7 Tage in Entebbe (2018)
Entebbe
Thriller über die Entführung eines Passagierflugzeugs durch deutsche und palästinensische Terroristen im Jahr 1976.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 5 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Am 27. Juni 1976 wird ein französisches Passagierflugzeug, das von Tel Aviv nach Paris unterwegs ist, entführt. 258 Passagiere und zwölf Besatzungsmitglieder befinden sich in der Gewalt von vier Terroristen. Die zwei deutschen Geiselnehmer, Wilfried Böse (Daniel Brühl) und Brigitte Kuhlmann (Rosamund Pike), Gründungsmitglieder der Revolutionären Zellen, haben die Aktion seit Monaten gemeinsam mit palästinensischen Terroristen geplant. Diese fordern außer Lösegeld die Freilassung von über 50 inhaftierten Freiheitskämpfern.
Nach einer Zwischenlandung in Libyen und der Freilassung von einigen Geiseln dirigieren die Terroristen die Maschine nach Entebbe in Uganda. Der Diktator Idi Amin (Nonso Anozie) lässt die Geiselnehmer gewähren, die die Geiseln in der Halle des Flughafens unterbringen. Böse reagiert nervös, als er merkt, dass die Palästinenser, zu denen sich in Entebbe weitere Mitstreiter gesellen, das Kommando übernehmen und die jüdischen Passagiere von den anderen trennen. Auch in der israelischen Regierung bahnt sich ein Konflikt an. Der Verteidigungsminister Shimon Peres (Eddie Marsan) lehnt Verhandlungen mit den Entführern kategorisch ab und fordert eine militärische Befreiungsaktion. Premierminister Yitzhak Rabin (Lior Ashkenazi) ist skeptisch. Er bietet den Entführern zum Schein Verhandlungen an, um ihr Ultimatum hinauszuzögern. Derweil bereiten sich israelische Elitesoldaten auf einen höchst riskanten Einsatz in Entebbe vor.
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Filmkritik
Der Thriller des brasilianischen Regisseurs José Padilha ("Tropa de Elite") vertieft sich in die Geschichte einer terroristischen Flugzeugentführung, die im Sommer 1976 die Welt in Atem hielt. Über 200 Menschen befanden sich in der Gewalt palästinensischer und zweier deutscher Terroristen. Der weitgehend um Authentizität bemühte Spielfilm schildert nicht nur das Geschehen am Flughafen von Entebbe in Uganda, wo die Geiseln sieben Tage lang um ihr Leben fürchten müssen, sondern auch die Krisensitzungen der israelischen Regierung. An beiden Schauplätzen gibt es Konflikte bezüglich des richtigen Vorgehens.
In Rückblenden zeigt der Film, wie unterschiedlich die Motivation der deutschen und der palästinensischen Entführer von Anfang an war. In Deutschland befindet sich der Linksterrorismus, ein Jahr vor dem Deutschen Herbst, in der Krise. Das führende RAF-Mitglied Ulrike Meinhof hat sich im Gefängnis umgebracht. Böse und Kuhlmann wollen mit einer spektakulären Aktion dem militanten Linksextremismus neuen Auftrieb geben. Die palästinensischen Terroristen sehen sich im Krieg gegen Israel. Als Böse jedoch in Entebbe mit einer Geisel spricht, die auf ihrem Arm eine tätowierte KZ-Nummer trägt, irritiert ihn die Ähnlichkeit seiner Rolle mit der früherer Nazi-Täter. Auch die Gespräche mit dem französischen Bordingenieur Jacques Lemoine (Denis Menochet) üben auf Böse eine mäßigende Wirkung aus. Aber die Stimmung im Film gerät viel zu nachdenklich. Die Tage in Entebbe ziehen sich relativ spannungsarm dahin, die Geiseln bleiben bis auf ganz wenige Ausnahmen Statisten. Und Rosamund Pike verleiht der in sich gekehrten Kuhlmann eine beinahe philosophische Anmutung.
Am Schauplatz Israel liefern sich Peres und Rabin Wortgefechte, in die der Film repetitiv eine aktuelle Botschaft einstreut: Israel soll, ja es muss mit seinen verfeindeten Nachbarn verhandeln. Aber auch mit Flugzeugentführern? Hier wirkt der Film reichlich konfus. Völlig überflüssig erscheint eine Nebenhandlung, in der ein Soldat der späteren Befreiungstruppe und seine Freundin, eine Tänzerin, uneinig in Bezug auf Waffengewalt sind. Es schadet der Dynamik der finalen Rettungssequenz auch ungemein, dass Szenen einer Tanzaufführung dazwischen geschnitten werden.
