Peppermint - Angel of Vengeance (2018)
Peppermint
Nach der Ermordung ihres Mannes und ihrer Tochter mutiert eine friedfertige Ehefrau und Mutter zu einem knallharten Racheengel.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 6 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Ausgerechnet am Geburtstag ihrer Tochter Carly (Cailey Fleming) widerfährt der Bankangestellten Riley North (Jennifer Garner) das Schlimmste, was man sich nur vorstellen kann. Gerade als sie mit ihrem Ehemann Chris (Jeff Hephner) und der kleinen Carly über einen Jahrmarkt schlendert, wird die Familie von den Handlangern des Drogengangsters Diego Garcia (Juan Pablo Raba) beschossen. Während ihr Gatte und das Geburtstagskind auf der Stelle tot sind, kommt Riley mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus, wo sie irgendwann aus dem Koma erwacht. Obwohl sie die Täter identifizieren kann, lässt der korrupte Richter den Prozess platzen und weist die daraufhin aus ihrer Haut fahrende Zeugin auch noch in die Psychiatrie ein. Auf dem Weg dorthin gelingt Riley die Flucht, die sie dazu nutzt, um im Ausland unterzutauchen und sich Kampf- und Waffentechniken anzueignen. Fünf Jahre später kehrt sie nach Los Angeles zurück und startet einen erbarmungslosen Rachefeldzug, den die Polizeibeamten Stan Carmichael (John Gallagher Jr.) und Moises Beltran (John Ortiz) gemeinsam mit der FBI-Agentin Lisa Inman (Annie Ilonzeh) stoppen wollen.
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Filmkritik
So sehr man sich darüber freuen möchte, dass die frühere "Alias"-Darstellerin Jennifer Garner mit "Peppermint – Angel of Vengeance" ihr Actioncomeback feiert, so ärgerlich ist die platte Art und Weise, wie der Film den Rundumschlag seiner Heldin beschreibt. Der von Haudrauf-Spezialist Pierre Morel ("The Gunman", "96 Hours") inszenierte Reißer steht unverkennbar in der Tradition von Michael Winners viel diskutiertem Selbstjustizklassiker "Ein Mann sieht rot", schert sich allerdings noch weniger darum, die groß angelegte Vergeltungsoffensive seiner Hauptfigur zu hinterfragen. Kritische Stimmen sind allenfalls schmückendes, alibimäßiges Beiwerk.
Von Anfang an bemühen sich der Regisseur und Drehbuchautor Chad St. John ("London Has Fallen"), die Taten ihrer schwer traumatisierten Protagonistin zu legitimieren, und greifen dabei auf billigste Erklärungsmuster zurück. Das Rechtssystem wird als lächerlich ineffizient, bürgerfeindlich und korrupt beschrieben, was den Feldzug der ehemaligen Bankangestellten Riley North (Jennifer Garner) zur einzig sinnvollen Antwort machen soll. Statt die Trauer über den Verlust ihres Mannes (Jeff Hephner) und ihrer Tochter (Cailey Fleming) zumindest etwas genauer zu beleuchten, beschränkt sich "Peppermint – Angel of Vengeance" auf einen geradlinigen, handwerklich solide umgesetzten, allerdings selten wirklich spannenden Actionparcours, bei dem sich mehrfach Glaubwürdigkeitsprobleme auftun.
Unverständlich ist schon die Entscheidung, warum Rileys Wandel von der liebevollen Ehefrau und Mutter zur knallharten, in Waffen- und Sprengstofffragen versierten Kampfmaschine fast gänzlich außerhalb des Sichtfeldes bleibt. Die 180-Grad-Wende findet während eines fünfjährigen Zeitsprungs statt und wirkt zu weit hergeholt, um das beinahe superheldenhafte Auftreten der gnadenlosen Rächerin plausibel zu erklären. Grotesk mutet darüber hinaus die Tatsache an, dass Morel die von Garner engagiert und dynamisch verkörperte Killeramazone zu einem Schutzengel der Armen und Entrechteten zu stilisieren versucht. Dieser Gedanke wird nicht nur komplett ungelenk in den Handlungsablauf integriert, sondern steht auch noch im krassen Widerspruch zu Rileys geradezu psychopathischem Gebaren.
