Der Buchladen der Florence Green (2017)
The Bookshop
Das Drama von Isabel Coixet basiert auf dem Roman "Die Buchhandlung" von Penelope Fitzgerald.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 5 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Florence Green (Emily Mortimer) lebt Ende der 1950er Jahre im englischen Küstenstädtchen Hardborough. Nach dem frühen Tod ihres Mannes sucht sie eine Aufgabe im Leben und beschließt, einen Buchladen aufzumachen. In dem Ort gibt es nichts Vergleichbares, und Florence wählt sich das älteste Haus als stilvolle Herberge für ihren Laden. Obwohl ihr viel Skepsis begegnet, lässt sich Florence nicht ausbremsen. Selbst die Einwände, die die tonangebende Dame der Gesellschaft, Violet Gamart (Patricia Clarkson), erhebt, prallen an ihr ab. Violet hatte es sich in den Kopf gesetzt, in dem alten Haus ein Kunstzentrum zu eröffnen. Nun kann daraus nichts mehr werden.
Ausgerechnet der alte Mr. Brundish (Bill Nighy), der so gut wie nie sein Anwesen verlässt und um dessen gebrochenes Herz im Ort die wildesten Gerüchte kursieren, gratuliert Florence schriftlich zu ihrem Laden. Er möchte regelmäßig Biografien und Romane von ihr geliefert bekommen. Und auch eine Aushilfskraft bewirbt sich bei Florence: Das aufgeweckte, aus einer bildungsfernen Schicht stammende Mädchen Christine (Honor Kneafsey) ist eigentlich noch viel zu jung, um täglich zu arbeiten, aber sie erweist sich als große Hilfe. Bald gehen die Kunden in Florences Buchladen ein und aus, aber Violet ist entschlossen, der Rivalin einen Strich durch die Rechnung zu machen.
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Filmkritik
Die spanische Regisseurin Isabel Coixet erzählt in diesem im England der 1950er Jahre angesiedelten Drama die Geschichte einer Frau, die den Mut hat, ihren Traum eines eigenen Buchladens zu verwirklichen. Die Liebe dieser Florence Green zu Büchern und Literatur, also zur Befreiung des Geistes aus den engen Schranken der örtlichen Verhältnisse, prägt die gesamte Atmosphäre. Emily Mortimer führt in der Rolle dieser sympathischen Frau ein reizvolles Ensemble englischer Charaktere an. Diese gelungene Adaption des Romans "Die Buchhandlung" von Penelope Fitzgerald schildert sehr treffend und unterhaltsam, wie die junge Frau frischen Wind in das komplizierte Gefüge eines provinziellen Kosmos bringt.
Eine Buchhandlung zu eröffnen, ist wie die Einrichtung einer zauberhaften Schatzkammer. Florence betrachtet jedes literarische Werk liebevoll, das sie ins Regal stellt. Sie ist geistig unabhängig und will sich auch in die soziale Hierarchie nicht einordnen. So lockt sie den einsamen Mr. Brundish aus der Reserve, der wieder neugierig auf das Leben wird. Bill Nighy in dieser Rolle eines englischen Eigenbrötlers zu sehen, linkisch, vornehm und mit Sinn für Humor, ist ein besonderes Vergnügen. Auch Emily Mortimer wirkt ihre Rolle wie auf den Leib geschrieben, mit dem Hang zur Unscheinbarkeit, in den sich aber Tatendrang und Pragmatismus mischen. Florences Garderobe wirkt auf den ersten Blick immer etwas zu brav, dabei unterstreicht die Kleidung mit den feinen Mustern und gedeckten Farben ihre natürliche Eleganz.
Dass Isabel Coixet Frauenfiguren empfindsam porträtiert, ist keine Überraschung, aber ihr unbestechlicher Blick auf die englische Provinz schon. Der vollmundig zynische Aufschneider Milo North - von Lames Lance schwungvoll gespielt – und ein begriffsstutziger alter General (Reg Wilson) reihen sich in die Kette markanter und doch realitätsnaher Typen ein.
