Hedd Wyn (1992)

Britisches Biopic-Drama: Während des 1. Weltkriegs wird der junge walisische Bauernsohn Hedd Wyn zum Militär eingezogen. Kurz vor seinem Tod auf einem französischen Schlachtfeld verfasst er ein patriotisches Gedicht, mit dem er einen Dichterwettbewerb gewinnt...User-Film-Bewertung [?]:

4.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.

Während des 1. Weltkriegs träumt der junge walisische Bauernsohn Hedd Wyn davon, Dichter zu werden. Selbst als er zum Militärdienst eingezogen wird, hält er fest an seinem Traum. Während des Stellungskriegs in Frankreich verfasst er eine Heldendichtung, mit der er den ersten Preis eines Dichterwettbewerbs gewinnt. Doch eine Rückkehr in seine Heimat erlebt er nicht mehr - er fällt auf dem Schlachtfeld...

Hier streamen

Besetzung & Crew von "Hedd Wyn"

Land: Großbritannien
Weitere Titel: Hedd Wynn
Jahr: 1992
Genre: Drama, Biopic
Länge: 110 Minuten
Regie: Paul Turner
Darsteller: Huw Garmon als Ellis Evans / Hedd Wyn, Catrin Fychan, Ceri Cunnington, Llio Silyn, Emma Kelly
Kamera: Ray Orton

Film-Kommentare zu "Hedd Wyn" Kommentar abgeben

8martin am 29.08.2017
Als in den 80er Jahren die staatliche Lotterie in Großbritannien die Filmkunst sponserte, vergab die BBC auch Gelder nach Wales. Eine prosperierende Filmindustrie entwickelte sich. Paul Turner war damals einer der profiliertesten Regisseure des Landes. Mit Hedd Wyn bekam er eine Oscarnominierung. Es ist ihm hier gelungen sowohl einen Anti-Kriegsfilm zu machen, als auch dem nationalen Lyrikwettbewerb der Waliser (im Eisteddfod) ein Denkmal zu setzen. Als äußeres Zeichen wurde der Gewinner bei der Preisverleihung auf einen reich verzierten Thron gesetzt. ("Ich will den Stuhl!"). Die wahre Geschichte des Ellis Evans (Huw Garmon), der unter dem Pseudonym "Hedd Wyn" seine Gedichte veröffentlicht hat, wird sowohl spannend als auch äußerst nuancenreich und subtil erzählt. Die Rahmenhandlung umfasst die Verwundung von Ellis an der Front im 1. Weltkrieg bis zur posthumen Preisverleihung beim Eisteddfod. Ellis ist gegen den Krieg. Erstens generell - er kann niemanden töten - und zweitens weil es nicht sein Krieg ist, sondern der der Engländer. Die kämpfen für König und Vaterland. Beides ist nicht seins. Das wird bei der Grundausbildung, zu der er muss, deutlich. Der arrogante englische Offizier beschimpft einen Rekruten als "erbärmliches Stück Scheißhauspapier!", kann aber nicht verstehen, was einer antwortet. Der eine kann eben nur Englisch, der andere nur Walisisch. Drei Frauengestalten begleiten den jungen Poeten durch sein kurzes Leben, Zunächst Lizzie (der Waliser Superstar dieser Zeit: Sue Roderick), seine erste Liebe. Sie ist älter, kränker und anfangs noch für den Krieg. Dann Jini (Judith Humphreys), der Ellis seine Gedichte widmet und die er später heiraten will. Schließlich noch die Lehrerin Mary (Nia Dryhurst), die ihn aufbaut und bestärkt. Sie ermutigen sich gegenseitig zu solch wunderbaren Sätzen wie Mary: "Der Fluss singt". Ellis: "Kommt davon, dass ich meine Gedichte hineinwerfe." Das hat er gerade getan. Am Ende, wenn Ellis nochmal sein Leben revuepassieren lässt, tauchen alle drei schwarz verschleiert wie die Nornen nochmal auf. Unter einander reden alle walisisch. Kleiner Film, großes Kino.

Spielfilm.de-Mitglied werden oder einloggen.