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Northern Disco Lights - The Rise and Rise of Norwegian Dance Music (2016)

Northern Disco Lights

Eisige Beats: Dokumentarfilm über elektronische Musik aus Norwegen – von ihren Anfängen bis heute.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.0 / 5

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Heute sind Discjockeys wie Bjørn Torske oder Per Martinsen alias Mental Overdrive nicht mehr aus der Geschichte der elektronischen Musik wegzudenken. Als junge Männer starteten sie ihre Karriere hoch im Norden in Tromsø, wo es nicht viel anderes zu tun gab, als an ihrem Sound zu feilen. Mit dem Umzug nach Bergen kamen weitere einflussreiche Figuren wie die Sängerin Annie, der 2001 verstorbene Tore Andreas Kroknes alias DJ Erot oder Produzent und Plattenlabelgründer Mikal Tellé hinzu.

Regisseur Ben Davis zeichnet in seinem Dokumentarfilm die Geschichte der norwegischen Elektromusik nach und Verbindungslinien auf, die von Tromsø über Bergen und Oslo bis weit hinaus in die Welt und zu DJs wie Hans-Peter Lindstrøm und Prins Thomas oder Todd Terje reichen. Neben den norwegischen Szenegrößen und ihren Wegbegleitern kommen Journalisten und internationale Musiker wie Bryan Ferry oder Bill Brewster zu Wort.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse2 / 5

Debütant Ben Davis geht seinen Dokumentarfilm mit Humor an. Das verrät schon der Untertitel. Wo andere gern vom "rise and fall", also vom Aufstieg und Niedergang einer Bewegung, eines kommerziellen oder kulturellen Phänomens erzählen, zeigt die Erfolgskurve in der norwegischen Elektro-Szene laut Davis nur in eine Richtung: steil nach oben. Auf die erste Generation Musiker folgte einfach nur die zweite. Beide sind bis heute präsent.

Auch formal lässt sich Davis einiges einfallen, um dem gewohnten Schema aus Interviewsituationen und Archivmaterial etwas mehr Pep zu verleihen. Immer dann, wenn der Filmemacher nicht auf alte Fotos oder Videoaufnahmen zurückgreifen kann, bebildern witzige Animationen die Erinnerungen der Befragten. Und um in der komplexen Musikbranche durchzublicken, zeigt eine mit zunehmender Laufzeit stetig anwachsende Illustration all die Verbindungslinien zwischen Musikern, Plattenfirmen, Stilrichtungen und Kollaborationen auf.

Auch die damals wie heute Beteiligten haben sichtlich Spaß und blicken bescheiden und augenzwinkernd zurück. Neid und Missgunst, Exzesse und Abstürze – im Grunde fester Bestandteil einer jeden Musikdoku – sind in "Northern Disco Lights" nicht zu finden. Tragischer Höhepunkt ist der frühe Tod des DJs Tore Andreas Kroknes alias Erot, dem Davis' Film ein würdiges Denkmal setzt.

Wie so viele Dokumentarfilme, die eine komplette Musikrichtung abbilden wollen, krankt auch "Northern Disco Lights" an der schieren Materialfülle. Die formalen Spielereien können nicht davon ablenken, dass Davis die historischen Wegmarken recht uninspiriert chronologisch abschreitet und dabei kaum einmal zur Seite, auf andere Genres der so vielfältigen norwegischen Musikindustrie blickt. Auch über die Erfolge (etwa Verkaufszahlen oder Tourneen) oder die Entstehungsprozesse der Musikstücke erfährt man (zu) wenig. Ein serielles Format mit deutlich mehr Laufzeit wäre dem umfänglichen Thema gerechter geworden.

Fazit: "Northern Disco Lights" ist ein formal verspielter, auf Understatement und Humor setzender Dokumentarfilm über die norwegische Elektro-Szene. Regisseur Ben Davis gibt einen guten Überblick, wird der schieren Materialfülle letztlich aber nicht Herr.




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Besetzung & Crew von "Northern Disco Lights - The Rise and Rise of Norwegian Dance Music"

Land: Norwegen
Jahr: 2016
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Northern Disco Lights
Länge: 74 Minuten
Kinostart: 18.04.2019
Regie: Ben Davis
Darsteller: Bill Brewster, Bryan Ferry, Hans-Peter Lindstrøm, Per Martinsen, Pål Strangefruit Nyhus
Kamera: Terje Rafaelsen
Verleih: Nordlichter Film

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