Euthanizer (2017)
Armomurhaaja
Finnisches Thriller-Drama über einen Tierfreund, der sich an bösen Frauchen und Herrchen rächt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Kfz-Mechaniker Veijo (Matti Onnismaa) lebt einsam im Wald. Gegen Bares kümmert er sich nicht nur um Motoren, er schläfert auch Haustiere ein. Der Tierärztin Ojala (Pihla Penttinen) ist Veijos kleiner Nebenjob ein Dorn im Auge. Krankenschwester Lotta (Hannamaija Nikander), die sich im Hospital um Veijos bettlägerigen Vater Martti (Heikki Nousiainen) kümmert, zieht die morbide Freizeitbeschäftigung hingegen an. Sie beginnt eine Beziehung mit dem Eigenbrötler.
Der hat indessen ganz andere Probleme. Petri (Jari Virman), der seinen ungeliebten Hund bei Veijo loswerden wollte, verliert seinen Job. Um bei seinen Kumpels von den rechtsextremen "Soldiers of Finland" nicht dumm dazustehen, lässt er seinen Frust an Veijo und seinem ehemaligen Hund aus, den Veijo wider Erwarten behalten und nicht eingeschläfert hat. Doch wie alles in Veijos Lebensphilosophie hat Petris unbedachte Tat Konsequenzen.
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Filmkritik
Ob sie an Karma glaube, fragt Veijo (Matti Onnismaa) die Tierärztin Ojala (Pihla Penttinen), als er sie gewaltsam in den Wald, an den Ort ihres Verbrechens zerrt. Ojala hatte auf der nahe gelegenen Straße einen Dachs angefahren. Nun soll sie sich bei dem toten Tier entschuldigen. Danach fordert Veijo sie auf, ihm mit einer Eisenstange eins über den Schädel zu ziehen. Ausgleichende Gerechtigkeit für den Schlag, den Veijo zuvor Ojala zugefügt hatte. In Veijos Lebensphilosophie ist alles in Balance, zuvorderst der Schmerz. Teemu Nikkis Film funktioniert auf eben diese Weise.
Der finnische Independent-Regisseur und Drehbuchautor hat ein schräges Karma-Drama, einen fiesen kleinen Tier-Thriller gedreht. Seine Hauptfigur ist einer, der besser mit Vierbeinern als mit Menschen zurechtkommt. Ein Eigenbrötler, der seine Schiebermütze und Hornbrille nicht einmal zum Sex abnimmt, und ein Lakoniker in bester Aki-Kaurismäki-Manier. Auf die viel jüngere Lotta (Hannamaija Nikander) lässt er sich nur ein, weil sie "ein bisschen wie ein Tier" sei, wie er zu einem Bekannten sagt. Hinter seiner harten Schale steckt freilich ein Trauma, das sich ganz allmählich offenbart.
Nikki wirft seine dichte, nur 83 Minuten kurze Geschichte in trüben Farbtönen und mit agiler Handkamera auf die Leinwand. Die Musik schwankt zwischen dunkler Orgel und hellen Chorälen. Der Humor ist trocken, die Gewalt hart. Konsequenterweise zeigt Nikki Letztgenannte nur gegen Menschen. Gegen Tiere gerichtete Grausamkeiten blendet er aus. Durch seinen Protagonisten hält der Filmemacher allen schlechten Haustierhaltern den Spiegel vor und zeigt: Der Grad der Zivilisation lässt sich an ihrem Umgang mit anderen Lebewesen ablesen.
Konsequent folgt auch die Handlung Veijos Verständnis von Karma. Jede Aktion erzeugt eine Reaktion, jede Gewalttat zieht Gegengewalt nach sich. Nur bei der Figurenzeichnung lässt "Euthanizer" die Balance deutlich vermissen. Die Nebencharaktere bleiben vage oder in Petris (Jari Virman) Fall eindimensionale Abziehbilder.
Fazit: Teemu Nikki hat ein dicht erzähltes, makaberes Karma-Drama, einen fiesen kleinen Tier-Thriller gedreht. "Euthanizer" punktet mit schrägen Charakteren und lakonischem Humor, vernachlässigt darüber allerdings ein wenig seine Figuren.
Der finnische Independent-Regisseur und Drehbuchautor hat ein schräges Karma-Drama, einen fiesen kleinen Tier-Thriller gedreht. Seine Hauptfigur ist einer, der besser mit Vierbeinern als mit Menschen zurechtkommt. Ein Eigenbrötler, der seine Schiebermütze und Hornbrille nicht einmal zum Sex abnimmt, und ein Lakoniker in bester Aki-Kaurismäki-Manier. Auf die viel jüngere Lotta (Hannamaija Nikander) lässt er sich nur ein, weil sie "ein bisschen wie ein Tier" sei, wie er zu einem Bekannten sagt. Hinter seiner harten Schale steckt freilich ein Trauma, das sich ganz allmählich offenbart.
Nikki wirft seine dichte, nur 83 Minuten kurze Geschichte in trüben Farbtönen und mit agiler Handkamera auf die Leinwand. Die Musik schwankt zwischen dunkler Orgel und hellen Chorälen. Der Humor ist trocken, die Gewalt hart. Konsequenterweise zeigt Nikki Letztgenannte nur gegen Menschen. Gegen Tiere gerichtete Grausamkeiten blendet er aus. Durch seinen Protagonisten hält der Filmemacher allen schlechten Haustierhaltern den Spiegel vor und zeigt: Der Grad der Zivilisation lässt sich an ihrem Umgang mit anderen Lebewesen ablesen.
Konsequent folgt auch die Handlung Veijos Verständnis von Karma. Jede Aktion erzeugt eine Reaktion, jede Gewalttat zieht Gegengewalt nach sich. Nur bei der Figurenzeichnung lässt "Euthanizer" die Balance deutlich vermissen. Die Nebencharaktere bleiben vage oder in Petris (Jari Virman) Fall eindimensionale Abziehbilder.
Fazit: Teemu Nikki hat ein dicht erzähltes, makaberes Karma-Drama, einen fiesen kleinen Tier-Thriller gedreht. "Euthanizer" punktet mit schrägen Charakteren und lakonischem Humor, vernachlässigt darüber allerdings ein wenig seine Figuren.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Euthanizer"
Land: FinnlandJahr: 2017
Genre: Thriller, Drama
Originaltitel: Armomurhaaja
Länge: 83 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 18.04.2019
Regie: Teemu Nikki
Darsteller: Matti Onnismaa, Jari Virman, Hannamaija Nikander, Heikki Nousiainen, Pihla Penttinen
Kamera: Sari Aaltonen
Verleih: Nordlichter Film
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