Die Verlegerin (2017)
The Post
Basierend auf der wahren Geschichte rund um die "Pentagon-Papers", decken Meryl Streep und Tom Hanks die kriminellen Machenschaften der US-Regierung auf.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Anfang der 70er-Jahre gibt es in der amerikanischen Öffentlichkeit einen Aufschrei der Entrüstung, als in der renommierten New York Times Auszüge aus den sog. "Pentagon-Papers" veröffentlicht werden. Daraus geht hervor, dass die US-Regierung die Öffentlichkeit hinsichtlich der Pläne und Erfolgsaussichten rund um den Vietnamkrieg über Jahre hinweg belogen hat. Das bringt auch Ben Bradlee (Tom Hanks), Chefredakteur der Washington Post, dazu, einen Reporter auf die Sache anzusetzen. Selbst, als der New York Times die Veröffentlichung weiterer Auszüge aus den Geheimdokumenten gerichtlich untersagt wird. Es dauert nicht lange und es kommt zum Interessenskonflikt zwischen Bradlee und der Post-Herausgeberin Katherine Graham (Meryl Streep). Die Tochter des Post-Gründers befürchtet schwere finanzielle und rechtliche Folgen für alle Beteiligten, falls die Post weitere Details ihres Informanten veröffentlicht.
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Filmkritik
"Die Verlegerin" ist bereits der fünfte gemeinsame Film von Regisseur Steven Spielberg und Hauptdarsteller Tom Hanks. Erstmals stand Hanks gemeinsam mit der mehrfachen Oscar-Preisträgerin Meryl Streep vor der Kamera. Die Dreharbeiten für das Polit-Drama fanden von Mai bis Juli 2017 u.a. in und um New York statt. Die Handlung des Films beruht auf wahren Begebenheiten. In den 70er-Jahren stritten die New York Times und die Washington Post vor Gericht gemeinsam um das Recht, die Pentagon-Papiere der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die brisanten Dokumente legten Informationen darüber offen, wie das Verteidigungsministerium zwischen 1945 und 1967 die Öffentlichkeit über den Vietnamkrieg immer wieder belogen hatten. Und dass der Krieg bereits weit vor seinem Beginn geplant war.
Schon lange nicht mehr zeigte ein Film den Kampf um Presse- und Redefreiheit derart nachdrücklich und intensiv wie Spielbergs "Die Verlegerin". Das engagierte Polit- und Journalismus-Drama legt offen, wie die US-Regierung über viele Jahre schonungslos eine ganze Nation hinters Licht führte. Darüber hinaus zeigt es den aufopferungsvollen Versuch zweier starker Medienpersönlichkeiten, das Recht auf umfassende und wahrheitsgemäße Information gerichtlich zu erstreiten. Obwohl die Ereignisse und der Ausgang bekannt sind, ist der Film dennoch jederzeit packend und spannend, was auch daran liegt, da Spielberg einen erzählerischen und dramaturgischen Schwerpunkt auf eine weitere inhaltliche Komponente legt.
Denn der Regie-Altmeister erzählt nicht zuletzt von einer Frau, die sich in einer von machtgierigen Männern dominierten (Medien- und Polit-)Welt behauptete: Post-Verlegerin Katherine Graham, die zur "Eisernen Lady des US-Journalismus" wurde und später gar den Pulitzer-Preis erhielt (1998). Meryl Streep zeigt (wieder einmal) eine Oscar-reife Darbietung und verleiht ihrer Figur Kraft und Würde – und gerade im ersten Drittel auch ein hohes Maß an Unsicherheit und Verletzlichkeit. Dabei muss man wissen, dass für Graham damals tatsächlich ungemein viel auf dem Spiel stand. Nicht nur ihre eigene berufliche Zukunft. Denn zum Zeitpunkt der betreffenden Ereignisse, 1971, stand die Firma Washington Post Company kurz vor dem Börsengang. Wäre Graham vor dem höchsten US-Gericht gescheitert, hätte dies nicht nur das Ende ihrer Karriere bedeutet sondern auch die ihrer Mitstreiter und Mitarbeiter. Glaubhaft und mit beachtlicher Hingabe für ihre Rolle, stellt Streep den gewaltigen Gewissens- und Glaubenskonflikt ihrer Figur dar.
