ihm gelungen ist, dem klassischen Stoff neues Leben einzuhauchen, kann nur teilweise bejaht werden. Die energiegeladene Musik von Bernstein wird von Justin Pecks kraftvollen Tanzchoreografien flankiert, die sehr treffend die raue, pulsierende Atmosphäre im New York der 1950er Jahre auf die Leinwand zaubern. Aber die Kulissen, die kampflustige Rivalität der beiden Gangs und die flammende Liebe, die nicht sein darf, wirken deutlich von gestern. Das ist der Preis für die nostalgische Treue zum Original, die einer Huldigung gleichkommt.
Dabei kann sich Spielbergs Fassung neben dem Film aus dem Jahr 1961 getrost sehen lassen. Es ist faszinierend, wie die Jets, die Sharks, die Weißen und die Puertoricaner auf den Straßen zwischen Ruinen und Baustellen spontan zu tanzen beginnen, wie sich ihre Kraft explosiv zusammenbraut. Riffs Männer sind Abgehängte aus kaputten Familien, Bernardos Gruppe aufstrebender Immigranten ist rassistischen Anfeindungen ausgesetzt. Die an sich ja zeitlose Geschichte über verfeindete Gangs und eskalierende Gewalt bleibt stark in der Epoche verhaftet, mitsamt ihrem Fatalismus und der schmachtenden Romantik. Kameramann Janusz Kaminski kann die Kraft der Träume und der Hoffnung wunderbar aus den Gesichtern herauslesen und mit gelegentlich anheimelnder Abendröte kombinieren.
Spielberg holt aus der Feuertreppen-Szene, in der Tony und María sich nach dem Ball heimlich begegnen, deutlich mehr heraus als der Film, den Robert Wise und Jerome Robbins 1961 inszenierten. Ansel Elgort ist als Tony eine Wucht, er vereint Mut zur poetischen Unschuld mit kühler Kraft. Rachel Zegler verleiht María eine mädchenhafte Frische, die natürlich wirkt. Rita Moreno, die 1961 die Rolle von Bernardos Freundin Anita spielte, ist bei Spielberg als Valentina an die Stelle des damals männlichen Ladenbesitzers Doc getreten. Dadurch erfährt die Rolle eine schöne Aufwertung, denn Valentina versucht als Immigrantin einer früheren Generation eine Brücke der Toleranz zu schlagen.
Fazit: Mit seiner Neuverfilmung des Musicals aus dem Jahr 1957 erweist sich Regisseur Steven Spielberg als glühender Liebhaber dieses klassischen Stoffs über eskalierende Jugendgewalt, Rassismus und eine Liebe, die Grenzen überwinden will. Der Film bleibt der Epoche der Originalhandlung treu, wodurch er einen zwiespältigen Eindruck erweckt. Die energiegeladene Musik von Leonard Bernstein hat nichts von ihrem Reiz verloren und wird von kraftvollen Choreografien flankiert. Auch das Spiel von Ansel Elgort, Rachel Zegler und Rita Moreno überzeugt, aber der Regisseur vertraut insgesamt zu sehr auf Nostalgie und altmodischen Charme.
Dabei kann sich Spielbergs Fassung neben dem Film aus dem Jahr 1961 getrost sehen lassen. Es ist faszinierend, wie die Jets, die Sharks, die Weißen und die Puertoricaner auf den Straßen zwischen Ruinen und Baustellen spontan zu tanzen beginnen, wie sich ihre Kraft explosiv zusammenbraut. Riffs Männer sind Abgehängte aus kaputten Familien, Bernardos Gruppe aufstrebender Immigranten ist rassistischen Anfeindungen ausgesetzt. Die an sich ja zeitlose Geschichte über verfeindete Gangs und eskalierende Gewalt bleibt stark in der Epoche verhaftet, mitsamt ihrem Fatalismus und der schmachtenden Romantik. Kameramann Janusz Kaminski kann die Kraft der Träume und der Hoffnung wunderbar aus den Gesichtern herauslesen und mit gelegentlich anheimelnder Abendröte kombinieren.
Spielberg holt aus der Feuertreppen-Szene, in der Tony und María sich nach dem Ball heimlich begegnen, deutlich mehr heraus als der Film, den Robert Wise und Jerome Robbins 1961 inszenierten. Ansel Elgort ist als Tony eine Wucht, er vereint Mut zur poetischen Unschuld mit kühler Kraft. Rachel Zegler verleiht María eine mädchenhafte Frische, die natürlich wirkt. Rita Moreno, die 1961 die Rolle von Bernardos Freundin Anita spielte, ist bei Spielberg als Valentina an die Stelle des damals männlichen Ladenbesitzers Doc getreten. Dadurch erfährt die Rolle eine schöne Aufwertung, denn Valentina versucht als Immigrantin einer früheren Generation eine Brücke der Toleranz zu schlagen.
Fazit: Mit seiner Neuverfilmung des Musicals aus dem Jahr 1957 erweist sich Regisseur Steven Spielberg als glühender Liebhaber dieses klassischen Stoffs über eskalierende Jugendgewalt, Rassismus und eine Liebe, die Grenzen überwinden will. Der Film bleibt der Epoche der Originalhandlung treu, wodurch er einen zwiespältigen Eindruck erweckt. Die energiegeladene Musik von Leonard Bernstein hat nichts von ihrem Reiz verloren und wird von kraftvollen Choreografien flankiert. Auch das Spiel von Ansel Elgort, Rachel Zegler und Rita Moreno überzeugt, aber der Regisseur vertraut insgesamt zu sehr auf Nostalgie und altmodischen Charme.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "West Side Story"
Land: USAJahr: 2020
Genre: Drama, Krimi
Länge: 157 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 09.12.2021
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Ansel Elgort als Tony, Rachel Zegler als Maria Vasquez, Ariana DeBose als Anita, David Alvarez als Bernardo Vasquez, Mike Faist als Riff
Kamera: Janusz Kaminski
Verleih: 20th Century Fox, Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Awards - Oscar 2022Weitere Infos
- Beste Nebendarstellerin - Ariana DeBose
- Bester Film - Kristie Macosko Krieger, Steven Spielberg
- Beste Regie - Steven Spielberg
- Bestes Szenenbild - Rena DeAngelo, Adam Stockhausen
- Beste Kamera - Janusz Kaminski
- Bestes Kostümdesign - Paul Tazewell
- Bester Ton - Gary Rydstrom, Andy Nelson, Brian Chumney, Tod A. Maitland, Shawn Murphy
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