Lady Bird (2017)
Tragikomödie über einen kalifornischen Teenager, der davon träumt, die Heimat zu verlassen und an der Ostküste endlich auf eigenen Füßen zu stehen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Christine (Saoirse Ronan) ist 17 Jahre alt und wird in einem Jahr den Abschluss an ihrer katholischen Highschool machen. Und dann nichts wie weg: raus aus der kalifornischen Einöde und ins Uni-Leben stürzen. Am liebsten in einer Metropole an der Ostküste – so der Plan von Christine, die sich selbst Lady Bird nennt. Bis es jedoch soweit ist, hat Christine bzw. Lady Bird mit so manch einem klassischen Teenager-Problem zu kämpfen: z.B. die Sehnsucht nach dem ersten Sex, die ersten Liebes-Beziehungen, Streit mit der besten Freundin und unausweichliche Diskrepanzen mit ihrer Mutter Marion (Laurie Metcalf). Diese wird von Geldsorgen geplagt und ist ganz und gar nicht damit einverstanden, dass Christine nach dem Abschluss so weit weg von zu Hause studieren möchte. Christine aber hält an ihren Plänen fest.
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Filmkritik
Mit "Lady Bird" feiert Greta Gerwig ihr Debüt als Regisseurin. Große Erfolge als Schauspielerin gelangen ihr vor allem in den letzten Jahren mit Filmen wie "Mistress America" oder auch "Jackie". Ihr Regie-Erstling ist stark autobiographisch gefärbt. Gerwig selbst wuchs in Sacramento auf und zog nach dem Besuch einer katholischen Highschool in die Weltstadt New York. Ihren Film drehte sie u.a. an Originalschauplätzen in Sacramento sowie in Los Angeles. Das Budget belief sich auf rund zehn Millionen US-Dollar. "Lady Bird" wurde in diesem Jahr mit fünf Oscar-Nominierungen bedacht.
"Lady Bird" gehört zu den schönsten, wahrhaftigsten Coming-of-Age-Filmen der letzten Zeit. Regie-Debütantin Gerwig gelingt es famos, präzise Alltagsbeobachtungen aus dem Leben und Alltag einer 17-Jährigen mit dem nuanciert gezeichneten Porträt einer nicht immer einfachen Mutter-Tochter-Beziehung zu verbinden. Das Leben von Lady Bird ist geprägt von typischen Problemen und Sorgen einer Heranwachsenden, was den Film rein inhaltlich zunächst einmal wenig besonders erscheinen lässt.
Das Außergewöhnliche aber ist, wie deutlich Gerwigs feines Gespür für emotionale Zwischentöne und besondere Augenblicke hier zur Geltung kommt. Und ihr Talent, die jeweils aktuellen Befindlichkeiten ihrer Figuren in scheinbar ganz normalen (Alltags-) Situationen und bei äußerst gewöhnlichen Ereignissen – beim Shopping, während einer Autofahrt, bei Theater-Proben – nach außen zu kehren. Scheinbar beiläufig dabei aber höchst akkurat und präzise, schafft Gerwig dies u.a. in einer intensiven Szene zwischen Lady Bird und ihrer Mutter. Eine Szene, die typisch ist für den Film, da in Sequenzen wie dieser stets Beides mitschwingt: Schwermut und Humor, Trauer und Heiterkeit. Und es sind Situationen, die dann letztlich doch oft ein überraschendes, nicht vorhersehbares Ende finden.
In jener Szene streiten Mutter und Tochter über Lady Birds Vorhaben, die Heimat so schnell wie möglich zu verlassen. Lady Bird kann die Ängste ihrer Mutter nicht nachvollziehen und reagiert gereizt auf die Äußerungen von Marion (nachdrücklich und zutiefst menschlich: Laurie Metcalf). Wird die Szene zunächst von der Wut und dem aufbrausenden Temperament Lady Birds bestimmt, überrascht diese den Zuschauer – und auch die Mutter – plötzlich mit einem unerwarteten, spontanen Ausstieg aus dem (fahrenden) Auto. "Lady Bird" steckt voller solcher Überraschungen und Ausbrüche inmitten des Alltäglichen. Herausragend und jederzeit kraftvoll ist darüber hinaus die Darbietung von Saoirse Ronan, die in ihrer Figur jugendliches Aufbegehren und Abenteuerlust ebenso glaubwürdig anlegt wie Selbstzweifel, Identitätskrisen und die Angst vor Zurückweisung.