Denn auf Graham wird nicht nur politischer sondern eben auch gewaltiger ökonomischer Druck ausgeübt. Und ganz nebenbei geht es nicht zuletzt noch um das berechtigte Interesse der US-Bevölkerung, die volle Wahrheit über die jahrelang verschleierten wahren Hintergründe der Pläne einer Invasion in Vietnam zu erfahren. Das alles bringt Spielberg auf fesselnde Weise zusammen. Und ganz am Schluss liefert er einen meisterhaften Übergang zum nächsten großen Polit-Skandal, der die Nation noch tiefer spalten und in die Krise führen wird.
Fazit: Meisterhaft gespielter, dringlich und höchst spannend inszenierter Mix aus couragiertem Journalismus-Drama und beachtenswerter Emanzipations-Story über eine wagemutige Medienpersönlichkeit.
Schon lange nicht mehr zeigte ein Film den Kampf um Presse- und Redefreiheit derart nachdrücklich und intensiv wie Spielbergs "Die Verlegerin". Das engagierte Polit- und Journalismus-Drama legt offen, wie die US-Regierung über viele Jahre schonungslos eine ganze Nation hinters Licht führte. Darüber hinaus zeigt es den aufopferungsvollen Versuch zweier starker Medienpersönlichkeiten, das Recht auf umfassende und wahrheitsgemäße Information gerichtlich zu erstreiten. Obwohl die Ereignisse und der Ausgang bekannt sind, ist der Film dennoch jederzeit packend und spannend, was auch daran liegt, da Spielberg einen erzählerischen und dramaturgischen Schwerpunkt auf eine weitere inhaltliche Komponente legt.
Denn der Regie-Altmeister erzählt nicht zuletzt von einer Frau, die sich in einer von machtgierigen Männern dominierten (Medien- und Polit-)Welt behauptete: Post-Verlegerin Katherine Graham, die zur "Eisernen Lady des US-Journalismus" wurde und später gar den Pulitzer-Preis erhielt (1998). Meryl Streep zeigt (wieder einmal) eine Oscar-reife Darbietung und verleiht ihrer Figur Kraft und Würde – und gerade im ersten Drittel auch ein hohes Maß an Unsicherheit und Verletzlichkeit. Dabei muss man wissen, dass für Graham damals tatsächlich ungemein viel auf dem Spiel stand. Nicht nur ihre eigene berufliche Zukunft. Denn zum Zeitpunkt der betreffenden Ereignisse, 1971, stand die Firma Washington Post Company kurz vor dem Börsengang. Wäre Graham vor dem höchsten US-Gericht gescheitert, hätte dies nicht nur das Ende ihrer Karriere bedeutet sondern auch die ihrer Mitstreiter und Mitarbeiter. Glaubhaft und mit beachtlicher Hingabe für ihre Rolle, stellt Streep den gewaltigen Gewissens- und Glaubenskonflikt ihrer Figur dar.
Denn auf Graham wird nicht nur politischer sondern eben auch gewaltiger ökonomischer Druck ausgeübt. Und ganz nebenbei geht es nicht zuletzt noch um das berechtigte Interesse der US-Bevölkerung, die volle Wahrheit über die jahrelang verschleierten wahren Hintergründe der Pläne einer Invasion in Vietnam zu erfahren. Das alles bringt Spielberg auf fesselnde Weise zusammen. Und ganz am Schluss liefert er einen meisterhaften Übergang zum nächsten großen Polit-Skandal, der die Nation noch tiefer spalten und in die Krise führen wird.
Fazit: Meisterhaft gespielter, dringlich und höchst spannend inszenierter Mix aus couragiertem Journalismus-Drama und beachtenswerter Emanzipations-Story über eine wagemutige Medienpersönlichkeit.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "Die Verlegerin"Jurybegründung anzeigen
Als Kay Graham 1963 die Verlagsführung der Washington Post erbt, wirkt sie wie eine der vielen Ausnahmen von der Emanzipation ihrer Zeit. Eine Frau, die sich von Männern nicht nur beraten, sondern auch leiten lässt. Das ändert sich, als ihre Zeitung [...mehr]TrailerAlle "Die Verlegerin"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Die Verlegerin"
Land: USAWeitere Titel: The Papers
Jahr: 2017
Genre: Thriller, Drama
Originaltitel: The Post
Kinostart: 22.02.2018
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Alison Brie als Lally Weymouth, Tom Hanks als Ben Bradlee, Sarah Paulson, Bruce Greenwood, Meryl Streep als Kay Graham
Kamera: Janusz Kaminski
Verleih: Universal Pictures International
Awards - Oscar 2018Weitere Infos
- Bester Film - Steven Spielberg, Kristie Macosko Krieger, Amy Pascal
- Beste Hauptdarstellerin - Meryl Streep
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