Fikkefuchs (2017)
Deutsche Komödie über ein Vater-Sohn-Gespann, das sich verzweifelt bemüht, Frauen ins Bett zu kriegen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 9 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Thorben (Franz Rogowski) ist ein junger Mann mit einem Sex- und Aggressionsproblem. Nach einem Vergewaltigungsversuch landete er in der Psychiatrie, aus der er weggelaufen ist. Nun steht er bei seinem unbekannten Vater Rocky (Jan Henrik Stahlberg) vor der Tür, von dem die Mutter immer erzählte, dass er enormen Erfolg bei Frauen hatte. Der Vater soll ihm zeigen, wie das geht, damit Thorben endlich Sex haben kann, ohne in den Puff gehen zu müssen. Rocky lässt den Sohn, den er versehentlich immer Thorsten nennt, nur sehr widerwillig in sein Leben. Aber es gefällt ihm, den Sexguru zu geben, der den Jungen über Frauen und die Nöte des eigenen Geschlechts aufklärt. Thorben merkt jedoch, dass der grauhaarige Mann selbst bei keiner Frau mehr landen kann, so ungestüm er auch vorprescht. Den beiden Männer bleibt nur eine Gewissheit: So kann es nicht weitergehen, denn Sex ist das Allerwichtigste im Leben.
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Filmkritik
Diese Komödie beantwortet die Frage, was Männer wollen, sehr sehr klar und ungeschminkt. Dabei bestätigt sie die Vorurteile und Befürchtungen von Frauen genüsslich. So wird dieser satirisch-selbstironische Männerfilm, bei dem Jan Henrik Stahlberg Regie führte, das Drehbuch schrieb und die Hauptrolle des Rocky übernahm, eine Art Pendant zu dem "Ärzte"-Song "Männer sind Schweine". Es hat sich gelohnt, auf Mut und Frechheit zu setzen und dafür auf öffentliche Filmförderung und Senderbeteiligung zu verzichten. Der mittels Crowdfunding realisierte Film bietet frische, herrlich unkorrekte Unterhaltung, die schließlich trotzdem versöhnlich daherkommt.
In dieser Geschichte wird zum Gegenschlag ausgeholt gegen den permanente Rollenkonfusion, die dem Mann in der modernen Gesellschaft zugemutet wird. Er soll sexy, aber nicht lüstern sein, soll Frauen verstehen, aber auch wissen, wo es langgeht. Und dabei hat er oft genug doch nur den Eindruck, sich verleugnen zu müssen. Rocky ist sehr wortmächtig, er zieht in seinen Voice-Over-Kommentaren wie auch in seinen Lektionen für Thorben genüsslich vom Leder. So meint er zum Beispiel nach einem Besuch seiner besorgten Ex, bei alleinerziehenden Müttern sei der Vorwurf praktisch eingebaut.
Die Dialoge sind schamlos bis zur Schmerzgrenze in ihrem Bestreben, den Mann und seine Triebhaftigkeit aus dem Würgegriff zivilisatorischer Pflichten zu befreien. Dahinter steht allerdings auch stets erkennbar der pure Verliererkomplex, die Verzweiflung Rockys und Thorbens, weil sie bei Frauen nicht landen können. Trotz aller persönlichen Unterschiede schweißt die Not Vater und Sohn zusammen. Auch die Beziehungsdynamik gestaltet sich mit ihren Konflikten und Wortgefechten sehr reizvoll und ist immer gut für grelle Komik. Es gibt sogar etwas Fäkal- und Ekelhumor, der im Gegensatz zu vielen amerikanischen Filmen hier noch wirklich drastisch ausfällt.
Roh und ungeschliffen wirkt auch der Stil. Die Schnitte erfolgen oft unvermittelt, in den Lauf der Handlung schmuggeln sich Pornobilder, die Thorben online konsumiert, und seine vielen Selfie-Videos, in denen er seine unerquickliche Mentalität hinausposaunt. Und eine lange Montagesequenz demonstriert, wie viele Stellungen beim Sex im Auto möglich sind. Alles in allem ist diese grelle, deftig-satirische Komödie ein vergnüglicher Ausnahmefall im deutschen Kino.
