MATANGI/MAYA/M.I.A. (2018)
Dokumentarfilm: Mathangi "Maya" Arulpragasam alias M.I.A. ist ein Pop-Star und eine Aktivistin – und löst immer wieder heftige Kontroversen aus.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Mathangi "Maya" Arulpragasam wurde 1975 in London geboren. Als sie sechs Monate alt war, zogen ihre aus Sri Lanka stammenden Eltern in deren Heimatstaat zurück. Arulpragasams Vater gehörte zu den Gründern der tamilischen Widerstandsorganisation "Eelam Revolutionary Organisation of Students". Mit zehn Jahren musste Arulpragasam zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester wieder nach England fliehen, wo sie später am Saint-Martins-College-of-Art studierte. Ihr Ziel war es, Dokumentarfilmerin zu werden.
Die Begegnung mit Justine Frischmann – Frontfrau der Band Elastica – führte dazu, dass Arulpragasam das Musik-Business kennenlernte. Sie entschloss sich dazu, selbst Musik zu schreiben und zu produzieren – und schließlich auch als Sängerin aktiv zu werden. Unter dem Künstlernamen M.I.A. gelang ihr ein rascher Aufstieg; zugleich wurde sie für ihre Songtexte, ihre Musikvideos und ihr öffentliches Auftreten oft kritisiert, da sie in ihrem Werk stets politische Botschaften vermittelt und mit Provokation arbeitet.
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Filmkritik
Mit dem dokumentarischen Porträt "Matangi/Maya/M.I.A." legt Steve Loveridge sein Langfilmdebüt vor. Er gibt darin Einblick in das Leben der Künstlerin und Aktivistin Mathangi "Maya" Arulpragasam alias M.I.A., mit der er einst zusammen in London studierte. Arulpragasam stellte ihm hierfür mehr als 700 Stunden an selbst aufgenommenem Videomaterial zur Verfügung – aus ihrer Kindheit und Jugend sowie aus ihren Anfängen im Musikgeschäft. Das Ergebnis ist kein gewöhnlicher Dokumentarfilm über den Werdegang eines Pop-Stars – sondern ein energisch montierter, chronologisch aufgebrochener Mix aus Eindrücken, in welchem Arulpragasams Einsatz für die tamilische Bevölkerung in Sri Lanka sowie die Reaktionen darauf im Vordergrund stehen.
Arulpragasam, die nach ihrer Geburt in London in Sri Lanka aufwuchs, ehe sie im Kindesalter mit Mutter und Schwester wieder nach Großbritannien fliehen musste, setzt sich in ihrer Musik mit ihren Erfahrungen als Immigrantin sowie mit den politischen Zuständen in Sri Lanka auseinander. Der Film macht deutlich, dass sie lange Zeit nach Wegen suchen musste, um sich künstlerisch auszudrücken – und dass sie seit ihrem internationalen Durchbruch immer wieder von den Medien für ihre politische Haltung und ihre Methoden attackiert wird. So führte etwa das Video zu ihrer Single "Born Free", in welchem sie die Willkür und Brutalität militärischer Verfolgung mit drastischen Mitteln demonstriert, zu einer Sperrung auf YouTube. Während ihr Vorgehen einerseits skandalisiert wird, werden ihre Aussagen über Diskriminierung und Gewalt in Sri Lanka andererseits verspottet, da sie selbst inzwischen Wohlstand erreicht hat und somit ein privilegiertes Dasein führt.
"Matangi/Maya/M.I.A." erzeugt die nötige Nähe zur Protagonistin. Auch wenn er sich dem Super-Bowl-Auftritt von M.I.A. (als Support für Madonna) im Jahre 2012 widmet, der für Aufsehen sorgte, da die Sängerin den Mittelfinger in die Kamera streckte, ist Loveridges Film stets mehr als nur ein unterhaltsames Promi-Porträt. Er zeigt, dass Arulpragasam eine eigensinnige, kämpferische Person mit Talent und Verve ist und liefert ein facettenreiches Bild.
