Killing God - Liebe deinen Nächsten (2017)
Matar a dios
In der schwarzen Komödie aus Spanien sollen zwei Personen ausgewählt werden, die den Untergang der Menschheit überleben dürfen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Auf einer Landstraße stellt sich ein kleinwüchsiger Mann mit Kapuze (Emilio Gavira) einem Auto in den Weg. Er prophezeit den Insassen, dass sie nicht mehr lang leben werden. Kaum fährt das Auto weiter, hört man auch schon ein schreckliches Geräusch… In einem abgelegenen Landhaus bereitet sich das Ehepaar Carlos (Eduardo Antuña) und Ana (Itziar Castro) auf den Silvesterabend vor. Carlos ist außer sich, weil er eine Textnachricht gelesen hat, die Ana von ihrem Chef nach einer Dienstreise erhalten hat. Er glaubt nun, dass sie fremdgegangen ist.
Zur Feier treffen Carlos‘ Bruder Santi (David Pareja) und sein verwitweter Vater Eduardo (Boris Ruiz) ein. Santi ist schwermütig, weil er Liebeskummer hat. Nach dem Essen hören Ana, Carlos und ihre Gäste Geräusche aus dem Toilettenraum. Der kleinwüchsige Mann kommt die Treppe herunter und verkündet, dass er Gott sei. Die Menschheit werde beim Aufgang der Sonne ausgelöscht sein – aber zwei Personen dürften überleben. Es sei nun die Aufgabe der vier Anwesenden, diese beiden Menschen zu bestimmen.
Hier streamen
Filmkritik
Die beiden katalanischen Regisseure Caye Casas und Albert Pintó haben sich für ihr Kinospielfilmdebüt eine ausgesprochen schwarzhumorige Geschichte ausgedacht. Die Idee, eine Gruppe wählen zu lassen, welche beiden Personen das Ende der Menschheit überleben sollten, basiert auf einem Gedankenspiel, das sie einmal in feuchtfröhlicher Runde veranstalteten. An der festlichen Silvestertafel in einem einsamen Landhaus geht gerade eine Ehe in die Brüche. Doch es kommt noch schlimmer, denn der Überraschungsgast, der sich Gott nennt und wie ein Obdachloser aussieht, verkündet das Ende der Menschheit.
Carlos, seine Frau, sein Vater und sein Bruder müssen die beiden einzigen Überlebenden auswählen. Der Vater hat schlechte Karten, Ana aber auch, weil Carlos sie nicht mehr will, Santi ist depressiv und wie soll er ohne Frau überhaupt für den Fortbestand der Menschheit sorgen? Der angebliche Gott hat den Vier bereits einen kleinen Beweis seiner Macht geliefert, doch das Quartett ist eher geneigt, in ihm den Penner zu sehen. Dieser Gott benimmt sich nämlich überhaupt nicht gütig, aber auch nicht zornig-strafend, vielmehr wirkt er zynisch und desinteressiert. Dass Gott ein solches Gesicht haben könnte, provoziert und irritiert auch aus Zuschauersicht.
Keine der Figuren ist wirklich sympathisch. Spaß macht allerdings die Verwandlung Anas in eine wild entschlossene Person. Ein wenig erinnert die Geschichte mit ihrem bitterbösen Humor an den argentinischen Episodenfilm "Wild Tales". Der Titel verrät bereits, dass die Handlung noch ziemlich gewalttätig werden könnte. Passend dazu nimmt die Kamera nicht nur den ausgestopften Wildschweinkopf jäh ins Visier, der wie viele weitere Jagdtrophäen an der Wand hängt, sondern wenig später auch ein großes Küchenmesser.
Die Einrichtung des Landhauses spielt eine zentrale Rolle für die skurril-makabre Filmatmosphäre. Da hängen ganz viele alte Gemälde mit christlichen Motiven wie dem letzten Abendmahl zwischen den Tierköpfen. Weihnachtliche Lichtergirlanden blinken gegen den düsteren Eindruck an. Eine weitere stilistische Besonderheit ist die Musikbegleitung mit ihren menschlichen Lauten, die eher von Dschungelwesen zu kommen scheinen. Das Rätselraten um den merkwürdigen Gott und der surreale Einschlag lassen dieses Kammerspiel einigermaßen spannend bleiben, aber es schwingt sich nicht zum Höhenflug auf, sondern erweist sich hauptsächlich als etwas versponnen.
