Liebesfilm (2018)
Romantische Komödie über einen Mann, den der Kinderwunsch seiner Freundin in die Krise stürzt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Lenz (Eric Klotzsch) ist Anfang 30 und lebt in Berlin in den Tag hinein. Wenn sein Vater (Hartmut Becker) immer montags anruft, behauptet Lenz, er sei in der Arbeit in einer Besprechung. Dass es nicht stimmt, scheint der Vater aber zu wissen. Auf einer Party lernt Lenz eine Frau namens Ira (Lana Cooper) kennen, die auf die 40 zugeht. Sie lieben sich, am Morgen aber muss Ira zur Arbeit – angeblich nach Peshawar, um Computerkommunikation zu verschlüsseln.
Lenz genießt den Sommer, denn Ira kommt immer wieder zurück nach Berlin und ist dann mit ihm zusammen. Plötzlich aber ändert sich für Lenz alles, denn aus heiterem Himmel sagt Ira, dass sie ein Kind bekommen will. Lenz ist definitiv noch nicht bereit dazu, und er will vorsichtshalber wieder zu seinem Freund Kenn (Gerdy Zint) in die WG ziehen. Ira trennt sich wütend von Lenz. Doch nach einer Weile meldet sie sich zurück und sie werden wieder ein Liebespaar. Lenz passt beim Sex auf, aber dann verkündet Ira, dass sie schwanger ist.
Bildergalerie zum Film "Liebesfilm"
Hier streamen
Filmkritik
Wie sein Titel schon sagt, erzählt dieser Film von der Liebe, aber er tut das, indem er sich zugleich vom Überschwang des romantischen Genres distanziert. Das Spielfilmdebüt der Regisseure Robert Bohrer und Emma Rosa Simon blickt mit ironischem Humor auf einen Berliner Lebenskünstler, der in seinen 30ern steckt und immer noch keinen Wert auf Beruf und Familie legt. Lenz erzählt in Voice-Over, er habe gedacht, dass es immer so weitergehen könne: "Kreuzberg, Anfang Mai, Anfang 30, es ist Montag und ich kann machen, was ich will". Aber Ira findet, dass es für sie Zeit wird, ein Kind zu bekommen, und weil Lenz ansonsten gerne mit Ira zusammen ist, hat er nun ein Problem.
Der locker-flockige, verspielte Ton der Geschichte ähnelt dem Unernst, den Lenz zur Schau trägt. Eine vergnügliche Szene spielt sich im Wald ab, wo Lenz und Ira campen und er Feuer durch Reiben eines Holzstöckchens erzeugen will. Also schickt er Ira los, damit sie ihm schnell mal Pappelsamen und Birkenrinde für das Zundernest holt… Solche Komik offenbart, dass Lenz ein wenig dazu tendiert, mit seinen Vorstellungen danebenzuliegen.
Häufig bezieht sich der Witz auch auf eine grundsätzliche Kluft im Denken von Mann und Frau. Lenz kann sich schlecht in Ira einfühlen. Vieles, was hier zum Lachen reizt, besitzt übrigens hohen Wiedererkennungswert. Das Leben ist voller Momente, in denen man das Ruder nicht oder nur verkehrt herum zu fassen kriegt. Lenz wird von den Ereignissen, von Ira, von seinen Gefühlen zunehmend geschubst und getrieben – die Großstadt kann auch kalt und hektisch wirken.
Völlig ungläubig vernimmt Lenz von seinem Freund und von seiner Mutter, dass das Kinderkriegen auch Leuten passiert, die es nicht herbeigesehnt haben. Im Gegensatz zu vielen anderen Beziehungsfilmen schildert diese Komödie sehr realistisch, wie unspektakulär und ratlos ein Mann in die Vaterrolle rutschen kann.
Die Charaktere bleiben relativ knapp skizziert und die Handlung springt manchmal recht unzusammenhängend von einem Schauplatz zum nächsten. Dazu gibt es viel Musik, von Klassik und Jazz bis zu Pop aus dem Mittleren Osten. Lustige Kapitelüberschriften führen ebenso in die Gedankenwelt von Lenz ein wie die Fantasiegestalten, die direkt aus den Nachrichten, von der Front oder einer Schiffshavarie, zu ihm ins Zimmer kommen. Sie konfrontieren ihn mit seiner Vorstellung von Männlichkeit und Heldentum. Es macht Spaß, dieser unbekümmert und munter dahinplätschernden Geschichte zu folgen.
