Silly - Frei von Angst (2017)
Sven Halfar gewährt intime Einblicke ins Band-Gefüge der DDR-Kultmusiker von Silly, die er auf Tour begleitete.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Sie waren in der DDR ebenso populär wie City, Karat und die Puhdys: die Ost-Berliner Rockband Silly. 1978 gegründet, erreichten ihre Alben und Singles in den Charts der DDR regelmäßig Top-Ten-Platzierungen. Bis eine Tragödie der Karriere ein Ende setzte. Während der Produktion des siebten Albums, "Paradies" (erschienen 1996), wurde bei Sängerin Tamara Danz Brustkrebs diagnostiziert. Kurz nach Erscheinen des Albums, verstarb sie mit nur 43 Jahren. Das vorläufige Aus der Band. 2006 wagte die Gruppe einen Neustart: mit Schauspielerin und Musikerin Anna Loos am Mikrofon. Seitdem touren sie unermüdlich durchs Land, mischen dabei alte Klassiker mit neuen Titeln. Filmemacher Sven Halfar war mit Silly auf Tour und gewährt in seinem Film intime Einblicke hinter die Kulissen. Außerdem sprach er mit den Musikern über die bewegte Bandgeschichte.
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Filmkritik
Der vom Bodensee stammende Sven Halfar begleitete Silly bei ihrer "Wutfänger”-Tour. Das gleichnamige Album erreichte 2016 die Top-Ten der deutschen Albumcharts. Es war nicht das erste Mal, dass sich der 45-jährige Regisseur, Produzent und Drehbuchautor mit der Band befasste: 2016 erschien bereits seine TV-Doku "Silly – Wutfänger". Das Thema "Musik" zieht sich dabei wie ein roter Faden durch Halfars Arbeiten: so produzierte er einst u.a. eine Doku über Peter Maffay fürs ZDF. Und sein Regie-Debüt "Yes I am" (2006) handelte vom Musikprojekt Brothers Keepers.
"Silly – Frei von Angst" ist ein Film von einem Fan für Fans. Ein Herzensprojekt des Filmemachers Halfar, der Silly bereits für die Fernseh-Dokumentation "Wutfänger" nahe gekommen ist. Genau davon profitierte er bei der Entstehung seiner Kino-Doku. Die Tatsache, dass sich Regisseur und Band sehr gut kennen und ungemein vertraut miteinander sind, sorgt für sehr intime Momente vor der Kamera. Die Bandmitglieder agieren unverstellt vor der Kamera und lassen sich von dieser auf und hinter der Bühne begleiten: bei den Proben, unmittelbar vor und nach Konzerten, beim Herumalbern während der Interviews.
Dies ist das große Plus des Films: die Vertrautheit zwischen den Bandmitgliedern und ihrem Regisseur ermöglicht erst diese ungeschönten, ehrlichen und authentischen Einblicke ins Innere von Silly. Technische Probleme bei Proben oder auch angeregte (aber sachliche) Diskussionen beim Entstehungsprozess der Musik, gehören da natürlich auch dazu. Mit einem anderen, "fremden" Regisseur wäre das Ergebnis vermutlich ein anderes, weniger intensives und persönliches, geworden. Zwischen den Interview-Passagen, den (handwerklich einwandfrei und rasant umgesetzten) Konzert-Szenen sowie den Momenten, die die Band hinter den Kulissen zeigen, wird auch zurückgeschaut: Aufnahmen aus den 80er-Jahren zeigen die legendäre, unter tragischen Umständen verstorbene, ehemalige Sängerin Tamara Danz.
Um sie geht es auch in den emotionalsten, bewegendsten Augenblicken im Film: wenn sich die Musiker ihrer erinnern und u.a. davon berichten, dass Band-interne Eifersüchteleien und Liebesbeziehungen, die Geschichte von Silly in den 80er-Jahren beinahe vorzeitig beendet hätten.
Fazit: Ungeschönter, intimer Einblick ins Innenleben einer der erfolgreichsten und legendärsten DDR-Rockbands, die seit 2006 als "gesamtdeutsche" Musikformation wieder große Erfolge feiert.
"Silly – Frei von Angst" ist ein Film von einem Fan für Fans. Ein Herzensprojekt des Filmemachers Halfar, der Silly bereits für die Fernseh-Dokumentation "Wutfänger" nahe gekommen ist. Genau davon profitierte er bei der Entstehung seiner Kino-Doku. Die Tatsache, dass sich Regisseur und Band sehr gut kennen und ungemein vertraut miteinander sind, sorgt für sehr intime Momente vor der Kamera. Die Bandmitglieder agieren unverstellt vor der Kamera und lassen sich von dieser auf und hinter der Bühne begleiten: bei den Proben, unmittelbar vor und nach Konzerten, beim Herumalbern während der Interviews.
Dies ist das große Plus des Films: die Vertrautheit zwischen den Bandmitgliedern und ihrem Regisseur ermöglicht erst diese ungeschönten, ehrlichen und authentischen Einblicke ins Innere von Silly. Technische Probleme bei Proben oder auch angeregte (aber sachliche) Diskussionen beim Entstehungsprozess der Musik, gehören da natürlich auch dazu. Mit einem anderen, "fremden" Regisseur wäre das Ergebnis vermutlich ein anderes, weniger intensives und persönliches, geworden. Zwischen den Interview-Passagen, den (handwerklich einwandfrei und rasant umgesetzten) Konzert-Szenen sowie den Momenten, die die Band hinter den Kulissen zeigen, wird auch zurückgeschaut: Aufnahmen aus den 80er-Jahren zeigen die legendäre, unter tragischen Umständen verstorbene, ehemalige Sängerin Tamara Danz.
Um sie geht es auch in den emotionalsten, bewegendsten Augenblicken im Film: wenn sich die Musiker ihrer erinnern und u.a. davon berichten, dass Band-interne Eifersüchteleien und Liebesbeziehungen, die Geschichte von Silly in den 80er-Jahren beinahe vorzeitig beendet hätten.
Fazit: Ungeschönter, intimer Einblick ins Innenleben einer der erfolgreichsten und legendärsten DDR-Rockbands, die seit 2006 als "gesamtdeutsche" Musikformation wieder große Erfolge feiert.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "Silly - Frei von Angst"Jurybegründung anzeigen
Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll verliehen.Mit?In mir drin ist alles rot? aus dem Album ?Alles Rot? landete Silly 2010 einen Hit, der mehr war als nur ein Lied. Der Song stammt aus dem ersten Album mit eigenen Texten, das [...mehr]TrailerAlle "Silly - Frei von Angst"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Silly - Frei von Angst"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Silly - Wir sind frei!; Silly: Frei von Angst
Jahr: 2017
Genre: Dokumentation, Musik
Länge: 113 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 16.11.2017
Regie: Sven Halfar
Verleih: Arsenal