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Die defekte Katze
Die defekte Katze
© Alpenrepublik GmbH Filmverleih © Filmperlen

Die defekte Katze (2018)

Deutsches Drama: Nachdem zwei sich fremde Iraner eine Zwangsehe eingegangen sind, stellen sie fest, wie kompliziert und problematisch arrangierte Partnerschaften im Alltag sein können...Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.5 / 5

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Die Iranerin Mina (Pegah Ferydoni) hat in ihrer Heimat Elektrotechnik studiert und will nun in Deutschland einen Neuanfang wagen. Vor allem privat: Wie es die Tradition vorschreibt und auch ihre Eltern wünschen, soll Mina einen Iraner heiraten. Doch mit den arrangierten Ehen ist es so eine Sache. Genau die gleiche Erfahrung macht aktuell auch Kian (Hadi Khanjanpour), dem zu seinem perfekten Leben noch die richtige Partnerin fehlt. Alle bisherigen Blind-Dates waren bislang jedoch erfolglos. Als Mina und Kian einander begegnen, sind sie sich auf Anhieb sympathisch und verstehen sich gut. Doch Liebe auf den ersten Blick ist es nicht. Dennoch entscheiden sich die Beiden, den Bund fürs Leben zu schließen – und stellen schnell fest, dass es vieler Anstrengungen und Mühen Bedarf, um die Unterschiede und Komplikationen zu überwinden.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Wie die beiden Hauptdarsteller des Films hat auch Regisseurin Susan Gordanshekan iranische Wurzeln. Ihr Debüt als Filmemacherin gab sie 2003 mit der Doku "Kann man Musik sehen?". Nach einigen Kurzfilmen in den letzten Jahren realisierte sie mit "Die defekte Katze" ihren ersten Spielfilm. Premiere feierte das Werk bei der diesjährigen Berlinale. Hauptdarstellerin Pegah Ferydoni wurde 2006 deutschlandweit durch die TV-Serie "Türkisch für Anfänger" bekannt. Seitdem war sie in zahlreichen TV- und Kinofilmen sowie Fernsehserien zu sehen, darunter "Doctor’s Diary", "Tatort" sowie "Mordkommission Istanbul".

Eine arrangierte Ehe zwischen zwei einsamen, iranisch-stämmigen Mittdreißigern im Deutschland der Gegenwart. Kann das funktionieren? Dieser Frage geht Gordanshekan in ihrem behutsam umgesetzten, emotionalen und oft auch sehr humorvollen Film nach. Ein Film, der zweisprachig ist und ganz von seinen glaubhaft agierenden Darstellern getragen wird. Denn Ferydoni und Khanjanpour stammen tatsächlich aus dem Iran und sind immer noch tief mit und in der Kultur ihrer Heimat verwurzelt. Im Film sprechen sie miteinander immer wieder Farsi, also Persisch. Dies verhilft dem Werk zu einem hohen Grad an Realismus und Authentizität.

Interessant sind die Gegensätze, die bei Mia und Kian nach dem Beziehen der gemeinsamen Wohnung auf engstem Raum aufeinander treffen und miteinander kollidieren. Kian ist der vorbildlich integrierte, gut verdienende Arzt mit Migrationshintergrund, der jedoch die patriarchalischen Strukturen und Tendenzen der männerdominierten persischen Gesellschaft selbst stark verinnerlicht hat. Deutlich wird dies etwa, wenn er Mina verbietet, alleine tanzen zu gehen, und bereits bei den unbedeutendsten Anlässen mit rasender Eifersucht reagiert. Oder zu Mina sagt, dass sie jetzt nicht mehr arbeiten müsse, da er ja schließlich das Geld nach Hause bringe. Dem gegenüber steht der Freiheitsdrang der sensiblen Mina, die nichts lieber tut als tanzen (auch in der Öffentlichkeit) und schwimmen zu gehen.

Trotz der Unterschiedlichkeit von Mia und Kian kommen sich die Beiden allmählich näher und entwickeln Sympathien füreinander. Doch im Alltag lauern unzählige (große und kleine) Gefahren für die Harmonie und die Stabilität einer Beziehung. Auch das macht "Die defekte Katze" deutlich. Dabei handelt sich im Übrigen um universelle "Problemfelder", die sich freilich nicht nur auf arrangierte Beziehungen, sondern auf jede Art von Partnerschaft beziehen lassen. Das beginnt beim Streit über die angeschaffte Katze (sie liebt Katzen, er hasst sie) über die angespannte Stimmung beim Besuch von Kians Eltern bis hin zu den individuellen Schlafgewohnheiten, die für Konfusion und so manche Überraschung im Schlafzimmer sorgen.

Fazit: Lebensnahe, authentisch gespielte Komödie über die Schwierigkeit, Gefühle zu erzwingen und den Versuch, Freiheitsdrang und traditionsbewusstes Denken zu vereinen.




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Besetzung & Crew von "Die defekte Katze"

Land: Deutschland
Weitere Titel: A Dysfunctional Cat
Jahr: 2018
Genre: Drama
Länge: 93 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 04.10.2018
Regie: Susan Gordanshekan
Darsteller: Pegah Ferydoni als Mina, Hadi Khanjanpour als Kian, Henrike von Kuick, Constantin von Jascheroff, Arash Marandi
Kamera: Julian Krubasik
Verleih: Alpenrepublik GmbH Filmverleih, Filmperlen

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