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Nobody's Watching (2017)

Nadie Nos Mira

Argentinisches Immigranten-Drama, das von der komplizierten Suche nach der eigenen Identität und den wahren Bedürfnissen erzählt.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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In seiner Heimat Argentinien ist Schauspieler Nico (Guillermo Pfening) der gefeierte Star einer Telenovela. Als er eines Tages ein Rollenangebot aus den Staaten erhält, zieht er, ohne lange zu überlegen, in den Big Apple und lässt alles hinter sich: Seinen Erfolg als TV-Star ebenso wie seine Beziehung zu dem älteren Martín. In New York kennt ihn niemand, und noch dazu ergibt sich anders als erwartet kein neues Engagement als Darsteller. Und so changiert Nicos neues Leben bald zwischen Einsamkeit, Abenteuerlust und der steten Hoffnung, es in den USA doch noch zu Erfolg zu bringen. Bis es aber so weit ist, muss Nico über Gelegenheits- und Nebenjobs, zum Beispiel als Barkeeper oder Babysitter, an das nötige Kleingeld kommen. Bald blüht Nico in seinen neuen Jobs richtiggehend auf.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse5 / 5

Regisseurin Julia Solomonoff ließ sich für ihren neuen Film von der eigenen Biografie inspirieren: Die 50-Jährige stammt selbst aus Argentinien und hat mittlerweile ihren Lebensmittelpunkt in New York. "Nobody’s Watching" ist ihr dritter Spielfilm, nach "Hermanas" (2009) und "Mein Sommer mit Mario" (2015). Zuvor inszenierte sie in erster Linie Kurzfilme. "Nobody’s Watching" feierte seine Premiere auf dem letztjährigen Tribeca Film Festival in New York.

Wie wirkt sich der Ort, an dem man lebt, auf die eigene Persönlichkeit aus? Wie beeinflusst er, wer und was wir sind? Und welche Freiheiten eröffnet einem ein Neustart in einer fremden Stadt? Diesen Fragen geht der Film "Nobody‘s Watching" nach, den Regisseurin Solomonoff als feinfühliges, lebensnahes Selbstfindungs-Drama anlegt. Ein Drama, das von einem stimmig ausbalancierten Gleichgewicht aus schwermütigen Tönen und heiteren Momenten lebt. Nicht ganz so (emotional) ausgeglichen kommt die Hauptfigur des Films daher, die Guillermo Pfening natürlich und dringlich verkörpert.

Ausdrucksstark kehrt Pfening das Innere seiner Figur nach außen. Und macht in besonders eindringlichen Augenblicken anhand seines ausgefeilten Mimik-Spiels immer wieder deutlich, dass seine Figur sehr unter dem Ende der jüngsten Beziehung leidet. Untermauert wird dieser Umstand noch von zahlreichen Rückblenden in die Vergangenheit, die Nico und Martin in glücklichen Zeiten zeigen.

Doch "Nobody’s Watching" ist mitnichten ein traurig stimmendes, bedrückendes Drama über einen sich verloren fühlenden Getriebenen. Stattdessen lässt der Film viel Raum für sympathischen, charmanten Witz, etwa wenn sich Nico in seiner neuen Rolle als Babysitter versucht – und sich beim Windeln wechseln sichtlich abmüht, während das Baby schreit und sich die anderen Mütter köstlich amüsieren. Ebenso wie der Kinobesucher.

"Nobody’s Watching" handelt letztlich von einem Mann in seinen späten Dreißigern, dessen Neustart anders verläuft als geplant. Ein Mann, der jedoch in seinen neuen Rollen langsam aufblüht und letztlich voll und ganz darin aufgeht. Die Tatsache, dass es mit der Schauspielerei nicht klappt, verschafft ihm zudem eine neu gewonnene Freiheit, da er in New York auf der Straße schlicht nicht erkannt wird. Bis Nico dies zu schätzen weiß, dauert es ein bisschen. In einer der schönsten Sequenzen, die Nico beim ausgelassenen Herumturnen in der U-Bahn zeigt, wird seine ganze Freude und Erleichterung darüber offensichtlich.

Fazit: Glaubhaft und unverkrampft erzählt das famos gespielte, unsentimentale Immigranten-Drama von der komplizierten Suche nach dem eigenen Selbst und den intimsten Sehnsüchten. Und mixt dafür nuancierten Witz mit nachdenklichen Tönen.




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Besetzung & Crew von "Nobody's Watching"

Land: Argentinien, Kolumbien, USA, Brasilien, Spanien
Jahr: 2017
Genre: Drama
Originaltitel: Nadie Nos Mira
Länge: 102 Minuten
Kinostart: 05.04.2018
Regie: Julia Solomonoff
Darsteller: Pascal Yen-Pfister als Pascal, Elena Roger als Andrea, Rafael Ferro als Martín, Michael Patrick Nicholson, Brian Leider als Modern Dad
Kamera: Lucio Bonelli
Verleih: Pro Fun Media

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