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Petting statt Pershing
Petting statt Pershing
© NFP marketing & distribution

Petting statt Pershing (2019)

Muffige 80er: deutsche Komödie über eine Jugendliche, die ihre letzten Tage bis zur Volljährigkeit in der Provinz durchleidet.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.7 / 5

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Die BRD, 1983: Helmut Kohl ist Kanzler, NATO und Sowjets rüsten auf, deren Gegner demonstrieren. Irgendwo in der hessischen Provinz interessiert Ursula Mayer (Anna Florkowski) all das wenig. Die 17-Jährige, von ihren Mitschülern wegen ihrer Leibesfülle als "Obelix" verspottet, liest Camus und sehnt sich nach dem ersten Sex. Als ein neuer Lehrer an ihre Schule kommt, scheinen ihre Träume endlich in Erfüllung zu gehen. Im Gegensatz zu ihren Eltern nimmt Siegfried Grimm (Florian Stetter) Ursula ernst.

Dumm nur, dass der hübsche Siegfried, der in einer Kommune auf einem Bauernhof lebt und Pazifismus und freie Liebe predigt, nicht nur seinen Schülerinnen, sondern auch deren Müttern die Köpfe verdreht. Mit Sportlehrerin Teichert (Barbara Phillip) steigt er schon ins Bett. Bald kommt Ursulas Mutter Inge (Christina Große), eine frustrierte Hausfrau und verhinderte Künstlerin, hinzu, weil deren Mann Helmut (Thorsten Merten) sie schon länger mit ebenjener Teichert betrügt. Zwischen Opa Wilhelms (Hermann Beyer) Weltkriegsgeschichten und "Aktenzeichen XY ... ungelöst" steuert alles auf den großen Crash zu – nicht zuletzt, weil Siegfrieds Freundin Erdmut (Britta Hammelstein) offenen Beziehungen nicht so viel abgewinnen kann, wie zunächst angenommen.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Bislang war Petra Lüschow als Drehbuchautorin und Dramaturgin tätig, schrieb unter anderem die Adaption des Kriminalromans "Tannöd" (2006), der unter demselben Titel drei Jahre später in die Kinos kam. "Petting statt Pershing" ist ihr Spielfilmdebüt als Regisseurin und führt – wie der Titel bereits vermuten lässt – mitten hinein in die Achtziger mit ihrer Anti-Atomkraft- und Friedensbewegung. Dank einigen gelungenen Einfällen und Twists gerät die an sich beschauliche Bonner Republik bei Lüschow zu einem wilden Ritt, den die Debütantin allerdings nicht bis zum Ende durchhält.

Los geht es wie in einem Krimi und mit der 17-jährigen Ursula Mayer (Anna Florkowski), die ein Entführungsopfer in einem Sack über ein Feld schleift. Kamerafrau Jutta Pohlmann setzt diese Sequenz wie den gesamten Film recht ansehnlich in Szene. Hauptfigur Ursula ist wie die Filmemacherin Jahrgang 1966. Mit einer Jugend im Eigenheim, zwischen Wandschrank und grell gekacheltem Badezimmer, kennt sich Lüschow folglich aus. Das detailverliebte Zeitkolorit ist denn auch ein Pfund, mit dem diese Komödie wuchern kann.

Das Ensemble überzeugt, allen voran Kino-Neuentdeckung Anna Florkowski. Und Christina Große, die ihre Figur irgendwo zwischen verhuschter Hausfrau, auf die Tochter eifersüchtige Mutter und aufbegehrender Ehefrau anlegt, spielt ganz großartig auf. Auch Lüschows Pointen sitzen, Stoßrichtung, Tempo und Konsequenz hingegen weniger. Zwar ist "Petting statt Pershing" mit seinen Seitenhieben gegen alles und jeden weit davon entfernt, in die allseits verbreitete 80er-Nostalgie zu verfallen. Wirklich bissig ist diese Komödie indes nicht.

Lüschows Debüt ist beschwingt und verspielt und führt den Muff, die Bequemlichkeit und Doppelmoral dieser Epoche all jenen noch einmal vor Augen, die es sich in ihrer getrübten Erinnerung zu schön eingerichtet haben. Die teils absurden Auswüchse ihrer Handlung treibt die Regisseurin und Drehbuchautorin allerdings nie vollends auf die Spitze.

Fazit: Weit davon entfernt, in Nostalgie zu verfallen, führt "Petting statt Pershing" die Spießigkeit und Doppelmoral der frühen 1980er vergnüglich vor Augen. Die Pointen der Regisseurin und Drehbuchautorin Petra Lüschow sitzen, erzählerisch lässt sie jedoch die letzte Konsequenz vermissen.




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Besetzung & Crew von "Petting statt Pershing"

Land: Deutschland
Jahr: 2019
Genre: Komödie
Länge: 97 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 05.09.2019
Regie: Petra Lüschow
Darsteller: Anna Florkowski als Ursula Mayer, Florian Stetter als Siegfried Grimm, Christina Große, Thorsten Merten, Hermann Beyer
Kamera: Jutta Pohlmann
Verleih: NFP marketing & distribution

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