The Hate U Give (2018)
US-Jugenddrama nach dem gleichnamigen, mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Roman von Angie Thomas: Schwarze Teenagerin und ihr Freund werden Opfer von rassistisch motivierter Polizeigewalt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die 16-jährige Starr Carter (Amandla Stenberg) lebt in unterschiedlichen Welten. Sie wohnt bei ihrer Familie in einem sozialen Brennpunkt, einem vor allem von Schwarzen bewohnten Vorort von Garden Heights, der von Korruption und Drogenhandel durchzogen ist. Unter der Woche aber besucht sie eine Privatschule, die hauptsächlich von wohlhabenderen weißen Jugendlichen aus besserem Hause bevölkert wird.
Ihre Welt wird von heute auf morgen brutal auf den Kopf gestellt, als sie Zeugin einer grauenvollen Tat wird. Vor ihren Augen wird ihr bester Freund Khalil (Algee Smith) von einem Polizisten erschossen. Sie soll vor Gericht aussagen, fürchtet sich jedoch vor dem Drogenboss (Anthony Mackie), für den Khalil als Dealer gearbeitet hat. Gleichzeitig wächst in ihrem Viertel der Protest der Bevölkerung gegen Rassismus und Polizeigewalt. Starr ist hin- und hergerissen und versucht, der Beeinflussung von beiden Seiten zu entgehen.
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Filmkritik
Für ihren ersten, mit Preisen überhäuften Roman, auf dem der Film basiert, wurde Autorin Angie Thomas von einer schrecklichen Tat "beeinflusst". Es war im Jahr 2009, als der gerade 22-jährige Oscar Grant von einem Polizisten erschossen wurde, obwohl der junge Mann bereits wehrlos auf dem Boden lag. Darüber hinaus ließ Thomas auch autobiografische Elemente in den Film mit einfließen. Denn sie selbst lebte in einem verwahrlosten Vorort am Stadtrand und besuchte eine hauptsächlich von Weißen besuchte, bessere Privatschule. Inszeniert wurde "The Hate U Give" von George Tillman Jr., der 2000 mit dem Drama "Men of Honor" bekannt wurde.
Filme über (Polizei-)Gewalt, Brutalität und rassistisch motivierte Straftaten gibt es viele. Nur wenige dieser Produktionen aber richten sich vornehmlich an ein junges Publikum, um die jungen Menschen für diese schwierigen Themen und komplexen Hintergründe zu sensibilisieren. "The Hate U Give" versucht genau das, was allein schon ein enorm wichtiges, mutiges Unterfangen darstellt und dem Film damit eine Daseinsberechtigung verleiht. Regisseur Tillman reichert sein Werk dafür mit einer Unmenge an modernen, die Handlung vorantreibenden R’n’B-Hits und Hip-Hop-Beats von Künstlern wie 2Pac, Travis Scott oder Kendrick Lamar an.
Hinzu kommt eine ungemein charismatische, ausdrucksstark agierende Hauptdarstellerin, die sich als großer Hauptgewinn erweist. Wie die gerade 20-jährige Amandla Stenberg - Bekanntheit erlangte sie unter anderem durch die "Tribute von Panem"-Reihe - ihre Zerrissenheit zwischen der Welt der Schwarzen und die der Weißen darstellt, ist an Eindringlichkeit und Authentizität nur schwer zu überbieten. Als intelligente, reflektierende junge Frau, die sich gegen die Schwachen und die Verbreitung von Vorurteilen einsetzt, eignet sie sich zudem perfekt als Identifikationsfigur.
Leider schwelgt der Film darüber hinaus aber immer wieder in Klischees und pathetischen Dialogen. Gerade in der ersten Hälfte zeichnet er die unterschiedlichen Milieus - den Vorort und die Privatschule - als wenig differenziert und zu einseitig - die guten Weißen, die kriminellen Schwarzen. Dass er diese Allgemeinplätze beziehungsweise Aussagen im Laufe der Handlung ins genaue Gegenteil verkehrt ist aller Ehren wert - aber nur wenig glaubhaft. Die salbungsvollen, fast pastoral anmutenden und kitschigen Dialoge ("Lass nicht zu, dass man dich zum Schweigen bringt" oder "Ich hab dich nicht ohne Grund Star(r)genannt" etc.) erweisen sich als ebenso wenig förderlich – und lassen "The Hate U Give" immer wieder zu manieriert und überzogen expressiv erscheinen.
