Glück ist was für Weicheier (2017)
Tragikomödie über ein kleines Mädchen, das an zwei Fronten kämpft: einerseits bekommt sie es mit den Tücken der Pubertät zu tun, anderseits will sie ihrer todkranken Schwester helfen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die 12-jährige Jessica (Ella Frey) hat es nicht leicht: Wegen ihres wenig mädchenhaften Aussehens hält man sie oft für einen Jungen. Außerdem ist sie neurotisch hat mit so mancher Zwangsstörung zu kämpfen. Außerdem leidet sie sehr darunter, dass ihre Schwester Sabrina (Emilia Bernsdorf) so schwer krank ist. Scheinbar mehr als Sabrina, die sich von ihrem Schicksal nicht unterkriegen lässt und die ihr noch verbleibende Zeit zu genießen versucht – bis sich ihr Zustand rapide verschlechtert. Doch Jessica hat eine Idee, wie man Sabrina heilen könnte: In einem mittelalterlichen Buch hat sie gelesen, dass es einen Weg gibt, die Krankheit Sabrinas zu überwinden. Dafür muss sie nur einen Sexualpartner ihre Schwester finden. Das jedoch erweist sich als schwerer als gedacht.
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Filmkritik
"Glück ist was für Weicheier" stammt von der rumänischen Filmemacherin Anca Miruna Lăzărescu, die vor drei Jahren mit der Tragikomödie "Die Reise mit Vater" debütierte. Zuvor hatte sie bereits einige Kurzfilme und Dokus realisiert. Den beiden Jungdarstellern Ella Frey und Emilia Bernsdorf stehen im Film die beiden bekannten Charaktermimen Martin Wuttke und Christian Friedel gegenüber. "Glück ist was für Weicheier" feierte seine Premiere 2018 bei den Hofer Filmtagen.
"Glück ist was für Weicheier" verfügt zwar über einige erfrischende Ideen, einen überzeugenden Cast sowie eine sympathische Hauptfigur mit hohem Identifikationspotenzial. Dass die spritzig und rasant inszenierte Tragikomödie dennoch nicht mehr ist als ein durchwachsener Mix aus Coming-of-Age, Sterbe-Drama und Komödie geworden ist, liegt am wenig geglückten Humor und zu vielen inhaltlichen Nebenschauplätzen. Zunächst einmal fehlt es an einem einheitlichen humoristischen Grundton. Regisseurin Lăzărescu kann sich nämlich nicht zwischen derbem und schwarzem Humor, subtiler Situationskomik (etwa wenn sich Jessicas Vater unerwartet einiger höchst bizarrer Anmachversuche erwehren muss) und Brachial-Witz entscheiden. So entsteht eine unausgegorene komödiantische Mischung.
Leider sorgen auch die vielen angeschnittenen Themen (Mobbing, psychische Störung, Trauerarbeit, Pubertät, Tod, unglückliches Schwärmen) und auftretenden Nebenfiguren dafür, dass der Film einen wenig homogenen Gesamteindruck macht. Doch nicht alles ist misslungen. Martin Wuttke etwa brilliert als innerlich zerrissener, vom Schmerz der Verluste (Tod der Frau, nahender Tod der Tochter) gezeichneter Mann und liebevoller Vater. Seine Leistung wird nur noch durch Ella Frey getoppt, die sich hier als echte Neuentdeckung erweist und mit so viel Spiellust, Intelligenz und Leidenschaft agiert, dass es einem den Atem raubt.
Fazit: Von einem bärenstarken Cast getragener, leichtfüßig inszenierter Mix aus Tragikomödie und Coming-of-Age, dessen Humor leider zu selten wirklich zündet.
"Glück ist was für Weicheier" verfügt zwar über einige erfrischende Ideen, einen überzeugenden Cast sowie eine sympathische Hauptfigur mit hohem Identifikationspotenzial. Dass die spritzig und rasant inszenierte Tragikomödie dennoch nicht mehr ist als ein durchwachsener Mix aus Coming-of-Age, Sterbe-Drama und Komödie geworden ist, liegt am wenig geglückten Humor und zu vielen inhaltlichen Nebenschauplätzen. Zunächst einmal fehlt es an einem einheitlichen humoristischen Grundton. Regisseurin Lăzărescu kann sich nämlich nicht zwischen derbem und schwarzem Humor, subtiler Situationskomik (etwa wenn sich Jessicas Vater unerwartet einiger höchst bizarrer Anmachversuche erwehren muss) und Brachial-Witz entscheiden. So entsteht eine unausgegorene komödiantische Mischung.
Leider sorgen auch die vielen angeschnittenen Themen (Mobbing, psychische Störung, Trauerarbeit, Pubertät, Tod, unglückliches Schwärmen) und auftretenden Nebenfiguren dafür, dass der Film einen wenig homogenen Gesamteindruck macht. Doch nicht alles ist misslungen. Martin Wuttke etwa brilliert als innerlich zerrissener, vom Schmerz der Verluste (Tod der Frau, nahender Tod der Tochter) gezeichneter Mann und liebevoller Vater. Seine Leistung wird nur noch durch Ella Frey getoppt, die sich hier als echte Neuentdeckung erweist und mit so viel Spiellust, Intelligenz und Leidenschaft agiert, dass es einem den Atem raubt.
Fazit: Von einem bärenstarken Cast getragener, leichtfüßig inszenierter Mix aus Tragikomödie und Coming-of-Age, dessen Humor leider zu selten wirklich zündet.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "Glück ist was für Weicheier"Jurybegründung anzeigen
In ihrem zweiten Spielfilm nach REISE MIT VATER erzählt die 39-jährige deutsch-rumänische Regisseurin eine komplexe und vielschichtige Coming-of-Age-Geschichte, die die Zielgruppe in ihren Erfahrungen mit der Pubertät und der ersten Liebe abholt. [...mehr]TrailerAlle "Glück ist was für Weicheier"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Glück ist was für Weicheier"
Land: DeutschlandJahr: 2017
Genre: Komödie
Länge: 95 Minuten
Kinostart: 07.02.2019
Regie: Anca Miruna Lazarescu
Darsteller: Martin Wuttke, Tina Ruland, Christian Friedel, Sophie Rois, Stephan Grossmann
Kamera: Christian Stangassinger
Verleih: Concorde