Das Familienfoto (2018)
Photo de famille
Französischer Spielfilm über drei erwachsene Geschwister und ihre Probleme.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Auf der Beerdigung des Großvaters begegnen sich die drei Geschwister Gabrielle (Vanessa Paradis), Elsa (Camille Cottin) und Mao (Pierre Deladonchamps). Auch ihre Eltern Pierre (Jean-Pierre Bacri) und Claudine (Chantal Lauby), die sich schon trennten, als die Kinder klein waren, sind anwesend. Was soll nun mit der Großmutter (Claudette Walker) geschehen, die dement ist und nicht alleine leben kann? Die Großmutter selbst möchte unbedingt Paris verlassen und nach Saint Julien fahren, um dort, in ihrem Heimatdorf, zu sterben. Weil sie nicht wollen, dass sie in ein Heim kommt, beschließen Gabrielle und Elsa, die alte Dame abwechselnd zu sich zu nehmen.
Gabrielle hat gerade große Probleme mit ihrem Sohn Solal (Jean Aviat), der zum Vater ziehen will. Sie möchte ihn auf gar keinen Fall gehen lassen, hat sie doch ihre ganze Kindheit darunter gelitten, dass ihre Mutter sie beim Vater zurückließ. Elsa wünscht sich sehnlichst ein Kind, doch es will nicht klappen. Unter ihrer Gereiztheit leidet die Ehe mit Tom (Laurent Capelluto). Mao ist Single und besucht eine Psychotherapeutin, denn er hat Depressionen und Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen. Das Schicksal der Großmutter veranlasst die Enkel, sich einander wieder anzunähern und sich mit ihrer Kindheit auseinanderzusetzen.
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Filmkritik
Die Regisseurin und Drehbuchautorin Cécilia Rouaud erzählt auf angenehm unaufgeregte und humorvolle Weise von den Problemen in einer aus vier Generationen bestehenden Pariser Familie. Im Zentrum stehen die drei erwachsenen Geschwister Gabrielle, Elsa und Mao, die sich auf unterschiedliche Weise mit den Belastungen ihrer Kindheit herumschlagen. Doch wie es in Familien oft geschieht, bringt eine Veränderung im Leben eines Mitglieds die Dinge für alle anderen ebenfalls ins Rollen. Die Pflegebedürftigkeit der dementen Großmutter wird zum Auslöser für Korrekturen und Weichenstellungen im Leben der Enkel.
Die abwechselnden Einblicke in den Alltag aller Beteiligten sind sehr unterhaltsam und schüren die Neugier auf die weitere Entwicklung. Dabei ist der Realismus des Dramas auffallend, der mit dezenter Komik einhergeht und die Schwierigkeiten der Figuren weder bagatellisiert, noch aufbauscht. Die demente Großmutter passt sich den improvisierten Umständen erstaunlich unbekümmert an. Ob sie nun in Gesellschaft von Gabrielle, Elsa, Mao oder anderen ist, überall wirkt sie zwar leicht weggetreten, aber doch guter Dinge. Schlechter geht es da schon dem Computerspielentwickler Mao, der allem Anschein nach in der U-Bahn-Haltestelle oder am Ufer der Seine gelegentlich mit dem Gedanken an Selbstmord spielt. Mao wuchs bei seiner Mutter Claudine auf, mit der er als Kind nicht sprechen wollte. Am liebsten möchte er auch jetzt unbehelligt von den anderen Familienmitgliedern bleiben, doch er hängt mehr an ihnen, als er weiß.
Eigenwillig wirkt auch Gabrielle, die ihr Geld als lebende Statue verdient und ihrem Sohn eine zuverlässige Mutter sein will. Die bewegendsten Szenen des Films erzählen von der überraschenden Entwicklung dieser konflikthaften Mutter-Sohn-Beziehung. Vanessa Paradis, aber auch die anderen Darsteller spielen ihre mit kleineren und größeren Macken behafteten Charaktere sehr natürlich und glaubwürdig. Jean-Pierre Bacri und Chantal Lauby überzeugen als das getrennte Elternpaar, das seinen Kindern einst zu wenig Geborgenheit schenkte und dennoch aus zwei grundsympathischen Persönlichkeiten besteht. Mit zunehmender Dauer verliert das ansprechende Drama etwas von seiner Spannung und es plätschert in manchen Passagen dahin. Auch das schmälert den realistischen Gesamteindruck nicht.