Fazit: Feinfühlig inszenierte, gekonnt zwischen Tragik und Heiterkeit changierende Coming-of-Age-Tragikomödie mit einem beachtlichen Gespür für die Befindlichkeiten der Figuren und einem brillanten Cast.
"Lady Bird" gehört zu den schönsten, wahrhaftigsten Coming-of-Age-Filmen der letzten Zeit. Regie-Debütantin Gerwig gelingt es famos, präzise Alltagsbeobachtungen aus dem Leben und Alltag einer 17-Jährigen mit dem nuanciert gezeichneten Porträt einer nicht immer einfachen Mutter-Tochter-Beziehung zu verbinden. Das Leben von Lady Bird ist geprägt von typischen Problemen und Sorgen einer Heranwachsenden, was den Film rein inhaltlich zunächst einmal wenig besonders erscheinen lässt.
Das Außergewöhnliche aber ist, wie deutlich Gerwigs feines Gespür für emotionale Zwischentöne und besondere Augenblicke hier zur Geltung kommt. Und ihr Talent, die jeweils aktuellen Befindlichkeiten ihrer Figuren in scheinbar ganz normalen (Alltags-) Situationen und bei äußerst gewöhnlichen Ereignissen – beim Shopping, während einer Autofahrt, bei Theater-Proben – nach außen zu kehren. Scheinbar beiläufig dabei aber höchst akkurat und präzise, schafft Gerwig dies u.a. in einer intensiven Szene zwischen Lady Bird und ihrer Mutter. Eine Szene, die typisch ist für den Film, da in Sequenzen wie dieser stets Beides mitschwingt: Schwermut und Humor, Trauer und Heiterkeit. Und es sind Situationen, die dann letztlich doch oft ein überraschendes, nicht vorhersehbares Ende finden.
In jener Szene streiten Mutter und Tochter über Lady Birds Vorhaben, die Heimat so schnell wie möglich zu verlassen. Lady Bird kann die Ängste ihrer Mutter nicht nachvollziehen und reagiert gereizt auf die Äußerungen von Marion (nachdrücklich und zutiefst menschlich: Laurie Metcalf). Wird die Szene zunächst von der Wut und dem aufbrausenden Temperament Lady Birds bestimmt, überrascht diese den Zuschauer – und auch die Mutter – plötzlich mit einem unerwarteten, spontanen Ausstieg aus dem (fahrenden) Auto. "Lady Bird" steckt voller solcher Überraschungen und Ausbrüche inmitten des Alltäglichen. Herausragend und jederzeit kraftvoll ist darüber hinaus die Darbietung von Saoirse Ronan, die in ihrer Figur jugendliches Aufbegehren und Abenteuerlust ebenso glaubwürdig anlegt wie Selbstzweifel, Identitätskrisen und die Angst vor Zurückweisung.
Fazit: Feinfühlig inszenierte, gekonnt zwischen Tragik und Heiterkeit changierende Coming-of-Age-Tragikomödie mit einem beachtlichen Gespür für die Befindlichkeiten der Figuren und einem brillanten Cast.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "Lady Bird"Jurybegründung anzeigen
Mit diesem Coming-of-Age Film, dessen universelle Geschichte ins Sacramento des Jahres 2002/2003 führt, gibt Greta Gerwig, spätestens seit FRANCES H. Ikone des wieder erstarkten New Yorker Independent Films, ihr Regiedebüt. Im Ton bleibt sie bei der [...mehr]TrailerAlle "Lady Bird"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Lady Bird"
Land: USAJahr: 2017
Genre: Komödie
Länge: 95 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 19.04.2018
Regie: Greta Gerwig
Darsteller: Saoirse Ronan als Christine 'Lady Bird' McPherson, Timothée Chalamet als Kyle, Odeya Rush als Jenna Walton, Laurie Metcalf als Marion McPherson, Kathryn Newton als Darlene
Kamera: Sam Levy
Verleih: Universal Pictures International
Awards - Oscar 2018Weitere Infos
- Bester Film - Evelyn O'Neill, Eli Bush, Scott Rudin
- Beste Regie - Greta Gerwig
- Beste Hauptdarstellerin - Saoirse Ronan
- Beste Nebendarstellerin - Laurie Metcalf
- Bestes Originaldrehbuch
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