Fazit: Jan Henrik Stahlbergs freche Komödie räumt mit dem Herumgedruckse des modernen, über seine Rolle verunsicherten Mannes auf, indem sie satirisch aufgelegt behauptet, er wolle sowieso nur das Eine. Ein ungleiches Vater-Sohn-Gespann zieht los, um Frauen aufzureißen und den lange unbefriedigten Sexhunger zu stillen, wobei dem Publikum die unkorrekten Dialoge nur so um die Ohren fliegen. Das deftige und zugleich pfiffige Vergnügen stellt eine lobenswerte Ausnahmeerscheinung in der deutschen Filmlandschaft dar.
In dieser Geschichte wird zum Gegenschlag ausgeholt gegen den permanente Rollenkonfusion, die dem Mann in der modernen Gesellschaft zugemutet wird. Er soll sexy, aber nicht lüstern sein, soll Frauen verstehen, aber auch wissen, wo es langgeht. Und dabei hat er oft genug doch nur den Eindruck, sich verleugnen zu müssen. Rocky ist sehr wortmächtig, er zieht in seinen Voice-Over-Kommentaren wie auch in seinen Lektionen für Thorben genüsslich vom Leder. So meint er zum Beispiel nach einem Besuch seiner besorgten Ex, bei alleinerziehenden Müttern sei der Vorwurf praktisch eingebaut.
Die Dialoge sind schamlos bis zur Schmerzgrenze in ihrem Bestreben, den Mann und seine Triebhaftigkeit aus dem Würgegriff zivilisatorischer Pflichten zu befreien. Dahinter steht allerdings auch stets erkennbar der pure Verliererkomplex, die Verzweiflung Rockys und Thorbens, weil sie bei Frauen nicht landen können. Trotz aller persönlichen Unterschiede schweißt die Not Vater und Sohn zusammen. Auch die Beziehungsdynamik gestaltet sich mit ihren Konflikten und Wortgefechten sehr reizvoll und ist immer gut für grelle Komik. Es gibt sogar etwas Fäkal- und Ekelhumor, der im Gegensatz zu vielen amerikanischen Filmen hier noch wirklich drastisch ausfällt.
Roh und ungeschliffen wirkt auch der Stil. Die Schnitte erfolgen oft unvermittelt, in den Lauf der Handlung schmuggeln sich Pornobilder, die Thorben online konsumiert, und seine vielen Selfie-Videos, in denen er seine unerquickliche Mentalität hinausposaunt. Und eine lange Montagesequenz demonstriert, wie viele Stellungen beim Sex im Auto möglich sind. Alles in allem ist diese grelle, deftig-satirische Komödie ein vergnüglicher Ausnahmefall im deutschen Kino.
Fazit: Jan Henrik Stahlbergs freche Komödie räumt mit dem Herumgedruckse des modernen, über seine Rolle verunsicherten Mannes auf, indem sie satirisch aufgelegt behauptet, er wolle sowieso nur das Eine. Ein ungleiches Vater-Sohn-Gespann zieht los, um Frauen aufzureißen und den lange unbefriedigten Sexhunger zu stillen, wobei dem Publikum die unkorrekten Dialoge nur so um die Ohren fliegen. Das deftige und zugleich pfiffige Vergnügen stellt eine lobenswerte Ausnahmeerscheinung in der deutschen Filmlandschaft dar.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Fikkefuchs"
Land: DeutschlandJahr: 2017
Genre: Komödie
Länge: 104 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 16.11.2017
Regie: Jan Henrik Stahlberg
Darsteller: Thomas Bading als Sigmar, Susanne Bredehöft als Wilson, Hans-Ulrich Laux als Manni, Gerrit Neuhaus als Kunde, Jan Pohl als Bukake
Kamera: Ferhat Topraklar
Verleih: Alamode Film
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"Fikkefuchs" herrlich inkorrekt
"Fikkefuchs" herrlich inkorrekt
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