Fazit: Die französische Regisseurin Cécilia Rouaud vertieft sich mit Sinn für Humor in die individuellen Probleme der Mitglieder einer aus vier Generationen bestehenden Familie. Die erwachsenen Kinder gehen ihre eigenen Wege, doch nun müssen sie sich um die demente Großmutter kümmern und sich mit den Nachwirkungen ihrer verkorksten Kindheit auseinandersetzen. Vanessa Paradis, Jean-Pierre Bacri und die anderen Darsteller gewinnen den durchaus ernsten Themen eine lockere, leichte Seite ab. Ihre Charaktere überzeugen mühelos in einer sowohl unterhaltsam, als auch realitätsnah erzählten Geschichte.
Die abwechselnden Einblicke in den Alltag aller Beteiligten sind sehr unterhaltsam und schüren die Neugier auf die weitere Entwicklung. Dabei ist der Realismus des Dramas auffallend, der mit dezenter Komik einhergeht und die Schwierigkeiten der Figuren weder bagatellisiert, noch aufbauscht. Die demente Großmutter passt sich den improvisierten Umständen erstaunlich unbekümmert an. Ob sie nun in Gesellschaft von Gabrielle, Elsa, Mao oder anderen ist, überall wirkt sie zwar leicht weggetreten, aber doch guter Dinge. Schlechter geht es da schon dem Computerspielentwickler Mao, der allem Anschein nach in der U-Bahn-Haltestelle oder am Ufer der Seine gelegentlich mit dem Gedanken an Selbstmord spielt. Mao wuchs bei seiner Mutter Claudine auf, mit der er als Kind nicht sprechen wollte. Am liebsten möchte er auch jetzt unbehelligt von den anderen Familienmitgliedern bleiben, doch er hängt mehr an ihnen, als er weiß.
Eigenwillig wirkt auch Gabrielle, die ihr Geld als lebende Statue verdient und ihrem Sohn eine zuverlässige Mutter sein will. Die bewegendsten Szenen des Films erzählen von der überraschenden Entwicklung dieser konflikthaften Mutter-Sohn-Beziehung. Vanessa Paradis, aber auch die anderen Darsteller spielen ihre mit kleineren und größeren Macken behafteten Charaktere sehr natürlich und glaubwürdig. Jean-Pierre Bacri und Chantal Lauby überzeugen als das getrennte Elternpaar, das seinen Kindern einst zu wenig Geborgenheit schenkte und dennoch aus zwei grundsympathischen Persönlichkeiten besteht. Mit zunehmender Dauer verliert das ansprechende Drama etwas von seiner Spannung und es plätschert in manchen Passagen dahin. Auch das schmälert den realistischen Gesamteindruck nicht.
Fazit: Die französische Regisseurin Cécilia Rouaud vertieft sich mit Sinn für Humor in die individuellen Probleme der Mitglieder einer aus vier Generationen bestehenden Familie. Die erwachsenen Kinder gehen ihre eigenen Wege, doch nun müssen sie sich um die demente Großmutter kümmern und sich mit den Nachwirkungen ihrer verkorksten Kindheit auseinandersetzen. Vanessa Paradis, Jean-Pierre Bacri und die anderen Darsteller gewinnen den durchaus ernsten Themen eine lockere, leichte Seite ab. Ihre Charaktere überzeugen mühelos in einer sowohl unterhaltsam, als auch realitätsnah erzählten Geschichte.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Das Familienfoto"
Land: FrankreichJahr: 2018
Genre: Drama, Komödie
Originaltitel: Photo de famille
Länge: 98 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 16.05.2019
Regie: Cécilia Rouaud
Darsteller: Vanessa Paradis als Gabrielle, Camille Cottin als Elsa, Pierre Deladonchamps als Mao, Jean-Pierre Bacri als Pierre, Chantal Lauby als Claudine
Kamera: Alexis Kavyrchine
Verleih: Alamode Film
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