Fazit: Die Botschaft und die Konzentration auf eine junge Zielgruppe sind wichtig und verleihen dem Film seine Daseinsberechtigung. Das übertriebene Heldenpathos und die schmalzigen Dialoge trüben jedoch den Gesamteindruck – trotz der herausragenden Amandla Stenberg in der Hauptrolle.
Filme über (Polizei-)Gewalt, Brutalität und rassistisch motivierte Straftaten gibt es viele. Nur wenige dieser Produktionen aber richten sich vornehmlich an ein junges Publikum, um die jungen Menschen für diese schwierigen Themen und komplexen Hintergründe zu sensibilisieren. "The Hate U Give" versucht genau das, was allein schon ein enorm wichtiges, mutiges Unterfangen darstellt und dem Film damit eine Daseinsberechtigung verleiht. Regisseur Tillman reichert sein Werk dafür mit einer Unmenge an modernen, die Handlung vorantreibenden R’n’B-Hits und Hip-Hop-Beats von Künstlern wie 2Pac, Travis Scott oder Kendrick Lamar an.
Hinzu kommt eine ungemein charismatische, ausdrucksstark agierende Hauptdarstellerin, die sich als großer Hauptgewinn erweist. Wie die gerade 20-jährige Amandla Stenberg - Bekanntheit erlangte sie unter anderem durch die "Tribute von Panem"-Reihe - ihre Zerrissenheit zwischen der Welt der Schwarzen und die der Weißen darstellt, ist an Eindringlichkeit und Authentizität nur schwer zu überbieten. Als intelligente, reflektierende junge Frau, die sich gegen die Schwachen und die Verbreitung von Vorurteilen einsetzt, eignet sie sich zudem perfekt als Identifikationsfigur.
Leider schwelgt der Film darüber hinaus aber immer wieder in Klischees und pathetischen Dialogen. Gerade in der ersten Hälfte zeichnet er die unterschiedlichen Milieus - den Vorort und die Privatschule - als wenig differenziert und zu einseitig - die guten Weißen, die kriminellen Schwarzen. Dass er diese Allgemeinplätze beziehungsweise Aussagen im Laufe der Handlung ins genaue Gegenteil verkehrt ist aller Ehren wert - aber nur wenig glaubhaft. Die salbungsvollen, fast pastoral anmutenden und kitschigen Dialoge ("Lass nicht zu, dass man dich zum Schweigen bringt" oder "Ich hab dich nicht ohne Grund Star(r)genannt" etc.) erweisen sich als ebenso wenig förderlich – und lassen "The Hate U Give" immer wieder zu manieriert und überzogen expressiv erscheinen.
Fazit: Die Botschaft und die Konzentration auf eine junge Zielgruppe sind wichtig und verleihen dem Film seine Daseinsberechtigung. Das übertriebene Heldenpathos und die schmalzigen Dialoge trüben jedoch den Gesamteindruck – trotz der herausragenden Amandla Stenberg in der Hauptrolle.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "The Hate U Give"Jurybegründung anzeigen
Spätestens seit der #BlackLifesMatter-Bewegung ist rassistisch motivierte Polizeigewalt in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit geraten - und das längst nicht nur in den USA, sondern auch in Europa. Die afroamerikanische Autorin Angie Thomas [...mehr]TrailerAlle "The Hate U Give"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "The Hate U Give"
Land: USAJahr: 2018
Genre: Drama, Krimi
Länge: 132 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 28.02.2019
Regie: George Tillman jr.
Darsteller: K.J. Apa, Amandla Stenberg, Regina Hall, Anthony Mackie, Sabrina Carpenter
Kamera: Mihai Malaimare Jr.
Verleih: 20th Century Fox
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