Das Haus am Meer (2017)
La villa
Französisches Familiendrama: Ein Geschwister-Trio kommt nach dem Schlaganfall des verwitweten Vaters im Heimatort zusammen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Nachdem Maurice (Fred Ulysse) in seinem Haus an der Bucht von Méjean nahe Marseille einen Schlaganfall erlitten hat, reisen die Schauspielerin Ang?le Barberini (Ariane Ascaride) und der Gewerkschaftler Joseph (Jean-Pierre Darroussin) mit seiner Freundin Bérang?re (Ana?s Demoustier) an, um mit ihrem gemeinsamen Bruder Armand (Gérard Meylan), der noch immer in der Gegend wohnt, zu regeln, wie ihr bettlägeriger und nicht mehr ansprechbarer Vater gepflegt werden kann und was mit dem Anwesen geschehen soll. Der einst sehr belebte Ort ihrer Kindheit befindet sich inzwischen in einer Krise, mit der auch ein benachbartes älteres Ehepaar (Jacques Boudet und Genevi?ve Mnich) zu kämpfen hat.
Während es zwischen den drei Geschwistern sowie zwischen Joseph und Bérang?re zu Konflikten kommt, sucht die Armee nach Geflüchteten, die sich möglicherweise in der Bucht verstecken. Als Armand und Joseph auf drei elternlose Kinder (Haylana Bechir, Ayoub Oaued und Giani Roux) stoßen, wissen sie zunächst nicht, wie sie sich verhalten sollen.
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Filmkritik
"Das Haus am Meer" ist das neue Werk des Drehbuchautors, Regisseurs und Produzenten Robert Guédiguian ("Café Olympique – Ein Geburtstag in Marseille"), für das er abermals mit seiner Ehefrau Ariane Ascaride in der Hauptrolle und vielen aus seinem Œuvre bekannten Gesichtern zusammengearbeitet hat. Erneut interessiert sich der Filmemacher vor allem für die Lebensumstände seiner Figuren sowie für komplexe zwischenmenschliche Beziehungen.
Er lässt ein voneinander entfremdetes Geschwister-Trio im Elternhaus über die nötige Pflege des schwer kranken Vaters diskutieren sowie über das weitere Schicksal des Anwesens und über vergangene Fehler, Tragödien und Narben. Auch politische Ansichten kommen zur Sprache. Im Fokus stehen dabei stets die Blicke und Gesten; Guédiguian und sein Kameramann Pierre Milon ordnen das Personal immer wieder auf interessante Weise in den Innen- und Außenräumen an. Obendrein wird die Bucht von Méjean nahe Marseille klug als Schauplatz eingesetzt: als einnehmend-schöner Ort, der im Verfall begriffen ist, da die Mieten steigen und der Tourismus in der Gegend nachlässt. "Von früher ist keiner mehr da", heißt es an einer Stelle; alles ist vergänglich und von Melancholie durchzogen. Einen Gegenwartsbezug gewinnt "Das Haus am Meer" nicht zuletzt dadurch, dass er auch die Situation von Geflüchteten thematisiert – und die Figuren (sowie uns als Publikum) über Verantwortung nachdenken lässt. Dabei bleibt die Erzählung wiederum so zurückhaltend, dass das Werk nicht zu einem Moralstück verkommt.
Die Darstellung der Figuren ist durchweg überzeugend. Ariane Ascaride ("Die Schüler der Madame Anne") verleiht der Theater- und Fernsehschauspielerin Angèle, die nach zwei Dekaden in ihre Heimat zurückkehrt, zunächst etwas Kühles, um allmählich die Hintergründe der verschlossenen Frau sichtbar werden zu lassen. Und auch ihre Co-Stars Jean-Pierre Darroussin, Gérard Meylan, Anaïs Demoustier und Robinson Stévenin können die Vielschichtigkeit der gezeigten Personen glaubhaft vermitteln.
Fazit: Ein präzise beobachtetes und gekonnt gefilmtes, gut gespieltes Drama über familiäre Konflikte und den Wandel der Zeit.
Er lässt ein voneinander entfremdetes Geschwister-Trio im Elternhaus über die nötige Pflege des schwer kranken Vaters diskutieren sowie über das weitere Schicksal des Anwesens und über vergangene Fehler, Tragödien und Narben. Auch politische Ansichten kommen zur Sprache. Im Fokus stehen dabei stets die Blicke und Gesten; Guédiguian und sein Kameramann Pierre Milon ordnen das Personal immer wieder auf interessante Weise in den Innen- und Außenräumen an. Obendrein wird die Bucht von Méjean nahe Marseille klug als Schauplatz eingesetzt: als einnehmend-schöner Ort, der im Verfall begriffen ist, da die Mieten steigen und der Tourismus in der Gegend nachlässt. "Von früher ist keiner mehr da", heißt es an einer Stelle; alles ist vergänglich und von Melancholie durchzogen. Einen Gegenwartsbezug gewinnt "Das Haus am Meer" nicht zuletzt dadurch, dass er auch die Situation von Geflüchteten thematisiert – und die Figuren (sowie uns als Publikum) über Verantwortung nachdenken lässt. Dabei bleibt die Erzählung wiederum so zurückhaltend, dass das Werk nicht zu einem Moralstück verkommt.
Die Darstellung der Figuren ist durchweg überzeugend. Ariane Ascaride ("Die Schüler der Madame Anne") verleiht der Theater- und Fernsehschauspielerin Angèle, die nach zwei Dekaden in ihre Heimat zurückkehrt, zunächst etwas Kühles, um allmählich die Hintergründe der verschlossenen Frau sichtbar werden zu lassen. Und auch ihre Co-Stars Jean-Pierre Darroussin, Gérard Meylan, Anaïs Demoustier und Robinson Stévenin können die Vielschichtigkeit der gezeigten Personen glaubhaft vermitteln.
Fazit: Ein präzise beobachtetes und gekonnt gefilmtes, gut gespieltes Drama über familiäre Konflikte und den Wandel der Zeit.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Das Haus am Meer"
Land: FrankreichJahr: 2017
Genre: Drama
Originaltitel: La villa
Länge: 107 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 21.03.2019
Regie: Robert Guédiguian
Darsteller: Fred Ulysse als Maurice, Ariane Ascaride als Ang?le Barberini, Jean-Pierre Darroussin als Joseph, Gérard Meylan als Armand, Anais Demoustier als Bérang?re
Kamera: Pierre Milon
Verleih: Film Kino Text
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