Girl (2018)
Belgisches Drama über ein 16-jähriges Mädchen im Körper eines Jungen, das Balletttänzerin werden will.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Die 16-jährige Lara (Victor Polster) möchte ihren männlichen Körper einer Geschlechtsumwandlung unterziehen. Mit Einverständnis ihres Vaters (Arieh Worthalter) beginnt sie eine Hormontherapie, der schließlich die Operation folgen soll. Gleichzeitig trainiert Lara eisern an der renommierten Ballettakademie, die sie aufgenommen hat, obwohl ihre Füße die Belastungen des Spitzentanzes nicht gewöhnt sind. Wegen ihrem Wunsch, Balletttänzerin zu werden, ist der Vater mit ihr und ihrem kleinen Bruder gerade nach Brüssel gezogen.
Lara ignoriert die Schmerzen, die ihr das intensive Training verursacht und schindet sich. Sie will unbedingt als gleich und ebenbürtig akzeptiert werden, nicht nur unter den Mädchen in der Schule, sondern auch unter den Tänzerinnen. Damit ihr Penis im hautengen Ballettanzug nicht auffällt, klebt sie ihn ab, obwohl die Ärzte sie davor warnen. Lara gerät dermaßen in Stress, dass sie kaum noch isst und schläft. Die Ärzte finden, ihr Körper sei zu schwach für die Geschlechtsoperation, und wollen, dass sie das Ballett aufgibt.
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Filmkritik
Das Spielfilmdebüt des belgischen Regisseurs und Drehbuchautors Lukas Dhont erzählt auf bewegende Weise von den Schwierigkeiten einer Heranwachsenden mit Transgender-Identität. Lara hieß früher Victor, nun aber betont die 16-Jährige ihr empfundenes weibliches Geschlecht mit Ohrringen. Außerdem will sie Balletttänzerin werden, obwohl sie nicht wie andere Mädchen ihre Füße schon seit Jahren auf den Spitzentanz hin trainiert hat. Die anmutige Lara würde auf den ersten Blick niemand für einen Jungen halten, aber Lara hasst alle Merkmale ihres Körpers, die auf den zweiten Blick für Irritationen sorgen könnten. Sie will die operative Geschlechtsumwandlung so schnell wie möglich durchführen lassen. Doch trotz der selbstlosen Unterstützung ihres Vaters droht sich Lara zu übernehmen.
Zunächst wirkt Lara wie die Disziplin in Person. Das zurückhaltende Mädchen redet wenig und stets wohlüberlegt. Lara kümmert sich täglich um ihren Bruder, widmet sich dem Balletttraining mit großem Einsatz. Und doch ist Lara eine Jugendliche, die Pubertät, die Rebellion, der Kampf gegen den als falsch empfundenen Körper nehmen dramatische Ausmaße an. Sie will nicht als Transgender-Person wahrgenommen werden, sondern als Mädchen. Das klappt nicht so reibungslos, wie sie das wünscht und sie kehrt ihre Wut gegen sich selbst.
In seinem Spielfilmdebüt stellt der Tänzer Victor Polster das introvertierte, sensible Mädchen auf beeindruckende Weise dar. Allein schon die anmutige Kopfhaltung und der Gesichtsausdruck, in dem sich so viel innere Bewegtheit spiegelt, verleihen diesem Charakter ein ungeheures Charisma. Dass Lara einen verständnisvollen, liebevollen Vater hat, unterscheidet dieses Drama von vielen mit ähnlicher Thematik. Dennoch schildert der Film sehr glaubwürdig, dass auch elterliches Wohlwollen einen jugendlichen Menschen nicht vor jeglichem Schaden bewahren kann.
Laras Krise, die lebensbedrohliche Ausmaße annimmt, bahnt sich ganz allmählich und ohne große Worte an. Das Drama vermag sie auf eindringliche Weise zu enthüllen, mitsamt der Ausweglosigkeit, die Lara zunehmend empfindet. Ein Disput unter den Tänzerinnen wächst sich auf beklemmende Weise zur Demütigung Laras aus. Es braucht aber gar nicht viele äußere Anlässe, um den Druck, den Lara erlebt, spürbar zu machen. Wenn sie rast- und beinahe atemlos ihre Pirouetten dreht, droht die Kamera das Gleichgewicht zu verlieren, beschwört die Gefahr des Sich-Verrennens gleichsam herauf.
