Tod auf dem Nil (2019)
Death on the Nile
Kenneth Branagh spielt in seiner Neuverfilmung des Romans von Agatha Christie den Meisterdetektiv Hercule Poirot.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 63 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Im Jahr 1937 macht der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot (Kenneth Branagh) Ferien in Ägypten. Dort begegnen ihm sein Freund Bouc (Tom Bateman) und dessen Mutter Euphemia (Annette Bening). Poirot wird von Bouc in die kleine Gesellschaft eingeführt, welche seine Kindheitsfreundin Linnet Ridgeway (Gal Gadot) und ihren Gatten Simon Doyle (Armie Hammer) in ihren Flitterwochen begleitet. Zum Leidwesen der reichen Erbin Linnet hat sich aber auch ihre frühere Freundin Jacqueline De Bellefort (Emma Mackey) an ihre Fersen geheftet, denn sie kann es nicht verwinden, dass ihre große Liebe Simon sie für Linnet sitzenließ. Jacqueline steckt voller Rachegedanken und trägt eine kleine Pistole mit sich.
Linnet bittet Poirot, während einer mehrtägigen Fahrt mit einem Schaufelraddampfer auf dem Nil auf sie aufzupassen. Denn auch dorthin verschafft sich Jacqueline Zutritt. Während eines Streits schießt Jacqueline mit ihrer Pistole Simon ins Bein. Wenig später liegt Linnet erschossen in ihrem Bett. Aber Jacqueline und Simon scheiden offenbar als Täter aus. Poirot entdeckt, dass alle Mitreisenden ein Motiv gehabt hätten, Linnet umzubringen. Und es bleibt nicht bei einem Todesfall.
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Filmkritik
Nach "Mord im Orient Express" aus dem Jahr 2017 legt Regisseur Kenneth Branagh nun erneut das Remake eines Krimi-Klassikers vor, der auf den Büchern von Agatha Christie basiert. In "Tod auf dem Nil" spielt er auch wieder die Rolle des belgischen Meisterdetektivs Hercule Poirot. Die neue Filmversion, gedreht im Format 65 mm, wirkt visuell aufgepeppt durch spektakuläre und dynamische Kameraperspektiven. Die Kostüme der Passagiere sehen moderner aus und die Besetzung ist diverser. Die Eleganz, der Reichtum, das leicht dekadente Vergnügen einer luxuriösen Nilfahrt zur Feier einer Hochzeit erschaffen eine Atmosphäre, in der Schauwerte die inhaltlichen Reize des Kriminalfalls fast überlagern. Die Kamera umspielt die Gesichter, die Figuren und Schauplätze, als gelte es, eine Riesenshow abzuliefern.
Es bietet sich an, das Remake mit der Verfilmung von 1978 zu vergleichen. Die Stalkerin Jacqueline wurde damals von Mia Farrow dargestellt. Nun wirkt die Rolle kleiner und der Liebeswahn, der Jacqueline zerfrisst, kommt nicht mehr ganz so eindrucksvoll zur Geltung. Emma Mackey sieht gut aus in ihrem roten Kleid, als sie die Party wie eine böse Fee betritt. Gal Gadot spielt die reiche Erbin Linnet als sehr ängstliche Person, der man das Glück nicht mehr so leicht neidet wie in der Verkörperung durch Lois Chiles.
Das frisch vermählte Paar entgeht schon bei der Besichtigung des Tempels von Abu Simbel nur knapp einem Mordanschlag durch einen herabfallenden Felsbrocken. Im Remake klettern Linnet und Simon an der Außenfassade herum und wollen sich gerade zwischen den gigantischen Ramses-Statuen lieben – was man eher Filmfiguren der Gegenwart als Personen der 1930er Jahren zutrauen würde. War der Film mit Ustinov hingegen noch vor Ort gedreht worden, so verzichtet Branagh darauf und fügt dem Schiff den Fluss in der digitalen Nachbearbeitung hinzu.
Branagh schafft es, Poirot einen eifrigen, manchmal aggressiven Ernst zu verleihen, der ihn von Ustinovs Figur unterscheidet, statt sie zu kopieren. Auch bekommt der Detektiv diesmal eine Vorgeschichte, ist einsam und – flirtet mit der afroamerikanischen Soulsängerin Salome Otterbourne (Sophie Okonedo), die Linnets Hochzeitsgesellschaft musikalisch unterhält. Dieses ungleiche Paar hat charmante Momente, die Lust auf mehr machen. Die erneute filmische Lösung des alten Kriminalfalls hingegen erweist sich als nicht unbedingt notwendig.