Die Poesie, die dem Thema innewohnt und auch in der Landschaft ihr Pendant findet, drückt Coixet visuell sehr ansprechend aus. Eine wiederkehrende Aufnahme der nachdenklichen, von den zunehmenden Widerständen geplagten Florence sieht aus wie ein Jugendstil-Gemälde. Dieser Film der leisen Töne berührt das Herz und belebt die Sinne. Er bleibt dabei auch differenziert genug, um bis zum Schluss die ausgetretenen Pfade der Kinounterhaltung zu meiden.
Fazit: Isabel Coixet ist eine bezaubernde Verfilmung des Romans "Der Buchladen" von Penelope Fitzgerald gelungen. Mit Darstellern wie Bill Nighy und Patricia Clarkson vertieft sie sich souverän und einfühlsam in das erstarrte soziale Gefüge einer englischen Provinzgemeinde der 1950er Jahre, in der die junge Titelfigur mit der Eröffnung eines Buchladens für Unruhe sorgt. Die Hauptrolle wirkt Emily Mortimer wie auf den Leib geschrieben, denn der optimistische Elan dieses freien, sanft rebellischen Geistes wird stets von elegantem Understatement begleitet.
Eine Buchhandlung zu eröffnen, ist wie die Einrichtung einer zauberhaften Schatzkammer. Florence betrachtet jedes literarische Werk liebevoll, das sie ins Regal stellt. Sie ist geistig unabhängig und will sich auch in die soziale Hierarchie nicht einordnen. So lockt sie den einsamen Mr. Brundish aus der Reserve, der wieder neugierig auf das Leben wird. Bill Nighy in dieser Rolle eines englischen Eigenbrötlers zu sehen, linkisch, vornehm und mit Sinn für Humor, ist ein besonderes Vergnügen. Auch Emily Mortimer wirkt ihre Rolle wie auf den Leib geschrieben, mit dem Hang zur Unscheinbarkeit, in den sich aber Tatendrang und Pragmatismus mischen. Florences Garderobe wirkt auf den ersten Blick immer etwas zu brav, dabei unterstreicht die Kleidung mit den feinen Mustern und gedeckten Farben ihre natürliche Eleganz.
Dass Isabel Coixet Frauenfiguren empfindsam porträtiert, ist keine Überraschung, aber ihr unbestechlicher Blick auf die englische Provinz schon. Der vollmundig zynische Aufschneider Milo North - von Lames Lance schwungvoll gespielt – und ein begriffsstutziger alter General (Reg Wilson) reihen sich in die Kette markanter und doch realitätsnaher Typen ein.
Die Poesie, die dem Thema innewohnt und auch in der Landschaft ihr Pendant findet, drückt Coixet visuell sehr ansprechend aus. Eine wiederkehrende Aufnahme der nachdenklichen, von den zunehmenden Widerständen geplagten Florence sieht aus wie ein Jugendstil-Gemälde. Dieser Film der leisen Töne berührt das Herz und belebt die Sinne. Er bleibt dabei auch differenziert genug, um bis zum Schluss die ausgetretenen Pfade der Kinounterhaltung zu meiden.
Fazit: Isabel Coixet ist eine bezaubernde Verfilmung des Romans "Der Buchladen" von Penelope Fitzgerald gelungen. Mit Darstellern wie Bill Nighy und Patricia Clarkson vertieft sie sich souverän und einfühlsam in das erstarrte soziale Gefüge einer englischen Provinzgemeinde der 1950er Jahre, in der die junge Titelfigur mit der Eröffnung eines Buchladens für Unruhe sorgt. Die Hauptrolle wirkt Emily Mortimer wie auf den Leib geschrieben, denn der optimistische Elan dieses freien, sanft rebellischen Geistes wird stets von elegantem Understatement begleitet.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Der Buchladen der Florence Green"
Land: USAJahr: 2017
Genre: Drama
Originaltitel: The Bookshop
Länge: 110 Minuten
Kinostart: 10.05.2018
Regie: Isabel Coixet
Darsteller: Emily Mortimer als Florence Green, Patricia Clarkson als Mrs. Violet Gamart, Bill Nighy als Mr. Brundish, Honor Kneafsey als Christine, James Lance als Milo North
Kamera: Jean-Claude Larrieu
Verleih: Capelight Pictures
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