Die Goldfische (2018)
Deutsche Tragikomödie: Ein junger Geschäftsmann, der seit Kurzem im Rollstuhl sitzt, begibt sich mit einer Gruppe von Menschen mit Behinderung nach Zürich – aus eigennützigen Motiven.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 10 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Portfolio-Manager Oliver (Tom Schilling) verursacht einen schweren Autounfall und sitzt fortan querschnittsgelähmt im Rollstuhl. Noch sieben Wochen muss er in der Reha-Klinik verbringen, doch er widmet sich vor allem seiner Arbeit. Als er verzweifelt nach besserem Empfang für seine geschäftlichen Videokonferenzen sucht, landet Oliver in einer angeschlossenen Wohngruppe von vier Menschen mit Behinderung. Unter der Aufsicht der Sonderpädagogik-Studentin Laura (Jella Haase) und des Pflegers Eddy (Kida Khodr Ramadan) leben hier Magda (Birgit Minichmayr), die seit einiger Zeit sehbehindert ist, Franzi (Luisa Wöllisch), die das Down-Syndrom hat, sowie "Rainman" (Axel Stein) und "Michi" (Jan Henrik Stahlberg), die beide autistisch sind.
Nachdem Oliver von seinem Kollegen Julius (Klaas Heufer-Umlauf) darüber informiert wurde, dass die Behörden von seinem Züricher Bankschließfach Wind bekommen haben, entwickelt er rasch einen Plan: Er lädt die gesamte WG samt Laura und Eddy auf eine Kamel-Farm in die Schweiz ein, damit er während des Trips heimlich sein Schwarzgeld abholen und über die Grenze schmuggeln kann.
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Filmkritik
Mit "Die Goldfische" legt der 1986 in Teheran geborene HFF-München-Absolvent Alireza Golafshan sein Langfilmdebüt vor. Als Drehbuchautor und Regisseur demonstriert er sein Geschick, mit Klischees zu hantieren und ernste Themen – etwa den Umgang mit einer Gehbehinderung nach einem Unfall – mit Tempo und Humor zu erzählen, ohne dabei taktlos anzumuten. Das Werk bietet gute Unterhaltung, die nicht unbedingt auf Realismus setzt, aber auch nicht völlig überdreht-albern daherkommt und erfreulicherweise nicht in ein Moralstück mündet. Nicht jeder Gag vermag im Laufe der Handlung zu zünden und manche dramaturgische Entscheidung ist recht konventionell; insgesamt bereitet das Roadmovie jedoch Vergnügen.
Dies ist nicht zuletzt den Figuren und der Besetzung zu verdanken. Neben dem gewohnt charismatischen Hauptdarsteller Tom Schilling ("Oh Boy") und der sympathisch spielenden Jella Haase ("Fack ju Göhte") sind es insbesondere Birgit Minichmayr ("Alle Anderen") und Luisa Wöllisch, die mit den Verkörperungen ihrer Rollen vollauf überzeugen. Minichmayr liefert als sehbehinderte Zynikerin kongenial die besten Sprüche des Skripts – und Wöllisch (die auch im echten Leben das Down-Syndrom hat) interpretiert ihre Figur mit dem nötigen Selbstbewusstsein und Eigensinn. Nicht ganz glaubwürdig wirken indes die Zeichnung und die Darstellung der beiden Autisten "Rainman" und "Michi", da hier entweder zu sehr auf die schnelle Pointe gezielt wird oder alles zu vage bleibt.
An Stärken kommen zu einem stimmigen, gekonnt eingebauten Soundtrack (unter anderem mit "Blue Monday" von New Order und "Self Control" von Laura Branigan) noch die gelungenen Aufnahmen des Kameramanns Matthias Fleischer hinzu, sowohl während der turbulenten Kleinbusreise als auch im Finale in einem Freizeitpark.
Fazit: Ein charmanter und flotter Spaß mit kleinen Schwachpunkten, aber einem äußerst spielfreudigen Ensemble.
Dies ist nicht zuletzt den Figuren und der Besetzung zu verdanken. Neben dem gewohnt charismatischen Hauptdarsteller Tom Schilling ("Oh Boy") und der sympathisch spielenden Jella Haase ("Fack ju Göhte") sind es insbesondere Birgit Minichmayr ("Alle Anderen") und Luisa Wöllisch, die mit den Verkörperungen ihrer Rollen vollauf überzeugen. Minichmayr liefert als sehbehinderte Zynikerin kongenial die besten Sprüche des Skripts – und Wöllisch (die auch im echten Leben das Down-Syndrom hat) interpretiert ihre Figur mit dem nötigen Selbstbewusstsein und Eigensinn. Nicht ganz glaubwürdig wirken indes die Zeichnung und die Darstellung der beiden Autisten "Rainman" und "Michi", da hier entweder zu sehr auf die schnelle Pointe gezielt wird oder alles zu vage bleibt.
An Stärken kommen zu einem stimmigen, gekonnt eingebauten Soundtrack (unter anderem mit "Blue Monday" von New Order und "Self Control" von Laura Branigan) noch die gelungenen Aufnahmen des Kameramanns Matthias Fleischer hinzu, sowohl während der turbulenten Kleinbusreise als auch im Finale in einem Freizeitpark.
Fazit: Ein charmanter und flotter Spaß mit kleinen Schwachpunkten, aber einem äußerst spielfreudigen Ensemble.
Andreas Köhnemann
FBW-Bewertung zu "Die Goldfische"Jurybegründung anzeigen
Gleich mit seinem ersten abendfüllenden Spielfilm ist Alireza Golafshan ein Volltreffer auf dem Gebiet der vielgescholtenen deutschen Filmkomödie gelungen. DIE GOLDFISCHE vermag in nahezu allen Belangen zu überzeugen ? und ganz besonders in der für [...mehr]TrailerAlle "Die Goldfische"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Die Goldfische"
Land: DeutschlandJahr: 2018
Genre: Komödie
Länge: 112 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 21.03.2019
Regie: Alireza Golafshan
Darsteller: Tom Schilling als Oliver, Jella Haase als Laura, Birgit Minichmayr als Magda, Axel Stein als Rainman, Kida Khodr Ramadan als Eddy
Kamera: Matthias Fleischer
Verleih: Sony Pictures
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