Wonder Wheel (2017)
Tragikomödie: Vier Personen auf Coney Island verstricken sich in ein Netz aus Liebe, Eifersucht und Enttäuschung.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die 26-jährige Carolina (Juno Temple) steckt in der Klemme, nachdem sie ihren Gangster-Gatten Frank verlassen hat und nun von dessen Männern gesucht wird, die sie umbringen sollen. Deshalb taucht die junge Frau bei ihrem verwitweten Vater Humpty (Jim Belushi) auf, welcher sie nach der Hochzeit mit Frank und dem Tod seiner Frau nie wieder sehen wollte.
Humpty lebt inzwischen mit seiner neuen Ehefrau Ginny (Kate Winslet) auf der Halbinsel Coney Island und ist auf dem Jahrmarkt am großen Karussell tätig. Die fast 40-jährige Ginny jobbt in einem Muschellokal; einst war sie eine aufstrebende Bühnenschauspielerin und mit einem Schlagzeuger verheiratet, bis sie diesen betrog und ihre Anstellung verlor. Der kleine Richie (Jack Gore) – Ginnys Sohn aus erster Ehe – schwänzt regelmäßig die Schule, um Feuer zu legen oder ins Kino zu gehen; zudem muss Ginny dafür sorgen, dass der cholerische Humpty nicht zur Flasche greift. Sie hat eine Affäre mit dem Ex-Navy-Soldaten, Rettungsschwimmer und Literaturstudenten Mickey (Justin Timberlake), der davon träumt, Schriftsteller zu werden. Als Mickey Gefallen an Carolina findet, reagiert Ginny eifersüchtig...
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Filmkritik
Zu Beginn von "Wonder Wheel" erklärt der ambitionierte Literaturstudent Mickey, der als Erzähler durch die Geschichte des Films führt, er wolle ein Meisterwerk schaffen, welches die Leute überrasche. Ein solches ist dem Regisseur und Drehbuchautor Woody Allen mit seiner neuen Arbeit gewiss nicht gelungen. Die inhaltlichen und inszenatorischen Versatzstücke sind weitgehend bekannt – bemerkenswert sind, wie etwa bereits in Allens "Match Point" (2005) oder "Blue Jasmine" (2013), indes die schauspielerischen Leistungen sowie die Bildgestaltung von Vittorio Storaro ("Apocalypse Now"), der auch schon für Allens Vorgängerwerk "Café Society" die Kamera führte.
Storaro fängt das "ramschige Märchenland" (wie die Protagonistin Ginny ihren Wohnort Coney Island an einer Stelle des Films nennt) mit dem Strand, den Promenaden, den Fahrgeschäften und den oft schäbigen Buden farbenprächtig ein und taucht viele Szenen äußerst stilvoll in ein artifizielles Licht. Die Mise en Scène in den Dialogpassagen hat hingegen etwas sehr Theaterhaftes; obendrein werden recht oberflächliche Bezüge zu William Shakespeare oder Eugene O'Neill hergestellt. Das Spiel mit komischen und tragischen Mustern sowie mit Geschlechterklischees wirkt – ebenso wie die Untermalung der Aufnahmen mit alten Jazz-Klängen und die betont auf Nostalgie abzielende Ausstattung – allzu routiniert; auch die Methode, eine Figur direkt in die Kamera zum Kino-Publikum sprechen zu lassen, ist nichts Neues – so nutzte Allen dieses Mittel etwa schon in "Anything Else" (2003), in welchem der Sprecher ebenfalls ein Möchtegern-Schriftsteller war.
Überzeugen kann abermals das Ensemble. Als Ex-Theaterstar und jetzige Muschelbuden-Kellnerin, deren Nerven ständig blank liegen, geht Kate Winslet in einer Mischung aus Blanche DuBois und Norma Desmond in die Vollen; ihre männlichen Leinwandpartner Jim Belushi und Justin Timberlake agieren solide. Einnehmend ist die Interpretation von Juno Temple ("Kaboom", "The Dark Knight Rises"), die ihrer Figur der jungen Ausreißerin die nötige Würde verleiht.
Fazit: Der von Kameramann Vittorio Storaro erfasste Schauplatz sowie das Spiel von Kate Winslet und Juno Temple sind sehenswert; der Rest bleibt Routine.
Storaro fängt das "ramschige Märchenland" (wie die Protagonistin Ginny ihren Wohnort Coney Island an einer Stelle des Films nennt) mit dem Strand, den Promenaden, den Fahrgeschäften und den oft schäbigen Buden farbenprächtig ein und taucht viele Szenen äußerst stilvoll in ein artifizielles Licht. Die Mise en Scène in den Dialogpassagen hat hingegen etwas sehr Theaterhaftes; obendrein werden recht oberflächliche Bezüge zu William Shakespeare oder Eugene O'Neill hergestellt. Das Spiel mit komischen und tragischen Mustern sowie mit Geschlechterklischees wirkt – ebenso wie die Untermalung der Aufnahmen mit alten Jazz-Klängen und die betont auf Nostalgie abzielende Ausstattung – allzu routiniert; auch die Methode, eine Figur direkt in die Kamera zum Kino-Publikum sprechen zu lassen, ist nichts Neues – so nutzte Allen dieses Mittel etwa schon in "Anything Else" (2003), in welchem der Sprecher ebenfalls ein Möchtegern-Schriftsteller war.
Überzeugen kann abermals das Ensemble. Als Ex-Theaterstar und jetzige Muschelbuden-Kellnerin, deren Nerven ständig blank liegen, geht Kate Winslet in einer Mischung aus Blanche DuBois und Norma Desmond in die Vollen; ihre männlichen Leinwandpartner Jim Belushi und Justin Timberlake agieren solide. Einnehmend ist die Interpretation von Juno Temple ("Kaboom", "The Dark Knight Rises"), die ihrer Figur der jungen Ausreißerin die nötige Würde verleiht.
Fazit: Der von Kameramann Vittorio Storaro erfasste Schauplatz sowie das Spiel von Kate Winslet und Juno Temple sind sehenswert; der Rest bleibt Routine.
Andreas Köhnemann
FBW-Bewertung zu "Wonder Wheel"Jurybegründung anzeigen
Eine Art?Rad der Wunder?, so verspricht es der Titel, steht im Mittelpunkt des neuen Films von Woody Allen. Deutlich sichtbar ist das so benannte Riesenrad auf Coney Island in den 1950er Jahren so etwas wie das geheime Zentrum des Films. Immer [...mehr]TrailerAlle "Wonder Wheel"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Wonder Wheel"
Land: USAJahr: 2017
Genre: Drama
Länge: 102 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 11.01.2018
Regie: Woody Allen
Darsteller: Debi Mazar, Kate Winslet als Ginny, Juno Temple, Justin Timberlake als Mickey Rubin, James Belushi
Kamera: Vittorio Storaro
Verleih: Warner Bros.
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Woody Allen dreht das "Wonder Wheel"
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