Der Kanal (1957)

Kanal

Polnisches Kriegsdrama, inszeniert von Andrzej Wajda nach einem Roman von Jerzy Stefan Stawinski: Während des Aufstands gegen die Nazis im Warschau des Jahres 1944 entkommen umzingelte Widerstandskämpfer dank einer gewagten Flucht durch die Kanalisation...User-Film-Bewertung [?]:

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Der Kanal - Teresa Izewska, Tadeusz Janczar

Der Kanal - Teresa Izewska, Tadeusz Janczar und...heybal

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Besetzung & Crew von "Der Kanal"

Land: Polen
Weitere Titel: Sie liebten das Leben
Jahr: 1957
Genre: Drama, Kriegsfilm
Originaltitel: Kanal
Länge: 90 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 25.07.1958
Regie: Andrzej Wajda
Darsteller: Teresa Izewska als Stokrotka, Tadeusz Janczar als Ens. Jacek 'Korab', Wienczyslaw Glinski als Lt. 'Zadra', Tadeusz Gwiazdowski, Stanislaw Mikulski als Smukly
Kamera: Jerzy Lipman

ZusatzinformationAlles anzeigen

Andrzej Wajda war während der Besetzung Polens selbst im Widerstand, viele Szenen beruhen auf Erinnerungen des Regisseurs.
Hauptdarstellerin Teresa Izewska erhielt für ihre Arbeit angeblich 12 [...mehr]

Film-Kommentare zu "Der Kanal" Kommentar abgeben

8martin am 09.01.2018
Ein ganz früher Andrzej Wajda, der bereits das Ausnahmetalent des polnischen Meisterregisseurs verdeutlicht. Minimalistisch genial gemacht entsteht eine Dokumentation vom Aufstand im Warschauer Ghetto, die man aber auch als ein überaus pessimistisches Gleichnis vom Krieg verstehen kann: ein auswegloses Unterfangen! Einem bunt zusammengewürfelten Trupp von Widerstandkämpfern bleibt als einziger Ausweg die Kanalisation. Abgesehen von kurzen Außenaufnahmen der Zivilbevölkerung spielt der ganze Film "unter Tage". Schicksale werden deutlich. Die junge Halinka (Teresa Berezowska) glaubt mit einem älteren Soldaten Madry (Emil Karewicz) etwas Bleibendes zu erreichen. Als sie von dessen Frau und Kindern erfährt, will sie nicht mehr weiterleben. Der Komponist Michal (Wladyslaw Sheybal) spielt schon mal auf der Okarina und bringt etwas Poesie unter die Erde. Die Schmugglerin "Gänseblümchen" (Teresa Izewska), die sich in der Kanalisation auskennt, verliebt sich in den verletzten Korab (Tadeusz Janczar). Leutnant Zadra (Wie?czys?aw Gli?ski) führt eine Truppe an, die es am Ende gar nicht mehr gibt. Er verkriecht sich deshalb wieder in der Kanalisation, obwohl er als einziger ans Tageslicht gelangt. Zwei dramatische Höhepunkte markieren den Plot: der Versuch einen mit Handgranaten verminten Ausgang zu überwinden. Optische Hochspannung! Ergebnis klar! Dann ein tragisch bewegender Schluss vom fast erblindeten Korab und "Gänseblümchen". Sie sitzen vor einem vergitterten Ausgang zur Weichsel. Zuvor hatte er schon im Fieberwahn von grünen Wäldern fantasiert, während sie knallhart konterte "Wir waten durch die stinkende Scheiße", was der Realität eher entspricht. In seiner konsequenten Gestaltung ist der Film heute nur schwer zu ertragen. Wajdas Meisterwerk wurde mit den klassischen griechischen Tragödien verglichen. Für mich besticht die superbe s/w Optik und die Dramaturgie des Films, die von Einzelschicksalen ausgeht und in allgemeingültigen Aussagen Horizonte öffnet.

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