The Square (2017)
Satire: Als der Kurator eines Museums in Stockholm beklaut wird, beginnt sein wohlgeordnetes Leben aus den Fugen zu geraten.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Christian (Claes Bang) ist geschieden und Vater zweier Töchter. Er ist als leitender Kurator in einem renommierten Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Stockholm tätig, wo sich gerade eine neue Ausstellung mit dem Titel "The Square" in Vorbereitung befindet. Hierzu wird vor dem Museumsgebäude eine quadratische Installation ins Kopfsteinpflaster eingelassen – ein Areal, das als Zufluchtsort dienen soll, an welchem Vertrauen und Fürsorge herrschen und in dem alle die gleichen Rechte und Pflichten haben.
Als Christian durch einen Trick auf offener Straße der Geldbeutel und das Smartphone geklaut werden, hilft ihm sein Mitarbeiter Michael (Christopher Læssø), das Telefon zu orten. Gemeinsam entwickeln die beiden den Plan, in dem Wohnkomplex, in welchem das Handy lokalisiert wurde, Drohbriefe in sämtlichen Briefkästen zu hinterlassen und darin die Rückgabe der gestohlenen Sachen in einer 7-Eleven-Filiale zu fordern. Tatsächlich gelingt die Aktion – führt jedoch bald zu Konflikten. Auch die reißerische Online-Werbekampagne für "The Square" sowie ein One-Night-Stand mit der Journalistin Anne (Elisabeth Moss) entwickeln sich zu Problemen.
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Filmkritik
Der Schwede Ruben Östlund, der etwa auch schon mit "Höhere Gewalt" (2014) ein hochinteressantes Werk vorlegte, wurde für "The Square" auf dem diesjährigen Festival de Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet – und dies völlig zu Recht: Sein Film ist eine clevere und bei aller Überspitzung stets treffende Satire auf das gesellschaftliche Mit- und Gegeneinander sowie insbesondere auf den Kunstbetrieb. Immer wieder gelingt es dem Drehbuch und der Inszenierung, spannungsreiche Konfliktsituationen zu erzeugen und kluge, nicht selten unangenehme Fragen nach Moral und Verantwortung zu stellen.
Der in Stockholm angesiedelte Film bringt die Kluft zwischen Arm und Reich mannigfaltig zur Anschauung – und widmet sich vor allem der Unfähigkeit der Privilegierten, damit umzugehen. "Wollen Sie ein Menschenleben retten?", werden die Leute auf der Straße vor dem Museum wiederholt gefragt – und versuchen zumeist, einfach wegzuhören, ebenso wie sie versuchen, die Obdachlosen zu ignorieren. In der Ausstellung im Museum muss man wählen, ob man seinen Mitmenschen vertraut oder nicht. Doch während die Behauptung, man vertraue ihnen, noch recht leicht fallen mag, wird man kurz darauf dazu aufgefordert, seine Wertsachen unbewacht zurückzulassen. In solchen Momenten entwickelt "The Square" eine ungemeine Kraft und ist zugleich ein großes, fieses Vergnügen; viele Szenen erinnern an Versuchsanordnungen und würden auch problemlos als Kurzfilme perfekt funktionieren. Zu den Höhepunkten zählt eine Performance-Art-Darbietung des Künstlers Oleg (Terry Notary) während eines Festbanketts, welche die betont kultivierte, zivilisierte Veranstaltung rabiat sprengt.
Der Däne Claes Bang spielt den distinguierten Protagonisten Christian mit einer optimalen Mischung aus Charisma und Oberflächlichkeit. Die Schwächen des souverän daherkommenden Kurators werden sichtbar; dennoch macht sich "The Square" nicht über die Figur lustig. Vielmehr lässt uns der Film darüber nachdenken, wie wir uns in Christians Lage verhalten würden – wobei man hier oft zu durchaus unschönen (Selbst-)Erkenntnissen gelangt. Hervorragend ist überdies Elisabeth Moss ("Mad Men", "The Handmaid's Tale") in einem im besten Sinne irritierenden Auftritt als Journalistin.
Fazit: Eine extrem komische und äußerst vielschichtige Satire – intelligent erzählt, reizvoll in Szene gesetzt und großartig gespielt.
Der in Stockholm angesiedelte Film bringt die Kluft zwischen Arm und Reich mannigfaltig zur Anschauung – und widmet sich vor allem der Unfähigkeit der Privilegierten, damit umzugehen. "Wollen Sie ein Menschenleben retten?", werden die Leute auf der Straße vor dem Museum wiederholt gefragt – und versuchen zumeist, einfach wegzuhören, ebenso wie sie versuchen, die Obdachlosen zu ignorieren. In der Ausstellung im Museum muss man wählen, ob man seinen Mitmenschen vertraut oder nicht. Doch während die Behauptung, man vertraue ihnen, noch recht leicht fallen mag, wird man kurz darauf dazu aufgefordert, seine Wertsachen unbewacht zurückzulassen. In solchen Momenten entwickelt "The Square" eine ungemeine Kraft und ist zugleich ein großes, fieses Vergnügen; viele Szenen erinnern an Versuchsanordnungen und würden auch problemlos als Kurzfilme perfekt funktionieren. Zu den Höhepunkten zählt eine Performance-Art-Darbietung des Künstlers Oleg (Terry Notary) während eines Festbanketts, welche die betont kultivierte, zivilisierte Veranstaltung rabiat sprengt.
Der Däne Claes Bang spielt den distinguierten Protagonisten Christian mit einer optimalen Mischung aus Charisma und Oberflächlichkeit. Die Schwächen des souverän daherkommenden Kurators werden sichtbar; dennoch macht sich "The Square" nicht über die Figur lustig. Vielmehr lässt uns der Film darüber nachdenken, wie wir uns in Christians Lage verhalten würden – wobei man hier oft zu durchaus unschönen (Selbst-)Erkenntnissen gelangt. Hervorragend ist überdies Elisabeth Moss ("Mad Men", "The Handmaid's Tale") in einem im besten Sinne irritierenden Auftritt als Journalistin.
Fazit: Eine extrem komische und äußerst vielschichtige Satire – intelligent erzählt, reizvoll in Szene gesetzt und großartig gespielt.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "The Square"
Land: Schweden, Dänemark, USA, FrankreichJahr: 2017
Genre: Komödie
Länge: 145 Minuten
Kinostart: 19.10.2017
Regie: Ruben Östlund
Darsteller: Claes Bang als Christian, Elisabeth Moss als Anne, Dominic West als Julian, Terry Notary als Oleg, Christopher Læssø als Michael
Kamera: Fredrik Wenzel
Verleih: Alamode Film, Die FILMAgentinnen
Awards - Oscar 2018Weitere Infos
- Bester fremdsprachiger Film - Ruben Östlund
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