Fazit: In der schwarzhumorigen spanischen Komödie platzt ein Fremder, der sich Gott nennt, aber wie ein Obdachloser aussieht, in eine Silvesterparty im Familienkreis. Er verkündet den vier Anwesenden das morgige Ende der Menschheit, das nur zwei noch zu bestimmende Personen überleben. Der surreale Einschlag und eine unheilig-morbide Grundstimmung, die nichts Gutes verheißt, verleihen dem Kammerspiel in dem urigen Landhaus eine hübsche Rätselhaftigkeit. Doch die geschürten Erwartungen werden dann nur teilweise erfüllt.
Carlos, seine Frau, sein Vater und sein Bruder müssen die beiden einzigen Überlebenden auswählen. Der Vater hat schlechte Karten, Ana aber auch, weil Carlos sie nicht mehr will, Santi ist depressiv und wie soll er ohne Frau überhaupt für den Fortbestand der Menschheit sorgen? Der angebliche Gott hat den Vier bereits einen kleinen Beweis seiner Macht geliefert, doch das Quartett ist eher geneigt, in ihm den Penner zu sehen. Dieser Gott benimmt sich nämlich überhaupt nicht gütig, aber auch nicht zornig-strafend, vielmehr wirkt er zynisch und desinteressiert. Dass Gott ein solches Gesicht haben könnte, provoziert und irritiert auch aus Zuschauersicht.
Keine der Figuren ist wirklich sympathisch. Spaß macht allerdings die Verwandlung Anas in eine wild entschlossene Person. Ein wenig erinnert die Geschichte mit ihrem bitterbösen Humor an den argentinischen Episodenfilm "Wild Tales". Der Titel verrät bereits, dass die Handlung noch ziemlich gewalttätig werden könnte. Passend dazu nimmt die Kamera nicht nur den ausgestopften Wildschweinkopf jäh ins Visier, der wie viele weitere Jagdtrophäen an der Wand hängt, sondern wenig später auch ein großes Küchenmesser.
Die Einrichtung des Landhauses spielt eine zentrale Rolle für die skurril-makabre Filmatmosphäre. Da hängen ganz viele alte Gemälde mit christlichen Motiven wie dem letzten Abendmahl zwischen den Tierköpfen. Weihnachtliche Lichtergirlanden blinken gegen den düsteren Eindruck an. Eine weitere stilistische Besonderheit ist die Musikbegleitung mit ihren menschlichen Lauten, die eher von Dschungelwesen zu kommen scheinen. Das Rätselraten um den merkwürdigen Gott und der surreale Einschlag lassen dieses Kammerspiel einigermaßen spannend bleiben, aber es schwingt sich nicht zum Höhenflug auf, sondern erweist sich hauptsächlich als etwas versponnen.
Fazit: In der schwarzhumorigen spanischen Komödie platzt ein Fremder, der sich Gott nennt, aber wie ein Obdachloser aussieht, in eine Silvesterparty im Familienkreis. Er verkündet den vier Anwesenden das morgige Ende der Menschheit, das nur zwei noch zu bestimmende Personen überleben. Der surreale Einschlag und eine unheilig-morbide Grundstimmung, die nichts Gutes verheißt, verleihen dem Kammerspiel in dem urigen Landhaus eine hübsche Rätselhaftigkeit. Doch die geschürten Erwartungen werden dann nur teilweise erfüllt.
Bianka Piringer
TrailerAlle "Killing God - Liebe deinen Nächsten"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Killing God - Liebe deinen Nächsten"
Land: Frankreich, SpanienJahr: 2017
Genre: Komödie
Originaltitel: Matar a dios
Länge: 92 Minuten
Kinostart: 27.12.2018
Regie: Caye Casas, Albert Pintó
Darsteller: Eduardo Antuña als Carlos, Itziar Castro als Ana, Emilio Gavira als Dios, Francesc Orella als Padre, David Pareja als Santi
Kamera: Miquel Prohens
Verleih: farbfilm verleih