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FBW-Bewertung: Mia und der weiße Löwe (2018)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Die ungewöhnlich lange Drehzeit, die sich über mehr als drei Jahre verteilte, gibt dem Familienfilm das besondere Etwas. Denn beide Hauptdarsteller des Films, die zauberhafte Daniah de Villiers und der Löwe, werden Verlauf der Geschichte erwachsen.
Im Zentrum der Handlung steht die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem Löwen und dem Mädchen Mia, der der Film über mehrere Jahre folgt. Mit ihrer Familie ist Mia aus dem quirligen London auf die Löwenfarm gezogen, die einst ihren Großeltern gehörte und die nun von ihren Eltern wieder flott gemacht wird. Mia fühlt sich fremdund einsam, was sich schlagartig ändert, als sie zu Weihnachten ein weißes Löwenbaby geschenkt bekommt. Fortan sind Charlie und sie unzertrennliche Freunde.
Charlie wächst zu einem prächtigen Löwen heran, auch nach einem Jahr lebt er noch im Haus der Familie. Das Tier ist allerdings keine Schmusekatze. Er reagiert manchmal genervt auf die Touristen, die die Farm regelmäßig besuchen und greift sie sogar an. Mia tut alles, um ihren Vater davon zu überzeugen,dass der Löwe friedlich ist und sie ihn behalten darf. Doch nach einem weiteren Zwischenfall beschließt der Vater, Charlie zu verkaufen.
Mia fährt ihm nach und beobachtet, dass die von seinem Vater gezüchteten Löwen aus sicherer Distanz von Jagdtouristen abgeschossen werden. Daher reift in ihr ein riskanter Plan. Sie will Charlie alleine über mehrere Hundert Kilometer in ein Schutzreservat bringen. Nachdem ihre Eltern das Verschwindenbemerkt haben, verfolgen sie die beiden. Dabei müssen sie sich einem alten Familiengeheimnis stellen.
Im Laufe der Geschichte erfüllt sich der Glaube von Mias Bruder an eine uralte Sage, nach der ein weißer Löwe die Familie retten wird. Unübersehbar ist das Plädoyer für die Bewahrung der natürlichen Umwelt und gegen eine Form von Jagd, die Ulrich Seidl bereits in seinem Dokumentarfilm SAFARI kritisierte. Mit Hightech-Waffen ausgerüstete Jäger aus aller Welt schießen auf Tiere, die nie in freier Wildbahn lebten und nicht vor der Gefahr fliehen.
Die sympathische Entdeckung Daniah de Villiers und die vierbeinigen Stars tragen den Filmüber einige Längen und alle dramaturgischen Klippen hinweg, die Löwen werden niemals verniedlicht und zum Haustier gemacht. Dadurch wird die Sorge der Eltern um ihre Tochter glaubhaft. Vor allem setzt der Film auf einen der größten Schätze Südafrikas: Die grandiose Landschaft und die gefährdete Tierwelt werden in opulenten, prachtvollen Bildern eingefangen.




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