Fazit: Regisseur José Padilha vertieft sich in den Fall einer terroristischen Flugzeugentführung, die 1976 für Schlagzeilen sorgte und mit einer kühnen Befreiungsaktion des israelischen Militärs in Uganda endete. Obwohl sich der Thriller um Authentizität bemüht, bremst er mit nachdenklichen Tönen und handlungsarmen Passagen die dem Geschehen innewohnende Spannung zum Teil wieder aus. Dabei verfehlt auch die Absicht, die zwei beteiligten deutschen Terroristen als komplexe Charaktere zu zeichnen, ihre dramatische Wirkung. Der ständige Wechsel zwischen dem ugandischen Flughafen und Schauplätzen in Israel erweist sich wiederholt als ungeschickt.
In Rückblenden zeigt der Film, wie unterschiedlich die Motivation der deutschen und der palästinensischen Entführer von Anfang an war. In Deutschland befindet sich der Linksterrorismus, ein Jahr vor dem Deutschen Herbst, in der Krise. Das führende RAF-Mitglied Ulrike Meinhof hat sich im Gefängnis umgebracht. Böse und Kuhlmann wollen mit einer spektakulären Aktion dem militanten Linksextremismus neuen Auftrieb geben. Die palästinensischen Terroristen sehen sich im Krieg gegen Israel. Als Böse jedoch in Entebbe mit einer Geisel spricht, die auf ihrem Arm eine tätowierte KZ-Nummer trägt, irritiert ihn die Ähnlichkeit seiner Rolle mit der früherer Nazi-Täter. Auch die Gespräche mit dem französischen Bordingenieur Jacques Lemoine (Denis Menochet) üben auf Böse eine mäßigende Wirkung aus. Aber die Stimmung im Film gerät viel zu nachdenklich. Die Tage in Entebbe ziehen sich relativ spannungsarm dahin, die Geiseln bleiben bis auf ganz wenige Ausnahmen Statisten. Und Rosamund Pike verleiht der in sich gekehrten Kuhlmann eine beinahe philosophische Anmutung.
Am Schauplatz Israel liefern sich Peres und Rabin Wortgefechte, in die der Film repetitiv eine aktuelle Botschaft einstreut: Israel soll, ja es muss mit seinen verfeindeten Nachbarn verhandeln. Aber auch mit Flugzeugentführern? Hier wirkt der Film reichlich konfus. Völlig überflüssig erscheint eine Nebenhandlung, in der ein Soldat der späteren Befreiungstruppe und seine Freundin, eine Tänzerin, uneinig in Bezug auf Waffengewalt sind. Es schadet der Dynamik der finalen Rettungssequenz auch ungemein, dass Szenen einer Tanzaufführung dazwischen geschnitten werden.
Fazit: Regisseur José Padilha vertieft sich in den Fall einer terroristischen Flugzeugentführung, die 1976 für Schlagzeilen sorgte und mit einer kühnen Befreiungsaktion des israelischen Militärs in Uganda endete. Obwohl sich der Thriller um Authentizität bemüht, bremst er mit nachdenklichen Tönen und handlungsarmen Passagen die dem Geschehen innewohnende Spannung zum Teil wieder aus. Dabei verfehlt auch die Absicht, die zwei beteiligten deutschen Terroristen als komplexe Charaktere zu zeichnen, ihre dramatische Wirkung. Der ständige Wechsel zwischen dem ugandischen Flughafen und Schauplätzen in Israel erweist sich wiederholt als ungeschickt.
Bianka Piringer
FBW-Bewertung zu "7 Tage in Entebbe"Jurybegründung anzeigen
Hunderte Israelis verdanken Wilfried Böse ihr Leben. Der Deutsche gehörte zu einer Gruppe von sieben Terroristen, die 1976 eine Air France-Maschine auf dem Flug von Athen nach Tel Aviv kidnappten. Mit mehr als 200 Passagieren an Bord landete das [...mehr]TrailerAlle "7 Tage in Entebbe"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "7 Tage in Entebbe"
Land: USA, GroßbritannienJahr: 2018
Genre: Thriller, Drama, Krimi
Originaltitel: Entebbe
Länge: 107 Minuten
Kinostart: 03.05.2018
Regie: José Padilha
Darsteller: Rosamund Pike als Brigitte Kuhlmann, Daniel Brühl als Wilfried Böse, Eddie Marsan als Shimon Peres, Ben Schnetzer, Nonso Anozie als Idi Amin
Kamera: Lula Carvalho
Verleih: eOne Germany
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