Mein Vater, mein Herr (1977)

Padre padrone

User-Film-Bewertung [?]:

4.0 / 5

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Der Hirtenjunge Gavino wächst in einer archiaschen, von Unterdrückung und Demütigung geprägten Welt auf. Mit 6 Jahren wird er von seinem Vater aus der Schule geholt, um die Schafe zu hüten und zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Der Film beschreibt, nach der Autobiografie von Gavino Ledda, einen Emanzipationsprozess, die Geschichte einer exemplarischen Möglichkeit, gegen alle Chancen zu gewinnen. Gleichzeitig ist er ein Dokument des Elends und der Hoffnungslosigkeit in den sardischen Bergen.

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Besetzung & Crew von "Mein Vater, mein Herr"

Land: Italien
Jahr: 1977
Genre: Drama
Originaltitel: Padre padrone
Länge: 109 Minuten
FSK: 12
Kinostart: Kein deutscher Kinostart
Regie: Paolo Taviani, Vittorio Taviani
Darsteller: Omero Antonutti als Vater, Saverio Marconi als Gavino, Marcella Michelangeli als Mutter, Fabrizio Forte, Marino Cenna
Kamera: Mario Masini

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Mein Vater, mein Herr - Trailer (OmeU)

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8martin am 01.03.2018
Mit diesem Film waren die beiden Regiebrüder Paolo und Vittorio Taviani in den 70er Jahren keine Unbekannten mehr. Sie hatten den Roman von Gavino Ledda, der am Anfang und am Ende eine Hinführung zu seinem Werk schildert, grandios verfilmt. Gavino wurde vom Vater als Sechsjähriger aus der Schule geholt, um Schafe zu hüten. Blieb lange Zeit Analphabet. Er wuchs in dieser patriarchalisch geprägten Gesellschaft, was der Titel genau zum Ausdruck bringt. Das einzige, was es genügend gab, waren Schläge, vom Vater natürlich. Wie der Sohn sich von diesem übermächtigen Despoten befreit wird mit viel Sensibilität aber auch Humor geschildert. Die Jungs aus dem Dorf melken gemeinsam und furzen um die Wette. Die Älteren versuchen sich an einer Eselin Erleichterung zu verschaffen. Einsamkeit und Abgeschiedenheit sind Lichtjahre von der Zivilisation entfernt. Die stringenten aber durchaus melodischen sardischen Gesänge betonen das Lokalkolorit. Tiefe Religiosität prägt das Leben der Dörfler. Und wenn sie den Heiligen Antonius als Statue in einer Prozession tragen, gibt es für die Träger unter der Stoffverkleidung ausreichend Gelegenheit schelmische Anzüglichkeiten auszutauschen. Es läuft auf eine Machtprobe zwischen Vater und Sohn hinaus, wobei der Alte durchaus die Absicht hat, seinen Sohn zu erschlagen. Gavino war aber inzwischen beim Militär hat eine Ausbildung gemacht und ein Lexikon auswendig gelernt. Er gewinnt den Kampf. Symbolische Annäherung gibt es danach. Gavino will seinen Koffer unter dem Bett hervorholen, auf dem der Vater sitzt. Er kauert vor ihm, lehnt seine Stirn an Vaters Knie - fast eine männliche Pieta. Viele weitere Bilder unterstreichen die Qualität dieses fast vergessenen Ausnahmestreifens, der teilweise mit brachialer Gewalt über die Zuschauer herfällt, die Emotionen heftig aufwirbelt, um sich dann wieder in wohlgeleitete Bahnen zu begeben.

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