Das etruskische Lächeln (2018)
The Etruscan Smile
Drama über einen alten Schotten, der seinen Sohn in San Francisco besucht.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Schotte Rory MacNeil (Brian Cox) hat sein ganzes Leben auf den Hebriden verbracht. Wenn der bärbeißige alte Mann im Dorfpub auf seinen Erzfeind Alaistar Campbell (Clive Russell) trifft, liefert er sich mit diesem grimmige gälische Wortgefechte. Doch Rorys sehnlichster Wunsch, Campbell zu überleben, scheint gefährdet, weil ihn Schmerzen plagen und der örtliche Tierarzt ihm dringend rät, sich in medizinische Behandlung zu begeben. Rory fliegt nach San Francisco, wo Sohn Ian (JJ Feild) mit seiner Frau Emily (Thora Birch) und Baby Jamie lebt. Rory hatte den Kontakt zu Ian abgebrochen, als dieser die Heimat verließ, und das Verhältnis der beiden ist auch jetzt angespannt.
Rory schließt hingegen sein Enkelchen Jamie ins Herz und setzt sich aus Liebe zu ihm sogar über die Erziehungsvorstellungen Emilys hinweg. Er lernt die kultivierte Claudia (Rosanna Arquette) kennen, mit der er flirtet. Und auch die Universität interessiert sich für den Mann, der den aussterbenden gälischen Dialekt beherrscht. Als Rory erfährt, dass es mit ihm zu Ende geht, möchte Ian ihm einen letzten Wunsch erfüllen.
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Filmkritik
Das Langfilmdebüt des Regie-Duos Mihal Brezis und Oded Binnun ist eine charmante, anrührende Dramödie über einen alten, sturköpfigen Mann, der sich am Ende seines Lebens in einen liebevollen Großvater verwandelt. Dazu muss er sich aber von den einsamen schottischen Hebriden ins mondäne San Francisco aufmachen, wo sein entfremdeter Sohn mit Familie lebt. Die stilvolle, mit namhaften Schauspielern aufwartende Produktion von Arthur Cohn basiert auf dem gleichnamigen Roman von José Luis Sampedro. Der Titel selbst spielt lediglich auf ein Exponat in einer Museumsausstellung an, die Rory in San Francisco besucht.
Brian Cox ist in der Rolle des raubeinigen Schotten Rory die Seele des Films. Schon die Begrüßung von Vater und Sohn am Flughafen in San Francisco stellt stürmische Zeiten in Aussicht. Anstatt auch nur eine Minute auf Ian zu warten, der ihn abholen wollte, möchte Rory sofort in ein Taxi steigen. Am meisten Spaß hat der Alte stets, wenn er mit drastischen Worten den baldigen Abgang seines Dauerfeindes Campbell an die Wand malt. Mit solchen Schotten-Klischees spielt der Film genüsslich und lässt Rory in San Francisco anecken. In der Schwiegertochter Emily, die stets genau plant, welche Lernerfahrungen Baby Jamie machen muss, findet Rory eine passende komödiantische Antagonistin.
Kaum ist diese dramatische Fallhöhe aufgebaut, wird der Grundton jedoch versöhnlich und herzlich. Die Reibereien hören deswegen keineswegs auf, aber es steht nicht jedes Mal die ganze Beziehung auf dem Spiel. Rory erklärt Jamie, der ihn vorbehaltlos mit strahlendem Lächeln akzeptiert, zu seinem neuen Lebensinhalt – und die Eltern des Babys lassen ihn weitgehend gewähren. Allmählich erkennt auch Ian, dass sich die familiären Bande nicht so einfach kappen lassen.
Der Gegensatz der beiden Schauplätze San Francisco und Hebriden, die für wunderschöne Kulissen sorgen, könnte größer nicht sein. Dabei gibt es ja eine Verbindung, nämlich das Meer. Auch in San Francisco kann Rory seinem Enkel am Strand zeigen, wie ein selbstgeschnitztes Spielzeugboot auf den Wellen schwimmt. Gegenüber solchen Reizen verblasst der Pomp, den Jamies anderer Großvater Frank (Treat Williams) zum einjährigen Geburtstagsfest veranstaltet. Es ist schön für Jamie, einen schottischen Opa zu haben, der für ein wenig Natürlichkeit in seinem Großstadtleben sorgt.
