Ailos Reise - Große Abenteuer beginnen mit kleinen Schritten (2017)
Ailo: Une odyssée en Laponie
Wildes Lappland: französischer Dokumentarfilm, der ein Rentierjunges ein Jahr lang rund um den nördlichen Polarkreis begleitet.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 15 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In Lappland gibt es nur noch wenige wilde Rentierherden. Das Neugeborene Ailo und seine Mutter gehören dazu. Weil Ailo fernab der schützenden Herde geboren wird, muss er von seinen ersten Schritten an große Gefahren meistern, zum Beispiel, kaum auf den Beinen, einen Fluss durchqueren. Später kommen natürliche Fressfeinde wie Adler, Wölfe, Bären und ein Vielfraß, aber auch harmlose Weggefährten wie Lemminge, Hasen und Hermeline hinzu.
Regisseur Guillaume Maidatchevsky und seine Filmcrew haben Ailo und dessen Herde über einen Zeitraum von 16 Monaten dreimal in Lappland besucht und waren insgesamt 24 Wochen vor Ort, um die wichtigsten Stationen seines noch jungen Lebenswegs einzufangen.
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Filmkritik
Die Idee zu "Ailos Reise" kam dem gelernten Biologen, Wissenschaftsjournalisten und Naturfilmer Guillaume Maidatchevsky im Kreise seiner Familie. Weil seine beiden Kinder, damals vier und sechs Jahre alt, zwar bestens über Afrikas Tierwelt Bescheid wussten, Rentiere aber nur vom Weihnachtsmann kannten, beschloss er, diese Wissenslücke zu schließen. Die Entscheidung, nicht bloß einen Dokumentarfilm, sondern eine dramaturgisch aufgebaute Geschichte mit tierischen Charakteren zu erzählen, stand von vornherein fest. Sie ist Stärke und Schwäche zugleich.
Tierfilme neigen dazu, ihre Protagonisten zu vermenschlichen, besonders dann, wenn sie sich an Kinder und Familien richten. Auch "Ailos Reise" bedient sich dieses Stilmittels. Dann ist im Off-Kommentar von einer Mutter die Rede, die mit ihrem Neugeborenen fremdelt oder von Rentieren, die morgens nur schwer aus dem Bett kommen und mit anderen Waldbewohnern zur Schule gehen. Es ist das größte Manko eines ansonsten gelungenen Dokumentarfilms, denn die Vermenschlichung verstrickt sich permanent in Widersprüche und erzeugt einen streckenweise unausgewogenen Ton zwischen harten Fakten und butterweichen Euphemismen.
Während die dramaturgischen Mittel mit ihren dramatischen wie humoristischen Zuspitzungen wunderbar funktionieren, um das große wie kleine Publikum bei Laune zu halten, klafft zur Art der vermittelten Fakten eine arge Diskrepanz. Einerseits bringt Maidatchevsky seinen (jungen) Zuschauern auf behutsame Weise den Kreislauf der Natur näher, zu dem auch das Fressen und Gefressenwerden gehört. Man dürfe den Wölfen etwa nicht böse sein, sie handelten ja nur instinktiv. Zu all den Tieren mit menschlichen Eigenschaften, denen mancher Kommentar ziemlich viel Vernunft und freien Willen nahelegt, will das nicht recht passen.
Visuell ist die Reise des kleinen Rentiers überwältigend. Kameramann Daniel Meyer liefert tolle, mitunter spektakuläre Landschaftsaufnahmen quer durch alle Jahreszeiten. Anke Engelke leiht der deutschen Version ihre ruhige Stimme und erdet den Film immer dann, wenn Julien Jaouens für Dramatisierungen anfällige Musik abzuheben droht. Trotz der Mängel ist "Ailos Reise" ein lehrreicher Spaß für Groß und Klein.
Fazit: "Ailos Reise" ist ein visuell spektakulärer, inhaltlich lehrreicher Spaß für die ganze Familie. Die Balance zwischen kindergerecht aufbereiteten Fakten über den Kreislauf der Natur und verniedlichender Vermenschlichung der tierischen Charaktere stimmt jedoch nicht ganz.
Tierfilme neigen dazu, ihre Protagonisten zu vermenschlichen, besonders dann, wenn sie sich an Kinder und Familien richten. Auch "Ailos Reise" bedient sich dieses Stilmittels. Dann ist im Off-Kommentar von einer Mutter die Rede, die mit ihrem Neugeborenen fremdelt oder von Rentieren, die morgens nur schwer aus dem Bett kommen und mit anderen Waldbewohnern zur Schule gehen. Es ist das größte Manko eines ansonsten gelungenen Dokumentarfilms, denn die Vermenschlichung verstrickt sich permanent in Widersprüche und erzeugt einen streckenweise unausgewogenen Ton zwischen harten Fakten und butterweichen Euphemismen.
Während die dramaturgischen Mittel mit ihren dramatischen wie humoristischen Zuspitzungen wunderbar funktionieren, um das große wie kleine Publikum bei Laune zu halten, klafft zur Art der vermittelten Fakten eine arge Diskrepanz. Einerseits bringt Maidatchevsky seinen (jungen) Zuschauern auf behutsame Weise den Kreislauf der Natur näher, zu dem auch das Fressen und Gefressenwerden gehört. Man dürfe den Wölfen etwa nicht böse sein, sie handelten ja nur instinktiv. Zu all den Tieren mit menschlichen Eigenschaften, denen mancher Kommentar ziemlich viel Vernunft und freien Willen nahelegt, will das nicht recht passen.
Visuell ist die Reise des kleinen Rentiers überwältigend. Kameramann Daniel Meyer liefert tolle, mitunter spektakuläre Landschaftsaufnahmen quer durch alle Jahreszeiten. Anke Engelke leiht der deutschen Version ihre ruhige Stimme und erdet den Film immer dann, wenn Julien Jaouens für Dramatisierungen anfällige Musik abzuheben droht. Trotz der Mängel ist "Ailos Reise" ein lehrreicher Spaß für Groß und Klein.
Fazit: "Ailos Reise" ist ein visuell spektakulärer, inhaltlich lehrreicher Spaß für die ganze Familie. Die Balance zwischen kindergerecht aufbereiteten Fakten über den Kreislauf der Natur und verniedlichender Vermenschlichung der tierischen Charaktere stimmt jedoch nicht ganz.
Falk Straub
FBW-Bewertung zu "Ailos Reise - Große Abenteuer beginnen mit kleinen Schritten"Jurybegründung anzeigen
Der Film beobachtet, wie das kleine Rentier Ailo in einer der wenigen verbliebenen, wilden Rentierherden Lapplands heranwächst. AILOS REISE begleitet die Tiere auf ihrer gefährlichen Wanderung durch die gefrorene Taiga, vorbei an imposanten Fjorden [...mehr]TrailerAlle "Ailos Reise - Große Abenteuer beginnen mit kleinen Schritten"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Ailos Reise - Große Abenteuer beginnen mit kleinen Schritten"
Land: FrankreichWeitere Titel: Ailo - Das kleine Rentier, Ailo's Journey
Jahr: 2017
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Ailo: Une odyssée en Laponie
Kinostart: 14.02.2019
Regie: Guillaume Maidatchevsky
Darsteller: Aldebert als Erzähler
Kamera: Daniel Meyer
Verleih: Ascot Elite Entertainment
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