Servamp: Alice in the Garden (2018)
Film zur Serie: Anime über sieben Vampire und ihre jugendlichen Meister.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 7 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Als der Schüler Mahiru Shirota auf dem Heimweg eine streunende Katze findet, ahnt er nicht, dass sich dahinter einer von sieben Vampiren verbirgt, die die Todsünden repräsentieren. Mahirus Blutsauger, den er Kuro nennt, steht für die Trägheit. Als Kuro versehentlich von Mahirus Körpersaft trinkt, geht er einen Vertrag mit ihm ein. Kuro ist fortan Mahirus Diener, ein Servamp, Mahiru Kuros Meister, ein Eve.
Mahiru und Kuro sind nicht die einzigen Servamps und Eves in dieser Welt. Auch Mahirus Mitschüler Misono Alicein und sein Servamp All od Love, auch Snow Lily genannt, der die Wollust verkörpert, zählen dazu. Misono kränkelt und wird von seinem reichen Vater in einem enormen Haus samt weitläufigem Garten von der Umwelt abgeschottet. An seine Kindheit erinnert sich Misono nur schemenhaft. Gemeinsam mit den anderen Eves und ihren Servamps versucht Mahiru Misono zu helfen und hinter dessen Familiengeheimnis zu kommen.
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Filmkritik
Strike Tanakas "Servamp", eine Wortschöpfung aus "servant" (Diener) und "vamp" (Vampir), erblickte 2011 das Licht der der Manga-Welt. Fünf Jahre später folgte eine animierte Serie, 2018 nun die erste Kinoauswertung. Weil das Universum des japanischen Comickünstlers so anspielungsreich, abgedreht und komplex ist, holt die Filmversion erst einmal gewaltig aus. Geschlagene 25 Minuten der ohnehin recht kurzen Laufzeit gehen für die Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse drauf, die Hauptcharakter Mahiru Shirota als Erzähler aus dem Off begleitet. Bei einer actiongeladenen Handlung, in der ein Schlagabtausch den nächsten jagt, kann man schnell den Überblick verlieren.
Nach dem konfusen Start findet Regisseur Hideaki Nakano zu einem ruhigeren Rhythmus. Die Farben werden wärmer, die Schnitte langsamer, die Erzählung wird getragener. Nun bekommt das Publikum erstmals Gelegenheit, sich mit den Figuren zu identifizieren. Vor allem in den Beziehungen zwischen Mahiru und Misono, den Beziehungen der beiden zu ihren Servamps und in Misonos Suche nach seiner eigenen Vergangenheit gelingen dem animierten Fantasy-Drama intime Momente.
Stilistisch unterscheidet sich der Großteil des Films nicht von anderen Animes. Vor allem die ersten zwei Drittel heben sich visuell kaum von Fernsehproduktionen ab und wären auf einem kleinen Schirm deutlich besser aufgehoben gewesen als auf der großen Leinwand. Wenn Mahiru & Co. schließlich in den Servamp der Wollust eindringen, nehmen auch die Animationen ein völlig neues Niveau an. Dann dominieren schrille Farben und Abstraktionen. Die Reise ins Innere einer fremden Seele, die letztlich auch eine zur eigenen Seele ist, wird zum kunterbunten Trip, zur rauschhaften Erfahrung.
Fazit: Hideaki Nakanos Manga-Verfilmung gewinnt gegen Ende unerwartete Qualitäten. Dann entwickelt sich der bis dahin mittelmäßige Anime zu einem echten Farb- und Bilderrausch. Über die konfusen, schlecht erzählten ersten 25 Minuten und eine mangelnde Figurentiefe kann der gelungene Schluss aber nicht hinwegtäuschen.
Nach dem konfusen Start findet Regisseur Hideaki Nakano zu einem ruhigeren Rhythmus. Die Farben werden wärmer, die Schnitte langsamer, die Erzählung wird getragener. Nun bekommt das Publikum erstmals Gelegenheit, sich mit den Figuren zu identifizieren. Vor allem in den Beziehungen zwischen Mahiru und Misono, den Beziehungen der beiden zu ihren Servamps und in Misonos Suche nach seiner eigenen Vergangenheit gelingen dem animierten Fantasy-Drama intime Momente.
Stilistisch unterscheidet sich der Großteil des Films nicht von anderen Animes. Vor allem die ersten zwei Drittel heben sich visuell kaum von Fernsehproduktionen ab und wären auf einem kleinen Schirm deutlich besser aufgehoben gewesen als auf der großen Leinwand. Wenn Mahiru & Co. schließlich in den Servamp der Wollust eindringen, nehmen auch die Animationen ein völlig neues Niveau an. Dann dominieren schrille Farben und Abstraktionen. Die Reise ins Innere einer fremden Seele, die letztlich auch eine zur eigenen Seele ist, wird zum kunterbunten Trip, zur rauschhaften Erfahrung.
Fazit: Hideaki Nakanos Manga-Verfilmung gewinnt gegen Ende unerwartete Qualitäten. Dann entwickelt sich der bis dahin mittelmäßige Anime zu einem echten Farb- und Bilderrausch. Über die konfusen, schlecht erzählten ersten 25 Minuten und eine mangelnde Figurentiefe kann der gelungene Schluss aber nicht hinwegtäuschen.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Servamp: Alice in the Garden"
Jahr: 2018Genre: Animation
Kinostart: 13.07.2018
Regie: Hideaki Nakano
Darsteller: Yûki Kaji, Atsumi Tanezaki, Takuma Terashima