Moritz Daniel Oppenheim - Der erste jüdische Maler (2016)
Moritz Daniel Oppenheim
Dokumentarfilm: Moritz Daniel Oppenheim war der erste akademisch ausgebildete jüdische Maler in Deutschland.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Moritz Daniel Oppenheim wurde am 7. Januar 1800 in Hanau geboren. Er verbrachte seine Kindheit in der Hanauer "Judengasse" und erlebte die Auflösung des Hanauer Ghettos mit. Als erster jüdischer Künstler erhielt er eine akademische Ausbildung. Nach einem Besuch der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München sowie einem Aufenthalt im Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main verbrachte Oppenheim Zeit in Frankreich und Italien. In Neapel begegnete er seinem späteren Mäzen Baron Carl Mayer von Rothschild, für dessen Familie er fortan als Hofkünstler tätig war.
Bis zu seinem Tod im Jahr 1882 wohnte Oppenheim in Frankfurt und erreichte als Historien-, Genre- und Porträtmaler des emanzipierten jüdischen Bürgertums weltweite Berühmtheit. Zu den Persönlichkeiten, die er neben den Mitgliedern der Rothschild-Familie porträtierte, zählen Heinrich Heine und Ludwig Börne.
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Filmkritik
Mit der dokumentarischen Betrachtung "Moritz Daniel Oppenheim – Der erste jüdische Maler" hat Isabel Gathof ihren ersten Langfilm realisiert. Sie legt damit zugleich das erste abendfüllende Werk vor, das über den 1800 geborenen Künstler geschaffen wurde. Um sich Oppenheim zu nähern, wählt Gathof die Verknüpfung zweier Erzählebenen: Zum einen zeigt sie, wie die Stadt Hanau – die sowohl ihre eigene Heimat als auch die ihres Protagonisten ist – dem Maler im Jahre 2015 auf dem Freiheitsplatz ein Denkmal mit dem Titel "Moritz und das tanzende Bild" setzt; zum anderen lässt sie Personen zu Wort kommen, die sich zu Oppenheim äußern.
Das Oppenheim-Denkmal besteht aus zwei Elementen: einer klassischen Statue des Bildhauers Pascal Coupot und einem von Robert Schad entworfenen, abstrakt-modernen Stahlstangen-Geflecht. Insbesondere der allmählichen Entstehung der Statue, angefangen mit einem Miniaturmodell bis zum Endergebnis auf dem städtischen Platz, widmet Gathof große Aufmerksamkeit. Gelungen ist hier die musikalische Untermalung dieser visuellen Begleitung: Die Komponisten Jens Troester und Christos Kessidis haben in Zusammenarbeit mit der Neuen Philharmonie Frankfurt eine Kombination aus der Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) und elektronischen Klängen kreiert.
Zu den Stimmen, die in Gathofs Film zu Wort kommen, zählen Oppenheims Ur-Ur-Ur-Großenkelin Patricia Lewin sowie Erik Riedel vom Jüdischen Museum Frankfurt. Besonders mitreißend und lebhaft sind die Schilderungen der promovierten Oppenheim-Expertin Dr. Esther Graf, die etwa auf die raffinierte Bildsprache in Oppenheims Genredarstellungen vom Alltagleben der jüdischen Bevölkerung eingeht, und die spürbar begeisterten Ausführungen des israelischen Rabbis Yehuda Aharon Horovitz zu einzelnen Arbeiten Oppenheims und den besonderen Details, die es darin zu entdecken gibt. Es wird deutlich, dass Oppenheim, der als "Maler der Rothschilds und Rothschild der Maler" bezeichnet wurde, als wichtiger Chronist der jüdischen Emanzipation angesehen werden muss.
Fazit: Ein sehenswerter Dokumentarfilm über Moritz Daniel Oppenheim, der dessen Bedeutung als Künstler über sachkundige Stimmen sowie über Bilder von der Herstellung eines Oppenheim-Denkmals vermittelt.
Das Oppenheim-Denkmal besteht aus zwei Elementen: einer klassischen Statue des Bildhauers Pascal Coupot und einem von Robert Schad entworfenen, abstrakt-modernen Stahlstangen-Geflecht. Insbesondere der allmählichen Entstehung der Statue, angefangen mit einem Miniaturmodell bis zum Endergebnis auf dem städtischen Platz, widmet Gathof große Aufmerksamkeit. Gelungen ist hier die musikalische Untermalung dieser visuellen Begleitung: Die Komponisten Jens Troester und Christos Kessidis haben in Zusammenarbeit mit der Neuen Philharmonie Frankfurt eine Kombination aus der Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) und elektronischen Klängen kreiert.
Zu den Stimmen, die in Gathofs Film zu Wort kommen, zählen Oppenheims Ur-Ur-Ur-Großenkelin Patricia Lewin sowie Erik Riedel vom Jüdischen Museum Frankfurt. Besonders mitreißend und lebhaft sind die Schilderungen der promovierten Oppenheim-Expertin Dr. Esther Graf, die etwa auf die raffinierte Bildsprache in Oppenheims Genredarstellungen vom Alltagleben der jüdischen Bevölkerung eingeht, und die spürbar begeisterten Ausführungen des israelischen Rabbis Yehuda Aharon Horovitz zu einzelnen Arbeiten Oppenheims und den besonderen Details, die es darin zu entdecken gibt. Es wird deutlich, dass Oppenheim, der als "Maler der Rothschilds und Rothschild der Maler" bezeichnet wurde, als wichtiger Chronist der jüdischen Emanzipation angesehen werden muss.
Fazit: Ein sehenswerter Dokumentarfilm über Moritz Daniel Oppenheim, der dessen Bedeutung als Künstler über sachkundige Stimmen sowie über Bilder von der Herstellung eines Oppenheim-Denkmals vermittelt.
Andreas Köhnemann
FBW-Bewertung zu "Moritz Daniel Oppenheim - Der erste jüdische Maler"Jurybegründung anzeigen
In diesem dokumentarischen Porträt des Titel gebenden Malers stehen zwei Themen im Zentrum: Judentum und Kunst. Diese stehen in enger Wechselwirkung, da Oppenheim als der erste jüdische Maler gilt. Der Film entstand anlässlich der Errichtung eines [...mehr]TrailerAlle "Moritz Daniel Oppenheim - Der erste jüdische Maler"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Moritz Daniel Oppenheim - Der erste jüdische Maler"
Land: DeutschlandJahr: 2016
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Moritz Daniel Oppenheim
Länge: 101 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 25.10.2018
Regie: Isabel Gathof
Kamera: Carla Muresan, Nic Mussell, Alexander Vexler
Verleih: Real Fiction