Die Unschuld (1976)
L'innocente
Drama: Ein untreuer Ehemann entwickelt nach einer unerwarteten Affäre seiner Gattin plötzlich wieder Gefühle für diese.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Rom im Jahre 1890. Graf Tullio Hermil (Giancarlo Giannini) stürzt sich trotz der Liebe, die ihm seine Ehefrau, die Gräfin Giuliana (Laura Antonelli), entgegenbringt, immer wieder rücksichtslos in Affären. Seine aktuelle Geliebte ist die verwitwete Aristokratin Teresa Raffo (Jennifer O'Neill).
Doch dann beginnt auch Giuliana ein außereheliches Abenteuer – mit dem jungen Schriftsteller Filippo d'Arborio (Marc Porel). Tullio wird rasch eifersüchtig. Er ist bereit, sich wieder ganz auf Giuliana einzulassen; diese erwartet inzwischen allerdings ein Kind von Filippo.
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Filmkritik
"Die Unschuld": Großes Liebesunglück
Der in Mailand geborene Film- und Bühnenkünstler Luchino Visconti (1906-1976) prägte mit seiner vielseitigen Arbeit das europäische Kino. So begründete er mit seinem Werk "Besessenheit" (1943) den italienischen Neorealismus. Mit dem Schwarzweiß-Drama "Rocco und seine Brüder" (1960) lieferte er wiederum einen wichtigen Vertreter der Spätphase dieser Bewegung. Und mit Meisterstücken wie "Der Leopard" (1963), "Die Verdammten" (1969), "Tod in Venedig" (1971), "Ludwig II." (1973) und "Gewalt und Leidenschaft" (1974) schuf er imposant in Szene gesetzte Klassiker von faszinierender Schönheit.
Viscontis letzter Spielfilm
"Die Unschuld" aus dem Jahr 1976 ist Viscontis finaler Film. Das historische Liebes-Melodram basiert auf dem 1882 veröffentlichten Roman "L'innocente" des Fin-de-Siècle-Schriftstellers und -Dichters Gabriele D'Annunzio, der in Deutschland unter den Titeln "Der Unschuldige" und "Das Opfer" erschien. Erzählt wird darin von einem egozentrischen Aristokraten, der sich achtlos auf Affären einlässt, bis seine Gattin es ihm gleichtut – und er plötzlich sein Interesse an ihr entdeckt.
Giancarlo Giannini ("Lili Marleen", "James Bond 007: Casino Royale") verkörpert diesen Grafen mit der nötigen Ausstrahlung. Und auch Laura Antonelli ("Venus im Pelz") als Ehefrau und Jennifer O'Neill ("Sommer '42", "Scanners – Ihre Gedanken können töten") als selbstbewusste Geliebte überzeugen mit hingebungsvollen Darbietungen, in denen die lodernden Gefühle stets spürbar werden.
Audiovisuelle Dekadenz
Visconti bringt den tragischen Liebesreigen, bei dem letztlich ein unschuldiges Kind zum Opfer der herrschenden Eifersucht wird, voller Intensität auf die Leinwand. Bei aller Pracht der Bilder des Kameramanns Pasqualino De Santis nimmt der Film (durch eine Abwandlung des Endes der literarischen Vorlage) indes eine Distanzierung von der Hauptfigur vor.
Fazit: Ein versiert inszeniertes und mit Verve gespieltes Drama über Liebe, Begehren, Egoismus und Hass.
Der in Mailand geborene Film- und Bühnenkünstler Luchino Visconti (1906-1976) prägte mit seiner vielseitigen Arbeit das europäische Kino. So begründete er mit seinem Werk "Besessenheit" (1943) den italienischen Neorealismus. Mit dem Schwarzweiß-Drama "Rocco und seine Brüder" (1960) lieferte er wiederum einen wichtigen Vertreter der Spätphase dieser Bewegung. Und mit Meisterstücken wie "Der Leopard" (1963), "Die Verdammten" (1969), "Tod in Venedig" (1971), "Ludwig II." (1973) und "Gewalt und Leidenschaft" (1974) schuf er imposant in Szene gesetzte Klassiker von faszinierender Schönheit.
Viscontis letzter Spielfilm
"Die Unschuld" aus dem Jahr 1976 ist Viscontis finaler Film. Das historische Liebes-Melodram basiert auf dem 1882 veröffentlichten Roman "L'innocente" des Fin-de-Siècle-Schriftstellers und -Dichters Gabriele D'Annunzio, der in Deutschland unter den Titeln "Der Unschuldige" und "Das Opfer" erschien. Erzählt wird darin von einem egozentrischen Aristokraten, der sich achtlos auf Affären einlässt, bis seine Gattin es ihm gleichtut – und er plötzlich sein Interesse an ihr entdeckt.
Giancarlo Giannini ("Lili Marleen", "James Bond 007: Casino Royale") verkörpert diesen Grafen mit der nötigen Ausstrahlung. Und auch Laura Antonelli ("Venus im Pelz") als Ehefrau und Jennifer O'Neill ("Sommer '42", "Scanners – Ihre Gedanken können töten") als selbstbewusste Geliebte überzeugen mit hingebungsvollen Darbietungen, in denen die lodernden Gefühle stets spürbar werden.
Audiovisuelle Dekadenz
Visconti bringt den tragischen Liebesreigen, bei dem letztlich ein unschuldiges Kind zum Opfer der herrschenden Eifersucht wird, voller Intensität auf die Leinwand. Bei aller Pracht der Bilder des Kameramanns Pasqualino De Santis nimmt der Film (durch eine Abwandlung des Endes der literarischen Vorlage) indes eine Distanzierung von der Hauptfigur vor.
Fazit: Ein versiert inszeniertes und mit Verve gespieltes Drama über Liebe, Begehren, Egoismus und Hass.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Die Unschuld"
Land: Italien, FrankreichJahr: 1976
Genre: Drama, Komödie, Romantik
Originaltitel: L'innocente
Länge: 129 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 14.10.2024
Regie: Luchino Visconti
Darsteller: Giancarlo Giannini als Tullio Hermil, Laura Antonelli als Giuliana Hermil, Jennifer O'Neill als Teresa Raffo, Rina Morelli als Tullio's Mutter, Massimo Girotti als Count Stefano Egano
Kamera: Pasqualino De Santis
Verleih: missingFilms
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