Der Fall Collini (2018)
Fall Collini
Justizdrama: Ein noch unerfahrener Strafverteidiger wird mit einem Fall konfrontiert, der ihn auch persönlich herausfordert.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der deutsche Großindustrielle Hans Meyer (Manfred Zapatka) wird in einer Hotelsuite von dem Italiener Fabrizio Collini (Franco Nero) erschossen. Der alte Mann stellt sich daraufhin widerstandslos den Behörden, schweigt jedoch zu den Motiven seiner Tat. Der junge Rechtsanwalt Caspar Leinen (Elyas M'Barek) übernimmt übereifrig die Pflichtverteidigung Collinis und damit seinen ersten Fall vor Gericht; rasch begreift er aber, dass er eine persönliche Verbindung zum Opfer hat.
Meyer hatte Caspar einst wie eine Art Ziehsohn bei sich aufgenommen und ihm zu einer guten Ausbildung verholfen; obendrein war dessen Enkelin Johanna (Alexandra Maria Lara) seine Jugendliebe. Diese tritt nun, vertreten durch den Anwalt Richard Mattinger (Heiner Lauterbach), im Namen ihrer Familie als Nebenklägerin auf. Während es zunächst klar zu sein scheint, wie der Prozess ausgehen wird, stößt Caspar bald auf Meyers dunkle Vergangenheit zur Zeit des Zweiten Weltkrieges.
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Filmkritik
Mit "Der Fall Collini" liefert der deutsche Regisseur Marco Kreuzpaintner ("Sommersturm", "Beat") eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ferdinand von Schirach. Das Drehbuch von Robert Gold, Jens-Frederik Otto und Christian Zübert befasst sich mit den Herausforderungen eines jungen Rechtsanwalts, dessen Mandant scheinbar grundlos einen unschuldigen Mann ermordet hat. Erst allmählich entbergen sich die Hintergründe der Tat – und diese führen sowohl in die Zeit des Zweiten Weltkrieges als auch in die Jahre danach, in denen sich die Bundesrepublik Deutschland mit den NS-Verbrechen auseinandersetzen musste.
Die Stärken des Werks liegen in den Gerichtsszenen sowie in den Momenten, in denen der engagierte Strafverteidiger Caspar Leinen gründliche Recherchen betreibt, um den Motiven des schweigsamen Angeklagten auf die Spur zu kommen. Auch in den zunächst wenig fruchtbaren Gesprächen zwischen Caspar und dem inhaftierten Italiener Fabrizio Collini wird die nötige Spannung erzeugt. Die Erkenntnisse, die der Protagonist über Kriegsgräuel und den Umgang der deutschen Rechtsprechung mit den damaligen Taten zutage fördert, sind erschütternd. Der Film verliert allerdings immer dann an Kraft, wenn er die vergangenen Geschehnisse als Rückblenden in Szene setzt – mit Jannis Niewöhner in der Rolle des späteren Opfers Hans Meyer. Hier setzt Kreuzpaintner auf zu viele Darstellungsklischees und eine Melodramatik, die deutlich weniger überzeugt als die schnörkellose Sprache, in welcher der Schriftsteller und Jurist von Schirach die Geschichte in seinem Bestseller schilderte. Überdies fällt der Musikeinsatz im gesamten Film zu aufdringlich aus.
Elyas M'Barek zeigt indes in der Hauptrolle eine souveräne Leistung; er verkörpert Caspar als spürbar unerfahrenen, aber idealistischen und kämpferischen Mann. Ebenso spielt der 1941 geborene Franco Nero wie immer großartig.
Fazit: Ein Gerichtsdrama, das sich teilweise spannend und mitreißend der Nachkriegsjustiz und ihren Folgen widmet, jedoch oft ins Klischeehaft-Melodramatische abgleitet.
Die Stärken des Werks liegen in den Gerichtsszenen sowie in den Momenten, in denen der engagierte Strafverteidiger Caspar Leinen gründliche Recherchen betreibt, um den Motiven des schweigsamen Angeklagten auf die Spur zu kommen. Auch in den zunächst wenig fruchtbaren Gesprächen zwischen Caspar und dem inhaftierten Italiener Fabrizio Collini wird die nötige Spannung erzeugt. Die Erkenntnisse, die der Protagonist über Kriegsgräuel und den Umgang der deutschen Rechtsprechung mit den damaligen Taten zutage fördert, sind erschütternd. Der Film verliert allerdings immer dann an Kraft, wenn er die vergangenen Geschehnisse als Rückblenden in Szene setzt – mit Jannis Niewöhner in der Rolle des späteren Opfers Hans Meyer. Hier setzt Kreuzpaintner auf zu viele Darstellungsklischees und eine Melodramatik, die deutlich weniger überzeugt als die schnörkellose Sprache, in welcher der Schriftsteller und Jurist von Schirach die Geschichte in seinem Bestseller schilderte. Überdies fällt der Musikeinsatz im gesamten Film zu aufdringlich aus.
Elyas M'Barek zeigt indes in der Hauptrolle eine souveräne Leistung; er verkörpert Caspar als spürbar unerfahrenen, aber idealistischen und kämpferischen Mann. Ebenso spielt der 1941 geborene Franco Nero wie immer großartig.
Fazit: Ein Gerichtsdrama, das sich teilweise spannend und mitreißend der Nachkriegsjustiz und ihren Folgen widmet, jedoch oft ins Klischeehaft-Melodramatische abgleitet.
Andreas Köhnemann
FBW-Bewertung zu "Der Fall Collini"Jurybegründung anzeigen
?Schuld und Sühne? oder ?Rache, Recht und Gerechtigkeit?. Das sind die Motive, in die DER FALL COLLINI einführt. Regisseur Marco Kreuzpaintner hat den Bestseller Ferdinand von Schirachs verfilmt. Er erzählt die Geschichte des jungen Anwalts Caspar [...mehr]TrailerAlle "Der Fall Collini"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Der Fall Collini"
Land: DeutschlandWeitere Titel: The Collini Case
Jahr: 2018
Genre: Drama
Originaltitel: Fall Collini
Länge: 122 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 18.04.2019
Regie: Marco Kreuzpaintner
Darsteller: Alexandra Maria Lara als Johanna, Franco Nero als Fabrizio Collini, Elyas M'Barek, Jannis Niewöhner, Heiner Lauterbach
Kamera: Jakub Bejnarowicz
Verleih: Constantin Film
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