Fazit: Regisseur Kenneth Branagh peppt seine Neuverfilmung des gleichnamigen Romans von Agatha Christie visuell auf und punktet dabei mit glamouröser Ausstattung und der aufgefrischten Eleganz der Kostüme. Als Hercule Poirot setzt sich Branagh mit ernstem Eifer von der Lässigkeit Peter Ustinovs ab, der den Meisterdetektiv in der Verfilmung von 1978 verkörperte. Die Idee, Poirot eine Vorgeschichte und sogar eine kleine Romanze zuzugestehen, erhöht den Reiz des wie eine Leinwandshow anmutenden Remakes. Diesem gelingt es jedoch nicht, der 1937 spielenden Kriminalgeschichte etwas Neues abzugewinnen.
Es bietet sich an, das Remake mit der Verfilmung von 1978 zu vergleichen. Die Stalkerin Jacqueline wurde damals von Mia Farrow dargestellt. Nun wirkt die Rolle kleiner und der Liebeswahn, der Jacqueline zerfrisst, kommt nicht mehr ganz so eindrucksvoll zur Geltung. Emma Mackey sieht gut aus in ihrem roten Kleid, als sie die Party wie eine böse Fee betritt. Gal Gadot spielt die reiche Erbin Linnet als sehr ängstliche Person, der man das Glück nicht mehr so leicht neidet wie in der Verkörperung durch Lois Chiles.
Das frisch vermählte Paar entgeht schon bei der Besichtigung des Tempels von Abu Simbel nur knapp einem Mordanschlag durch einen herabfallenden Felsbrocken. Im Remake klettern Linnet und Simon an der Außenfassade herum und wollen sich gerade zwischen den gigantischen Ramses-Statuen lieben – was man eher Filmfiguren der Gegenwart als Personen der 1930er Jahren zutrauen würde. War der Film mit Ustinov hingegen noch vor Ort gedreht worden, so verzichtet Branagh darauf und fügt dem Schiff den Fluss in der digitalen Nachbearbeitung hinzu.
Branagh schafft es, Poirot einen eifrigen, manchmal aggressiven Ernst zu verleihen, der ihn von Ustinovs Figur unterscheidet, statt sie zu kopieren. Auch bekommt der Detektiv diesmal eine Vorgeschichte, ist einsam und – flirtet mit der afroamerikanischen Soulsängerin Salome Otterbourne (Sophie Okonedo), die Linnets Hochzeitsgesellschaft musikalisch unterhält. Dieses ungleiche Paar hat charmante Momente, die Lust auf mehr machen. Die erneute filmische Lösung des alten Kriminalfalls hingegen erweist sich als nicht unbedingt notwendig.
Fazit: Regisseur Kenneth Branagh peppt seine Neuverfilmung des gleichnamigen Romans von Agatha Christie visuell auf und punktet dabei mit glamouröser Ausstattung und der aufgefrischten Eleganz der Kostüme. Als Hercule Poirot setzt sich Branagh mit ernstem Eifer von der Lässigkeit Peter Ustinovs ab, der den Meisterdetektiv in der Verfilmung von 1978 verkörperte. Die Idee, Poirot eine Vorgeschichte und sogar eine kleine Romanze zuzugestehen, erhöht den Reiz des wie eine Leinwandshow anmutenden Remakes. Diesem gelingt es jedoch nicht, der 1937 spielenden Kriminalgeschichte etwas Neues abzugewinnen.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Tod auf dem Nil"
Land: USAJahr: 2019
Genre: Drama, Krimi
Originaltitel: Death on the Nile
Länge: 140 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 10.02.2022
Regie: Kenneth Branagh
Darsteller: Gal Gadot als Linnet Ridgeway Doyle, Emma Mackey als Jacqueline de Bellefort, Rose Leslie als Louise, Kenneth Branagh als Hercule Poirot, Armie Hammer als Simon Doyle
Kamera: Haris Zambarloukos
Verleih: 20th Century Fox
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