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WKDW - Was kostet die Welt (2019)

Was kostet die Welt

Der Dokumentarfilm schildert, wie das große Geld zweier Investoren das soziale Gefüge auf der Kanalinsel Sark zerstört.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Auf der Insel Sark im Ärmelkanal, die zum Besitz der britischen Krone zählt, gingen die Uhren in politischer Hinsicht schon immer anders. Die Bewohner lebten in einem Feudalsystem, in dem sie weder Steuern noch Sozialversicherung zahlten und politisch von einem Rat der Grundbesitzer vertreten wurden. Seit einer Reform im Jahr 2008 gibt es nun auf Sark demokratische Wahlen und auch sonst haben sich die Dinge geändert, allerdings nicht zum Besten. Die politischen Reformen wurden von den Brüdern David und Frederick Barclay angestoßen, zwei Milliardären, die im großen Stil Grundstücke auf Sark erwarben und die Mehrheit der örtlichen Hotels aufkauften.

Die Inselbewohner wollten auch aus Angst vor finanziellem Ruin die Gerichtsprozesse vermeiden, die die klagefreudigen Investoren androhten oder auch anstrengten, um sich der örtlichen Bestimmungen zu entledigen. Aber der von den Barclays eingesetzte Verwalter hat es nicht ins erste frei gewählte Parlament geschafft. Seither herrschen auf der Insel Unfrieden und Angst. Das liegt unter anderem an einem Newsletter, der die Position der Barclays vertritt und ihre parlamentarischen Gegner systematisch diffamiert. Bewohner sagen auch, dass es vor lauter Angst, verklagt zu werden, kaum noch politische Diskussionen gebe.

Bildergalerie zum Film "WKDW - Was kostet die Welt"

WkdW - David Scott mit seinen SchafenWkdW - Sir David und Sir Frederick BarclayWkdW - Reginald Guille, ParlamentspräsidentWkdW - Edric Baker, Abgeordneter im Parlament von SarkWkdW - Bericht über die Käufe der Barclays in der...y Pre


Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Die Dokumentarfilmerin Bettina Borgfeld spricht von einer "Piratengeschichte", die sich auf der idyllischen Kanalinsel Sark zugetragen habe. Seit die Milliardäre David und Frederick Barclay vor über zehn Jahren in großem Stil Grundstücke und Gebäude auf der Insel aufzukaufen begannen, herrscht Unruhe unter den rund 600 Bewohnern. Die Filmemacherin schildert aus dem Off und im Gespräch mit alteingesessenen Insulanern und mit Wirtschaftsexperten die wichtigsten Etappen eines Machtkampfes, der eine über Jahrhunderte erprobte und funktionierende Gemeinschaft in die Mangel nimmt.

Ein alter Bewohner lacht, als er feststellen muss, dass die auf der Insel bis Anfang des 21. Jahrhunderts herrschenden Gesetze nicht menschenrechtskonform gewesen seien. Es wirkt beinahe absurd, dass ausgerechnet zwei Finanzinvestoren, welche die urige Insel vermutlich als Steuerparadies schätzen, demokratische Prinzipien und eine moderne Gesetzgebung in Gang setzten. Mit Demokratie aber haben die Milliardäre nicht viel am Hut, wie die Parlamentarier nun wissen – zumindest wenn sie nicht in ihrem Sinne funktioniert. Die kritische Abgeordnete Rosie, die eine Pension betreibt, sieht sich einer Diffamierungskampagne im örtlichen Newsletter ausgesetzt. Der Nervenkrieg setzt ihrer Ehe zu. Ein alter Bewohner bedauert, dass alteingesessene Nachbarn ihre Grundstücke so bereitwillig an die Investoren verkauften, angelockt vom großen Geld. Die neuen Nobelhotels wiederum gehen an der touristischen Zielgruppe vorbei: Die Naturschönheiten und die Ruhe sind weniger bei den Reichen, als bei mittelständischen Wanderern und Spaziergängern beliebt.

Was stellenweise wie eine possenhafte Räuberpistole klingt, ist bitterer Ernst. Die Angst und Ratlosigkeit mancher Bewohner wird deutlich spürbar. Die liebliche grüne Landschaft, auf der Schafe weiden, die felsige Küste sorgen für eine filmische Atmosphäre, die in emotionalen Kontrast zur inhaltlich aufgebauten Spannung gerät. Was besonders empört, ist der Eindruck, dass London sehr weit weg zu sein scheint, wenn es um die Not der Alteingesessenen auf Sark geht.

Fazit: Auf der Insel Sark im Ärmelkanal sind die Bewohner traditionell stolz auf ihre Autonomie und Selbstverwaltung. Doch zwei milliardenschwere Investoren haben mit dem systematischen Ankauf von Grundstücken und Immobilien das Machtgefüge durcheinandergebracht. Die Folge ist ein erbittert geführter Kampf um die Gesetzgebung und die Regeln des Zusammenlebens, der manchen Einwohnern längst aussichtslos erscheint. Die Dokumentarfilmerin Bettina Borgfeld nimmt auf spannende Weise skandalöse Vorgänge auf der Insel ins Visier, die aufzeigen, welche weitreichenden Folgen die Macht des großen Kapitals haben kann.




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Zum Video: WkdW

Besetzung & Crew von "WKDW - Was kostet die Welt"

Land: Deutschland
Weitere Titel: WkdW
Jahr: 2019
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Was kostet die Welt
Länge: 91 Minuten
Kinostart: 16.05.2019
Regie: Bettina Borgfeld
Kamera: Bettina Borgfeld, Marcus Winterbauer, Börres Weiffenbach
Verleih: barnsteiner-film

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