Fazit: Ein dynamisch zusammengefügter Dokumentarfilm über eine willensstarke Künstlerin, der einen spannungsreichen Blick hinter die Kulissen wirft.
Arulpragasam, die nach ihrer Geburt in London in Sri Lanka aufwuchs, ehe sie im Kindesalter mit Mutter und Schwester wieder nach Großbritannien fliehen musste, setzt sich in ihrer Musik mit ihren Erfahrungen als Immigrantin sowie mit den politischen Zuständen in Sri Lanka auseinander. Der Film macht deutlich, dass sie lange Zeit nach Wegen suchen musste, um sich künstlerisch auszudrücken – und dass sie seit ihrem internationalen Durchbruch immer wieder von den Medien für ihre politische Haltung und ihre Methoden attackiert wird. So führte etwa das Video zu ihrer Single "Born Free", in welchem sie die Willkür und Brutalität militärischer Verfolgung mit drastischen Mitteln demonstriert, zu einer Sperrung auf YouTube. Während ihr Vorgehen einerseits skandalisiert wird, werden ihre Aussagen über Diskriminierung und Gewalt in Sri Lanka andererseits verspottet, da sie selbst inzwischen Wohlstand erreicht hat und somit ein privilegiertes Dasein führt.
"Matangi/Maya/M.I.A." erzeugt die nötige Nähe zur Protagonistin. Auch wenn er sich dem Super-Bowl-Auftritt von M.I.A. (als Support für Madonna) im Jahre 2012 widmet, der für Aufsehen sorgte, da die Sängerin den Mittelfinger in die Kamera streckte, ist Loveridges Film stets mehr als nur ein unterhaltsames Promi-Porträt. Er zeigt, dass Arulpragasam eine eigensinnige, kämpferische Person mit Talent und Verve ist und liefert ein facettenreiches Bild.
Fazit: Ein dynamisch zusammengefügter Dokumentarfilm über eine willensstarke Künstlerin, der einen spannungsreichen Blick hinter die Kulissen wirft.
Andreas Köhnemann
TrailerAlle "MATANGI/MAYA/M.I.A."-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "MATANGI/MAYA/M.I.A."
Land: USA, GroßbritannienJahr: 2018
Genre: Dokumentation
Länge: 97 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 22.11.2018
Regie: Steve Loveridge
Darsteller: M.I.A.
Verleih: Rapid Eye Movies
ZusatzinformationAlles anzeigen
Die Künstlerin M.I.A.M.I.A.s Auftritte sind immer mehr als bloß ein Konzert. In der Luft schweben Provokation, ein Spiel mit Kulturen, Mode- und Musikstilen, eine politische Botschaft und ein [...mehr] extrem treibender Beat. Ihre Performance ist bunt, glitzernd und laut, ihre Themen sind mal gut gelaunt, mal rotzig und mal ernst. Ihr ganz eigener Musikstil lässt sich als Mischung aus Hip-Hop, Dancehall, Grime und Electro beschreiben. Und Pop, Funk und Asian Folk. Und, und, und.
Bekannt wurde sie einem breiteren Publikum vor allem durch ihren Oscar-nominierten Song "O... Saya", den sie gemeinsam mit dem indischen Starmusiker A. R. Rahman zum Soundtrack von SLUMDOG MILLIONAIRE beisteuerte. Zuvor galt sie schon einige Jahre als Insider-Tipp. Ihre ersten Alben "Arular" und "Kala" (benannt nach ihren Eltern) gehören seit mehr als 10 Jahren zum festen Inventar internationaler Clubkultur. Immer wieder eckt M.I.A. in der Öffentlichkeit an: Mal ist es ein gewaltverherrlichendes Video, das MTV nicht spielen will, oder ein Mittelfinger beim Super Bowl.
M.I.A.s Waffe ist es, als Auswanderer-Kind, das einst Grenzen überschritt, nun Grenzen aller Länder, mitunter politische, auszuloten und den schmalen Grat zwischen Meinung und Provokation mit geballter Energie und knallenden Beats im Gepäck zu beschreiten.