Fazit: Der schottische Schauspieler Brian Cox ist die Seele dieser herzerwärmenden Dramödie über eine späte Familienzusammenführung, die auf dem gleichnamigen Roman von José Luis Sampedro basiert. Sein Charakter Rory wagt sich am Ende seines Lebens aus der Komfortzone seiner schottischen Inselheimat hinaus nach San Francisco und bringt dort den wohlgeordneten Alltag von Sohn, Schwiegertochter und Enkelchen gehörig durcheinander. Der Zusammenprall scheinbar inkompatibler Mentalitäten und Rorys wachsender Großvaterstolz verleihen der Wohlfühlgeschichte eine gute Mischung aus Spannung und Schmunzelhumor.
Brian Cox ist in der Rolle des raubeinigen Schotten Rory die Seele des Films. Schon die Begrüßung von Vater und Sohn am Flughafen in San Francisco stellt stürmische Zeiten in Aussicht. Anstatt auch nur eine Minute auf Ian zu warten, der ihn abholen wollte, möchte Rory sofort in ein Taxi steigen. Am meisten Spaß hat der Alte stets, wenn er mit drastischen Worten den baldigen Abgang seines Dauerfeindes Campbell an die Wand malt. Mit solchen Schotten-Klischees spielt der Film genüsslich und lässt Rory in San Francisco anecken. In der Schwiegertochter Emily, die stets genau plant, welche Lernerfahrungen Baby Jamie machen muss, findet Rory eine passende komödiantische Antagonistin.
Kaum ist diese dramatische Fallhöhe aufgebaut, wird der Grundton jedoch versöhnlich und herzlich. Die Reibereien hören deswegen keineswegs auf, aber es steht nicht jedes Mal die ganze Beziehung auf dem Spiel. Rory erklärt Jamie, der ihn vorbehaltlos mit strahlendem Lächeln akzeptiert, zu seinem neuen Lebensinhalt – und die Eltern des Babys lassen ihn weitgehend gewähren. Allmählich erkennt auch Ian, dass sich die familiären Bande nicht so einfach kappen lassen.
Der Gegensatz der beiden Schauplätze San Francisco und Hebriden, die für wunderschöne Kulissen sorgen, könnte größer nicht sein. Dabei gibt es ja eine Verbindung, nämlich das Meer. Auch in San Francisco kann Rory seinem Enkel am Strand zeigen, wie ein selbstgeschnitztes Spielzeugboot auf den Wellen schwimmt. Gegenüber solchen Reizen verblasst der Pomp, den Jamies anderer Großvater Frank (Treat Williams) zum einjährigen Geburtstagsfest veranstaltet. Es ist schön für Jamie, einen schottischen Opa zu haben, der für ein wenig Natürlichkeit in seinem Großstadtleben sorgt.
Fazit: Der schottische Schauspieler Brian Cox ist die Seele dieser herzerwärmenden Dramödie über eine späte Familienzusammenführung, die auf dem gleichnamigen Roman von José Luis Sampedro basiert. Sein Charakter Rory wagt sich am Ende seines Lebens aus der Komfortzone seiner schottischen Inselheimat hinaus nach San Francisco und bringt dort den wohlgeordneten Alltag von Sohn, Schwiegertochter und Enkelchen gehörig durcheinander. Der Zusammenprall scheinbar inkompatibler Mentalitäten und Rorys wachsender Großvaterstolz verleihen der Wohlfühlgeschichte eine gute Mischung aus Spannung und Schmunzelhumor.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Das etruskische Lächeln"
Land: USAJahr: 2018
Genre: Drama
Originaltitel: The Etruscan Smile
Länge: 107 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 12.04.2018
Regie: Oded Binnun, Mihal Brezis
Darsteller: Thora Birch als Emily, Vanessa Ross als Gala Debutante, Brian Cox als Rory, Rosanna Arquette als Claudia, JJ Feild als Ian
Kamera: Javier Aguirresarobe
Verleih: Constantin Film
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