Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer? (2017)
Verwechslungskomödie über eine Frau, die sich in zwei Männer verliebt – wie gut, dass sie eine Doppelgängerin hat. Blöd nur, dass diese unglaublich naiv ist und für Chaos sorgt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Paartherapeutin Luisa (Lina Beckmann) führt eigentlich eine harmonische Ehe mit dem gutmütigen Richard (Charly Hübner). Doch der Ehe-Alltag sorgt auch für Langeweile und Routine, weshalb sie seit geraumer Zeit eine Affäre mit dem selbstverliebten Leopold (Benno Fürmann), Richards Chef, führt. Arbeit, Alltag und zwei Männer – ganz schön stressig. Wie gut, dass eines Morgens neben Luisa eine Doppelgängerin liegt. Ein zweites Ich. Luisa tauft ihr Alter Ego auf den Namen Ann (auch Lina Beckmann) und stürzt sich voller Leidenschaft in die Affäre mit Leopold, da sie jetzt ja Ann hat, die sich um Richard kümmern kann. Dieser findet schnell Gefallen an seiner (neuen) Frau, da diese sich plötzlich verändert zeigt. Kein Wunder, ist Ann doch wesentlich entspannter und ausgeglichener als Luisa. Allmählich sieht sie diese Entwicklung jedoch mit Sorge, da Richard die "zweite Luisa" besser findet als das Original.
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Filmkritik
Der Münchener Regisseurin Lola Randl gelang gleich mit ihrem Debütfilm "Die Besucherin" (2008), der auf der Berlinale seine Weltpremiere feierte, ihr Durchbruch. In den Folgejahren drehte sie einige Kurzfilme, bevor sie 2012 mit dem kammerspielartigen Drama "Die Libelle und das Nashorn" erneut für Aufsehen sorgte. "Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer" ist nach vier Jahren ihr erster Spielfilm, für den sie einige hochkarätige deutsche Darsteller gewinnen konnte. Benno Fürmann kehrt nach mehrjähriger Leinwand-Abstinenz wieder ins Kino zurück. Seine letzte Kino-Produktion war die Satire "Heil" von 2015.
"Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer" (ein nicht nur viel zu langer sondern auch unnötiger komplizierter Filmtitel ohne Bezug zum Inhalt) hätte auch wunderbar ins Abendprogramm eines öffentlich-rechtlichen TV-Senders gepasst. Der Film ist zu weiten Teilen recht unterhaltsam, tut keinem Weh und eignet sich daher perfekt zur Sonntag-Abend-Berieslung. Einiges gelingt Regisseurin Randl sogar tatsächlich überdurchschnittlich gut. Da ist zum einen die kunterbunte, schrille Pop-Optik, allen voran der Musterhäuser, die Luisas Mann beruflich verkauft. Der visuelle Stil hebt sich angenehm von der Ästhetik vieler ähnlich gelagerter Verwechslungs- bzw. Beziehungskomödien ab.
Hinzu kommen einige tatsächlich sehr komische Momente, vor allem wenn es darum geht die Doppelgänger-Existenz nicht auffliegen zu lassen und den Schein zu wahren (z.B. beim Einkaufen, wenn sich alle vier Protagonisten über den Weg laufen). Darüber hinaus gelingt es Randl, ihren Film mit allerlei gegen den Strich gebürsteten, absonderlichen Nebenfiguren auszustaffieren – von Luisas drolligem Therapeuten bis hin zu ihrer psychisch labilen Zahnarzt-Freundin.
Das große Problem des Films aber ist sein allzu klamaukiger, grobschlächtiger Humor, der den Zuschauer mit einer ganzen Reihe an überdrehten Situationen und überzogenen Slapstick-Einlagen regelrecht bombardiert. Da hetzt der Film immer wieder von einer albernen, derben Zote zur nächsten und ergeht sich regelrecht in seinen hemmungslos-stürmischen Albernheiten, die dem Kinobesucher kaum Luft zum atmen lassen. Und darüber hinaus nur leidlich komisch sind. Ärgerlich sind zudem die teils vulgären Dialoge und obszönen Szenen, etwa wenn plötzlich Ejakulat in Gesichtern landet oder Benno Fürmann gefühlt ein Dutzend Mal seinen blanken Hintern in die Kamera halten muss.
Fazit: Trotz seiner spleeniger Nebenfiguren und einer abseitig-schrillen Pop-Optik, enttäuscht die Verwechslungs-Groteske mit seinem ungezügelten, übertrieben grobschlächtigen Humor und den anstößig-ordinären Szenen, in denen Körperflüssigkeiten und nackte Haut im Zentrum stehen.
"Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer" (ein nicht nur viel zu langer sondern auch unnötiger komplizierter Filmtitel ohne Bezug zum Inhalt) hätte auch wunderbar ins Abendprogramm eines öffentlich-rechtlichen TV-Senders gepasst. Der Film ist zu weiten Teilen recht unterhaltsam, tut keinem Weh und eignet sich daher perfekt zur Sonntag-Abend-Berieslung. Einiges gelingt Regisseurin Randl sogar tatsächlich überdurchschnittlich gut. Da ist zum einen die kunterbunte, schrille Pop-Optik, allen voran der Musterhäuser, die Luisas Mann beruflich verkauft. Der visuelle Stil hebt sich angenehm von der Ästhetik vieler ähnlich gelagerter Verwechslungs- bzw. Beziehungskomödien ab.
Hinzu kommen einige tatsächlich sehr komische Momente, vor allem wenn es darum geht die Doppelgänger-Existenz nicht auffliegen zu lassen und den Schein zu wahren (z.B. beim Einkaufen, wenn sich alle vier Protagonisten über den Weg laufen). Darüber hinaus gelingt es Randl, ihren Film mit allerlei gegen den Strich gebürsteten, absonderlichen Nebenfiguren auszustaffieren – von Luisas drolligem Therapeuten bis hin zu ihrer psychisch labilen Zahnarzt-Freundin.
Das große Problem des Films aber ist sein allzu klamaukiger, grobschlächtiger Humor, der den Zuschauer mit einer ganzen Reihe an überdrehten Situationen und überzogenen Slapstick-Einlagen regelrecht bombardiert. Da hetzt der Film immer wieder von einer albernen, derben Zote zur nächsten und ergeht sich regelrecht in seinen hemmungslos-stürmischen Albernheiten, die dem Kinobesucher kaum Luft zum atmen lassen. Und darüber hinaus nur leidlich komisch sind. Ärgerlich sind zudem die teils vulgären Dialoge und obszönen Szenen, etwa wenn plötzlich Ejakulat in Gesichtern landet oder Benno Fürmann gefühlt ein Dutzend Mal seinen blanken Hintern in die Kamera halten muss.
Fazit: Trotz seiner spleeniger Nebenfiguren und einer abseitig-schrillen Pop-Optik, enttäuscht die Verwechslungs-Groteske mit seinem ungezügelten, übertrieben grobschlächtigen Humor und den anstößig-ordinären Szenen, in denen Körperflüssigkeiten und nackte Haut im Zentrum stehen.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?"
Land: Deutschland, NiederlandeWeitere Titel: Schnick Schnack Schnuck
Jahr: 2017
Genre: Komödie
Länge: 90 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 08.03.2018
Regie: Lola Randl
Darsteller: Benno Fürmann als Leopold, Charly Hübner als Richard, Inga Busch als Miriam, Rainer Egger als Dr. Lasalle, Maja Beckmann als Frau Schamoni
Kamera: Philipp Pfeiffer
Verleih: farbfilm verleih