Egal was kommt (2018)
Dokumentarfilm: Ein junger Mann verwirklicht seinen Traum, mit dem Motorrad einmal um die Welt zu fahren.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Christian Vogel ist 34 Jahre alt, als er 2015 seinen Plan umsetzt, mit dem Motorrad einmal um den Globus zu fahren. Er hat seine Wohnung gekündigt, lässt seine Arbeit als Fernsehjournalist ruhen, lernt, wie man einen Reifen wechselt und wie man sich im Notfall selbst verarztet – und verabschiedet sich schließlich am Frankfurter Flughafen von seinen Eltern sowie von seiner noch recht neuen Freundin Miriam, um an die Ostküste der USA zu fliegen, wo sein Roadtrip starten soll.
Vogel reist quer durch die Vereinigten Staaten sowie nach Kanada; er durchquert die Mongolei, Russland, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan, bis er in China landet und dort aufgrund einer Terrorwarnung sein Hotel mehrere Tage lang nicht verlassen darf. Schließlich geht es weiter nach Indien, wo er in einen Verkehrsunfall gerät, der seiner Reise beinahe ein Ende setzt. Doch es geht weiter – nach Pakistan, in den Iran, die Türkei und schlussendlich nach Cabo da Roca, den westlichsten Punkt des europäischen Festlandes in Portugal.
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Filmkritik
In dem Dokumentarfilm "Egal was kommt" schildert Christian Vogel seine Weltreise mit dem Motorrad, welche er im Frühling 2015 begann: 333 Tage war der gelernte Installateur und Fernsehjournalist unterwegs und legte dabei mehr als 50.000 Kilometer auf der Straße zurück. Aus den circa 600 Stunden Bewegtbild-Material hat der zur Drehzeit 34-Jährige ein rund zweistündiges Werk geschaffen, das eine sehenswerte Mischung aus Spannung und Entspannung, aus Augenblicken des (Ver-)Zweifelns und des Glücks bietet. Momente, die nicht mit der Kamera eingefangen wurden, werden in kurzen Graphic-Novel-Passagen präsentiert; obendrein gibt es Interview-Aufnahmen mit Vogels Mutter und der Freundin Miriam, die etwa in der Mitte von Vogels Reise nach Indien reist, um dort ein paar gemeinsame Tage erleben zu können.
Vogel begeht nicht den Fehler, seinen Film zu einer eitlen Feier der Selbstverwirklichung zu machen. Via voice-over setzt sich der Protagonist, der zugleich Autor, Regisseur, Kameramann und Produzent ist, mit der erforderlichen selbstkritischen Haltung mit seinen eigenen Vorstellungen und Handlungen, seiner gelegentlichen Selbstüberschätzung sowie seinen Irrtümern auseinander. Dadurch nimmt er dem Projekt das Narzisstische und verleiht dem Ganzen etwas sehr Sympathisches. Hinzu kommt die Erkenntnis, dass er zwar allein reist und allein Entscheidungen treffen muss, aber doch immer wieder andere Menschen braucht, um sein Ziel zu erreichen. Es ist die Hilfsbereitschaft, die Großzügigkeit der Personen, denen er begegnet, die dazu führt, dass es bei allen Hindernissen letztlich weitergehen kann. Man müsse lernen, frei zu sein, sagt Vogel an einer Stelle – und ebenso muss er lernen, anderen zu vertrauen.
Überdies ist "Egal was kommt" auch ein Film über die Liebe. Wie Miriam ihre gemischten Gefühle in Bezug auf das einjährige Abenteuer ihres Freundes beschreibt, wie sie ihn in vermeintlich ausweglosen Situationen aus der Ferne sowie vor Ort in Indien unterstützt – das ist nicht weniger schön anzusehen als in zahlreichen Hollywood-Romanzen, nur ist es hier tatsächlich echt und aufrichtig. Auch die Worte von Vogels Mutter – dass Eltern ihre Kinder loslassen müssen, damit diese zurückkehren können – berühren.
Fazit: Ein gelungener Dokumentarfilm über das Unterwegssein in der Welt, über die erstaunliche Hilfsbereitschaft der Menschen – und über die Liebe.
Vogel begeht nicht den Fehler, seinen Film zu einer eitlen Feier der Selbstverwirklichung zu machen. Via voice-over setzt sich der Protagonist, der zugleich Autor, Regisseur, Kameramann und Produzent ist, mit der erforderlichen selbstkritischen Haltung mit seinen eigenen Vorstellungen und Handlungen, seiner gelegentlichen Selbstüberschätzung sowie seinen Irrtümern auseinander. Dadurch nimmt er dem Projekt das Narzisstische und verleiht dem Ganzen etwas sehr Sympathisches. Hinzu kommt die Erkenntnis, dass er zwar allein reist und allein Entscheidungen treffen muss, aber doch immer wieder andere Menschen braucht, um sein Ziel zu erreichen. Es ist die Hilfsbereitschaft, die Großzügigkeit der Personen, denen er begegnet, die dazu führt, dass es bei allen Hindernissen letztlich weitergehen kann. Man müsse lernen, frei zu sein, sagt Vogel an einer Stelle – und ebenso muss er lernen, anderen zu vertrauen.
Überdies ist "Egal was kommt" auch ein Film über die Liebe. Wie Miriam ihre gemischten Gefühle in Bezug auf das einjährige Abenteuer ihres Freundes beschreibt, wie sie ihn in vermeintlich ausweglosen Situationen aus der Ferne sowie vor Ort in Indien unterstützt – das ist nicht weniger schön anzusehen als in zahlreichen Hollywood-Romanzen, nur ist es hier tatsächlich echt und aufrichtig. Auch die Worte von Vogels Mutter – dass Eltern ihre Kinder loslassen müssen, damit diese zurückkehren können – berühren.
Fazit: Ein gelungener Dokumentarfilm über das Unterwegssein in der Welt, über die erstaunliche Hilfsbereitschaft der Menschen – und über die Liebe.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Egal was kommt"
Land: DeutschlandJahr: 2018
Genre: Dokumentation
Länge: 120 Minuten
Kinostart: 02.08.2018
Regie: Christian Vogel
Darsteller: Christian Vogel, Helge Pedersen, Miriam Zimmermann
Kamera: Gunnar Henrich, Bernd Rischner, Christian Vogel
Verleih: Die FILMAgentinnen, Busch Media Group GmbH & Co KG
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