Fazit: Die Transgender-Thematik verleiht diesem Drama über eine Jugendliche mit ehrgeizigen Plänen eine Besonderheit, die es mit stiller Intensität ausspielt. Der junge Victor Polster beeindruckt in der Rolle der 16-jährigen Lara, die Balletttänzerin werden und sich einer Geschlechtsumwandlung zur Frau unterziehen lassen will. Unter der umsichtigen Regie des Belgiers Lukas Dhont benötigt der Darsteller nur wenig Worte, um den emotionalen Druck unter der Fassade der Besonnenheit, die Lara pflegt, spürbar werden zu lassen.
Zunächst wirkt Lara wie die Disziplin in Person. Das zurückhaltende Mädchen redet wenig und stets wohlüberlegt. Lara kümmert sich täglich um ihren Bruder, widmet sich dem Balletttraining mit großem Einsatz. Und doch ist Lara eine Jugendliche, die Pubertät, die Rebellion, der Kampf gegen den als falsch empfundenen Körper nehmen dramatische Ausmaße an. Sie will nicht als Transgender-Person wahrgenommen werden, sondern als Mädchen. Das klappt nicht so reibungslos, wie sie das wünscht und sie kehrt ihre Wut gegen sich selbst.
In seinem Spielfilmdebüt stellt der Tänzer Victor Polster das introvertierte, sensible Mädchen auf beeindruckende Weise dar. Allein schon die anmutige Kopfhaltung und der Gesichtsausdruck, in dem sich so viel innere Bewegtheit spiegelt, verleihen diesem Charakter ein ungeheures Charisma. Dass Lara einen verständnisvollen, liebevollen Vater hat, unterscheidet dieses Drama von vielen mit ähnlicher Thematik. Dennoch schildert der Film sehr glaubwürdig, dass auch elterliches Wohlwollen einen jugendlichen Menschen nicht vor jeglichem Schaden bewahren kann.
Laras Krise, die lebensbedrohliche Ausmaße annimmt, bahnt sich ganz allmählich und ohne große Worte an. Das Drama vermag sie auf eindringliche Weise zu enthüllen, mitsamt der Ausweglosigkeit, die Lara zunehmend empfindet. Ein Disput unter den Tänzerinnen wächst sich auf beklemmende Weise zur Demütigung Laras aus. Es braucht aber gar nicht viele äußere Anlässe, um den Druck, den Lara erlebt, spürbar zu machen. Wenn sie rast- und beinahe atemlos ihre Pirouetten dreht, droht die Kamera das Gleichgewicht zu verlieren, beschwört die Gefahr des Sich-Verrennens gleichsam herauf.
Fazit: Die Transgender-Thematik verleiht diesem Drama über eine Jugendliche mit ehrgeizigen Plänen eine Besonderheit, die es mit stiller Intensität ausspielt. Der junge Victor Polster beeindruckt in der Rolle der 16-jährigen Lara, die Balletttänzerin werden und sich einer Geschlechtsumwandlung zur Frau unterziehen lassen will. Unter der umsichtigen Regie des Belgiers Lukas Dhont benötigt der Darsteller nur wenig Worte, um den emotionalen Druck unter der Fassade der Besonnenheit, die Lara pflegt, spürbar werden zu lassen.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Girl"
Land: Belgien, NiederlandeJahr: 2018
Genre: Drama
Länge: 102 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 18.10.2018
Regie: Lukas Dhont
Darsteller: Victor Polster als Lara, Arieh Worthalter als Mathias, Katelijne Damen als Dr. Naert, Valentijn Dhaenens als Dr. Pascal, Oliver Bodart
Kamera: Frank van den Eeden
Verleih: Universum Film
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