Itzhak (2018)
Virtuose, Lebemann, Mensch: Dokumentarfilm über den Geiger Itzhak Perlman.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der 1945 in Tel Aviv geborene Itzhak Perlman ist einer der bekanntesten und bedeutendsten Violinisten der Welt. Mit vier Jahren erkrankt er an Kinderlähmung, ein Jahr später beginnt er mit dem Geigenspiel, das ihn als 13-Jährigen nach New York an die Juilliard School führt. Dort lernt er seine spätere Frau Toby kennen, mit der er zwei Söhne und drei Töchter bekommt.
Regisseurin Alison Chernick hat Itzhak Perlman durch seinen Alltag begleitet. Sie ist bei Proben, Konzerten und beim Unterricht mit seinen Schülern, aber auch bei Preisverleihungen, Baseballspielen und privaten Essen mit Freunden oder am Schabbat im Familienkreis dabei. Perlmans Liebe zu seinem Instrument kennt keine Stil-Grenzen: Er spielt sowohl Klassik als auch Klezmer, Film- als auch Popmusik.
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Filmkritik
Man muss schon ganz genau hinhören, um Itzhak Perlmans Herkunft zu erraten. Ein Gespräch mit seiner Frau Toby in der Küche ihres New Yorker Hauses bietet die Gelegenheit dazu. Dann klingt das Wort "track" aus Perlmans Mund wie "truck", und Toby weist die Zuschauer darauf hin, dass ihr Mann ja kein Muttersprachler sei. Dabei könnte er kaum amerikanischer sein mit seinem Selbstbewusstsein, seiner Leidenschaft für Baseball, gutes Essen und einen gepflegten Witz. Über allem steht freilich sein unerschütterlicher Glaube an die Kraft der Musik, die ihm Flügel verleiht.
Als der jugendliche Perlman 1958 mit seiner Mutter aus Tel Aviv nach New York kam, um an der Juilliard School sein Geigenspiel zu perfektionieren, traute dem an Kinderlähmung Erkrankten kaum einer den Durchbruch zu. Es waren andere Zeiten, in denen Gehandicapte schief angesehen und bemitleidet wurden. Auch davon und von Perlmans Engagement für Kinder mit Behinderung erzählt Alison Chernicks Film. Heute stapeln sich in Perlmans Arbeitszimmer die Auszeichnungen. Der Film selbst ist mit dabei, wenn er von US-Präsident Barack Obama die "Presidential Medal of Freedom" und von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den "Genesis-Preis" erhält.
Archivaufnahmen zeigen den jungen Perlman an Krücken. Heute braust er mit einem Elektromobil durch die Straßen, durch sein Haus und auf die Bühnen dieser Welt. Alison Chernick hat ihn durch seinen Alltag begleitet. Statt auf Interviewsituationen mit Bekannten und Experten setzt sie voll und ganz auf das Charisma ihres Protagonisten. Ihr geht es weniger um den Geigenvirtuosen und Dirigenten als um den Familienmenschen und Pädagogen. Ihre Rechnung geht auf, weil Perlman reflektiert, selbstironisch und stets ausgesprochen unterhaltsam ist. Ganz nebenbei erzählt Chernick die berührende Liebesgeschichte zweierSeelenverwandter. Seit 1967 ist Perlman mit Toby Lynn verheiratet, seiner ersten und schärfsten Kritikerin, die ihrem Gatten in puncto Entschlossenheit in nichts nachsteht.
Für Perlman ist die Violine ein "Nachbau der Seele", für andere klingt sein Umgang mit dem Instrument wie ein Gebet. Das spürt auch das Kinopublikum, egal ob der Geiger Bach, gemeinsam mit Billy Joel oder das Stück aus "Schindlers Liste" spielt, das ihn weltberühmt machte. Perlmans Seele ist zutiefst menschlich.
Fazit: Alison Chernicks Dokumentarfilm ist ein ausgesprochen unterhaltsames filmisches Porträt eines charismatischen Musikers, der sich aller Widrigkeiten zum Trotz seinen Humor und seine Menschlichkeit bewahrt hat. Eine Liebeserklärung an die Musik und das Leben.
Als der jugendliche Perlman 1958 mit seiner Mutter aus Tel Aviv nach New York kam, um an der Juilliard School sein Geigenspiel zu perfektionieren, traute dem an Kinderlähmung Erkrankten kaum einer den Durchbruch zu. Es waren andere Zeiten, in denen Gehandicapte schief angesehen und bemitleidet wurden. Auch davon und von Perlmans Engagement für Kinder mit Behinderung erzählt Alison Chernicks Film. Heute stapeln sich in Perlmans Arbeitszimmer die Auszeichnungen. Der Film selbst ist mit dabei, wenn er von US-Präsident Barack Obama die "Presidential Medal of Freedom" und von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den "Genesis-Preis" erhält.
Archivaufnahmen zeigen den jungen Perlman an Krücken. Heute braust er mit einem Elektromobil durch die Straßen, durch sein Haus und auf die Bühnen dieser Welt. Alison Chernick hat ihn durch seinen Alltag begleitet. Statt auf Interviewsituationen mit Bekannten und Experten setzt sie voll und ganz auf das Charisma ihres Protagonisten. Ihr geht es weniger um den Geigenvirtuosen und Dirigenten als um den Familienmenschen und Pädagogen. Ihre Rechnung geht auf, weil Perlman reflektiert, selbstironisch und stets ausgesprochen unterhaltsam ist. Ganz nebenbei erzählt Chernick die berührende Liebesgeschichte zweierSeelenverwandter. Seit 1967 ist Perlman mit Toby Lynn verheiratet, seiner ersten und schärfsten Kritikerin, die ihrem Gatten in puncto Entschlossenheit in nichts nachsteht.
Für Perlman ist die Violine ein "Nachbau der Seele", für andere klingt sein Umgang mit dem Instrument wie ein Gebet. Das spürt auch das Kinopublikum, egal ob der Geiger Bach, gemeinsam mit Billy Joel oder das Stück aus "Schindlers Liste" spielt, das ihn weltberühmt machte. Perlmans Seele ist zutiefst menschlich.
Fazit: Alison Chernicks Dokumentarfilm ist ein ausgesprochen unterhaltsames filmisches Porträt eines charismatischen Musikers, der sich aller Widrigkeiten zum Trotz seinen Humor und seine Menschlichkeit bewahrt hat. Eine Liebeserklärung an die Musik und das Leben.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Itzhak"
Land: USA, IsraelJahr: 2018
Genre: Dokumentation
Länge: 83 Minuten
Kinostart: 09.08.2018
Regie: Alison Chernick
Darsteller: Itzhak Perlman
Verleih: Arsenal
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