Fazit: Das Spielfilmdebüt der Regisseure Robert Bohrer und Emma Rosa Simon ist eine locker-flockige Romantikkomödie. Ein Berliner Anfang 30 wird vom Ernst des Lebens kalt erwischt, als sich seine neue Freundin ein Kind wünscht. Bei seinen Versuchen, das Steuer nicht aus der Hand zu geben, macht er nicht die beste Figur. Realitätsnähe, spielerische Fabulierlust und Ironie gehen eine gelungene, amüsante Verbindung ein.
Der locker-flockige, verspielte Ton der Geschichte ähnelt dem Unernst, den Lenz zur Schau trägt. Eine vergnügliche Szene spielt sich im Wald ab, wo Lenz und Ira campen und er Feuer durch Reiben eines Holzstöckchens erzeugen will. Also schickt er Ira los, damit sie ihm schnell mal Pappelsamen und Birkenrinde für das Zundernest holt… Solche Komik offenbart, dass Lenz ein wenig dazu tendiert, mit seinen Vorstellungen danebenzuliegen.
Häufig bezieht sich der Witz auch auf eine grundsätzliche Kluft im Denken von Mann und Frau. Lenz kann sich schlecht in Ira einfühlen. Vieles, was hier zum Lachen reizt, besitzt übrigens hohen Wiedererkennungswert. Das Leben ist voller Momente, in denen man das Ruder nicht oder nur verkehrt herum zu fassen kriegt. Lenz wird von den Ereignissen, von Ira, von seinen Gefühlen zunehmend geschubst und getrieben – die Großstadt kann auch kalt und hektisch wirken.
Völlig ungläubig vernimmt Lenz von seinem Freund und von seiner Mutter, dass das Kinderkriegen auch Leuten passiert, die es nicht herbeigesehnt haben. Im Gegensatz zu vielen anderen Beziehungsfilmen schildert diese Komödie sehr realistisch, wie unspektakulär und ratlos ein Mann in die Vaterrolle rutschen kann.
Die Charaktere bleiben relativ knapp skizziert und die Handlung springt manchmal recht unzusammenhängend von einem Schauplatz zum nächsten. Dazu gibt es viel Musik, von Klassik und Jazz bis zu Pop aus dem Mittleren Osten. Lustige Kapitelüberschriften führen ebenso in die Gedankenwelt von Lenz ein wie die Fantasiegestalten, die direkt aus den Nachrichten, von der Front oder einer Schiffshavarie, zu ihm ins Zimmer kommen. Sie konfrontieren ihn mit seiner Vorstellung von Männlichkeit und Heldentum. Es macht Spaß, dieser unbekümmert und munter dahinplätschernden Geschichte zu folgen.
Fazit: Das Spielfilmdebüt der Regisseure Robert Bohrer und Emma Rosa Simon ist eine locker-flockige Romantikkomödie. Ein Berliner Anfang 30 wird vom Ernst des Lebens kalt erwischt, als sich seine neue Freundin ein Kind wünscht. Bei seinen Versuchen, das Steuer nicht aus der Hand zu geben, macht er nicht die beste Figur. Realitätsnähe, spielerische Fabulierlust und Ironie gehen eine gelungene, amüsante Verbindung ein.
Bianka Piringer
TrailerAlle "Liebesfilm"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Liebesfilm"
Land: DeutschlandJahr: 2018
Genre: Drama, Komödie, Romantik
Länge: 82 Minuten
Kinostart: 02.05.2019
Regie: Robert Bohrer
Darsteller: Eric Klotzsch als Lenz, Lana Cooper als Ira, Gerdy Zint, Hartmut Becker, Sabine Vitua
Kamera: Emma Rosa Simon
Verleih: Grandfilm
Verknüpfungen zu "Liebesfilm"Alle anzeigen
Trailer