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Mary Shelley (2017)

Biopic: Die junge Mary Godwin verliebt sich in den Dichter Percy Bysshe Shelley – und verfasst einen bahnbrechenden Roman.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

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London in den 1810er Jahren: Die 16-jährige Mary Godwin (Elle Fanning) lebt mit ihrem Vater – dem Sozialphilosophen und Buchhändler William Godwin (Stephen Dillane) – sowie mit ihrer Stiefmutter Mary Jane Clairmont (Joanne Froggatt) und ihren Stiefgeschwistern in einem Haus; der Vater hat hohe Schulden, da die Geschäfte schlecht laufen. Die Mutter der Jugendlichen – Mary Wollstonecraft – starb wenige Tage nach deren Geburt. Da es zwischen Mary und ihrer Stiefmutter immer wieder zu Konflikten kommt, wird sie nach Schottland zu William Baxter (Derek Riddell) und dessen Tochter Isabel (Maisie Williams) geschickt. Dort lernt sie den fünf Jahre älteren Percy Bysshe Shelley (Douglas Booth) kennen.

Nachdem Mary zu ihrer Familie zurückgekehrt ist, taucht Percy kurze Zeit später ebenfalls dort auf. Die beiden verlieben sich ineinander; alsbald muss Mary jedoch erfahren, dass Percy bereits verheiratet ist und eine kleine Tochter hat, aber getrennt von Frau und Kind lebt. Marys Vater zeigt kein Verständnis für die Beziehung der beiden – und so geht das Paar, noch in Begleitung von Marys Stiefschwester Claire (Bel Powley), fort. Finanzielle Schwierigkeiten und Schicksalsschläge sowie unterschiedliche Ansichten zum Thema freie Liebe führen allerdings rasch zu Problemen; auch ein Aufenthalt bei dem dekadenten Dichter Lord Byron (Tom Sturridge) und dessen Begleiter John Polidori (Ben Hardy) bringt Auseinandersetzungen mit sich.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Mit dem Biopic "Mary Shelley" legt die saudi-arabische Filmemacherin Haifaa Al Mansour ihr zweites abendfüllendes Werk vor. Ihr weltweit prämiertes Debüt "Das Mädchen Wadjda" (2012) ging als erster Kinofilm, der jemals in Saudi-Arabien gedreht wurde, in die Geschichte ein und erzählte vom Kampf für weibliche Emanzipation. Dieses Thema ist auch diesmal von zentraler Bedeutung, wenn sich Al Mansour und ihre Drehbuchautorin Emma Jensen der titelgebenden, 1797 in London geborenen Schriftstellerin widmen und dabei sowohl deren diffizile Beziehung zu dem Dichter Percy Bysshe Shelley als auch die Entstehung des Romans "Frankenstein oder Der moderne Prometheus" (1818) betrachten.

Mary Shelley war die Tochter der am Kindbettfieber gestorbenen Mary Wollstonecraft, einer Pionierin der Frauenrechtsbewegung – und auch sie selbst rang um Gleichberechtigung. In den Momenten, in denen dieses Streben deutlich wird, ist Al Mansours Arbeit besonders stark. Auch wenn Marys Drang, sich literarisch auszudrücken, etwa durch das heftige Kratzen ihrer Schreibfeder oder durch Inspirationen und Fantasien vermittelt wird oder wenn Mary in ihrer Mimik und Gestik als moderne junge Frau eingefangen wird, findet der Film einen interessanten, aktuellen Zugang zu dem historischen Stoff. In der Darstellung der Liebe zwischen Mary und Percy, die damals als skandalös aufgefasst wurde, da Percy noch mit einer anderen Frau verheiratet war und das Paar zudem mit Marys Stiefschwester Claire zusammenwohnte, bleibt das Werk indes eher ein konventionelles Kostümdrama. Die Bilder des Kameramanns David Ungaro sowie das Produktionsdesign sind wiederum äußerst reizvoll.

Dank Hauptdarstellerin Elle Fanning ("Somewhere", "The Neon Demon") verliert der Film nie seine Intensität. Sie verleiht der Titelheldin etwas angenehm Rebellisches und zugleich Melancholisch-Nachdenkliches. Ihr Leinwandpartner Douglas Booth ("Noah", "The Riot Club") reicht in seiner Percy-Shelley-Interpretation nicht ganz an Fannings Tiefe heran, lässt jedoch den narzisstischen Charakter des Lyrikers glaubhaft erkennen.

Fazit: Eine elegant gestaltete Filmbiografie, die den Kampf einer jungen Autorin im frühen 19. Jahrhundert einfühlsam schildert. Elle Fanning agiert hingebungsvoll in der Titelrolle.




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Besetzung & Crew von "Mary Shelley"

Land: USA
Jahr: 2017
Genre: Drama, Biopic
Länge: 120 Minuten
Kinostart: 27.12.2018
Regie: Haifaa Al-Mansour
Darsteller: Elle Fanning als Mary Shelley, Maisie Williams als Isabel Baxter, Douglas Booth als Percy Shelley, Joanne Froggatt als Mary Jane Clairmont, Stephen Dillane
Kamera: David Ungaro
Verleih: Prokino

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