Da "Peppermint – Angel of Vengeance" nahezu alle Klischees des Selbstjustizkinos bedient, könnte man fast meinen, der französische Regisseur wolle das seit jeher kontroverse Subgenre mit seiner Arbeit parodieren. Tatsächlich zieht er den unreflektierten, haarsträubenden und ohne interessante Brüche auskommenden Amoklauf dafür jedoch viel zu bierernst durch.
Fazit: Pierre Morels Actionthriller zeigt kein bisschen Feingefühl im Umgang mit seiner Rachethematik, türmt diverse Ungereimtheiten aufeinander und ist derart plump konstruiert, dass selbst Jennifer Garners ordentliche Performance keine große Wirkung zeigt.
Von Anfang an bemühen sich der Regisseur und Drehbuchautor Chad St. John ("London Has Fallen"), die Taten ihrer schwer traumatisierten Protagonistin zu legitimieren, und greifen dabei auf billigste Erklärungsmuster zurück. Das Rechtssystem wird als lächerlich ineffizient, bürgerfeindlich und korrupt beschrieben, was den Feldzug der ehemaligen Bankangestellten Riley North (Jennifer Garner) zur einzig sinnvollen Antwort machen soll. Statt die Trauer über den Verlust ihres Mannes (Jeff Hephner) und ihrer Tochter (Cailey Fleming) zumindest etwas genauer zu beleuchten, beschränkt sich "Peppermint – Angel of Vengeance" auf einen geradlinigen, handwerklich solide umgesetzten, allerdings selten wirklich spannenden Actionparcours, bei dem sich mehrfach Glaubwürdigkeitsprobleme auftun.
Unverständlich ist schon die Entscheidung, warum Rileys Wandel von der liebevollen Ehefrau und Mutter zur knallharten, in Waffen- und Sprengstofffragen versierten Kampfmaschine fast gänzlich außerhalb des Sichtfeldes bleibt. Die 180-Grad-Wende findet während eines fünfjährigen Zeitsprungs statt und wirkt zu weit hergeholt, um das beinahe superheldenhafte Auftreten der gnadenlosen Rächerin plausibel zu erklären. Grotesk mutet darüber hinaus die Tatsache an, dass Morel die von Garner engagiert und dynamisch verkörperte Killeramazone zu einem Schutzengel der Armen und Entrechteten zu stilisieren versucht. Dieser Gedanke wird nicht nur komplett ungelenk in den Handlungsablauf integriert, sondern steht auch noch im krassen Widerspruch zu Rileys geradezu psychopathischem Gebaren.
Da "Peppermint – Angel of Vengeance" nahezu alle Klischees des Selbstjustizkinos bedient, könnte man fast meinen, der französische Regisseur wolle das seit jeher kontroverse Subgenre mit seiner Arbeit parodieren. Tatsächlich zieht er den unreflektierten, haarsträubenden und ohne interessante Brüche auskommenden Amoklauf dafür jedoch viel zu bierernst durch.
Fazit: Pierre Morels Actionthriller zeigt kein bisschen Feingefühl im Umgang mit seiner Rachethematik, türmt diverse Ungereimtheiten aufeinander und ist derart plump konstruiert, dass selbst Jennifer Garners ordentliche Performance keine große Wirkung zeigt.
Christopher Diekhaus
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Besetzung & Crew von "Peppermint - Angel of Vengeance"
Land: USAJahr: 2018
Genre: Action, Thriller, Drama
Originaltitel: Peppermint
Länge: 97 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 29.11.2018
Regie: Pierre Morel
Darsteller: Jennifer Garner, John Gallagher Jr. als Detektiv Stan Carmichael, John Ortiz als Detektiv Moises Beltran, Juan Pablo Raba als Diego Garcia, Annie Ilonzeh als FBI Agent Lisa Inman
Kamera: David Lanzenberg
Verleih: Universum Film
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