Die Sch'tis in Paris - Eine Familie auf Abwegen (2017)
Une jolie ch'tite famille
Im Schlepptau der Erfolgskomödie "Willkommen bei den Sch'tis" aus dem Jahr 2008 kommt es hier zum Culture Clash zwischen merkwürdig sprechenden Nordfranzosen und der Pariser Schickeria.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Innenarchitekt und Möbeldesigner Valentin (Dany Boon) hat in Paris Karriere gemacht. Gemeinsam mit seiner Frau und Geschäftspartnerin Constance (Laurence Arné) eröffnet er eine Ausstellung eigener Arbeiten. Aber ausgerechnet an diesem Tag erwartet ihn eine unangenehme Überraschung. Aus der Provinz der Sch'tis im hohen Norden Frankreichs erscheinen die Mutter (Line Renaud), Bruder Gustave (Guy Lecluyse), Schwägerin Louloute (Valérie Bonneton) und die kleine Nichte. Weil ihn Gustave um Geld anpumpen will, hat er der Mutter weisgemacht, dass Valentin sie zur Feier ihres 80. Geburtstags in Paris erwartet.
Dumm nur, dass Valentin überall herumerzählt hat, er sei Waise. Diese Verwandtschaft ist ihm äußerst peinlich, mit ihren proletenhaften Manieren und dieser Sprache, in der es von Sch-Lauten nur so wimmelt. Es droht ein heftiges Zerwürfnis mit der gekränkten Verwandtschaft, aber dann erleidet Valentin einen Unfall mit partiellem Gedächtnisverlust. Nun redet er wieder im Sch'ti-Dialekt und erkennt Constance nicht wieder.
Bildergalerie zum Film "Die Sch'tis in Paris - Eine Familie auf Abwegen"
Hier streamen
Filmkritik
Zehn Jahre nach der überaus erfolgreichen Komödie "Willkommen bei den Sch'tis" strickt Regisseur und Hauptdarsteller Dany Boon aus einem innerfranzösischen Culture Clash erneut eine vergnügliche Posse. Wieder stehen die Bewohner der Region Nord-Pas-de-Calais mit ihrem an Sch-Lauten reichen Dialekt und ihrer herzlich-rauen Mentalität im Zentrum. Aber diesmal spielt Dany Boon nicht den einheimischen Postboten, der seinem neuen, in den Norden zwangsversetzten Vorgesetzten moralisch zur Seite steht, sondern einen neuen Charakter. Dieser Valentin verleugnet seine Herkunft und hat den Sch'ti-Dialekt längst abgelegt, denn beides passt nicht zum Image eines Star-Designers in Paris. Doch dann wird er unverhofft mit den eigenen Wurzeln konfrontiert.
Munter und unterhaltsam karikiert Dany Boon die arrogante, dünkelhafte Welt der Pariser Schickeria im Kontrast zur provinziellen Unterschicht, in der sich Valentins Mutter, Bruder und Schwägerin bewegen. Der Running Gag mit dreibeinigen Stühlen und anderen preisgekrönten Sitzmöbeln, mit denen Valentin und Constance die Rücken ihrer Kunden malträtieren, funktioniert eine ganze Weile. Die stylisch kühle Wohnung von Valentin und Constance wirkt auf den ungebetenen Besuch einschüchternd. Aber zugleich erscheint der minimalistisch funktionale Chic als ziemliche Geschmacksverirrung. Als Valentin nach seinem Gedächtnisverlust in seinem eigenen Bad den Wasserhahn und die Dusche betätigen will, setzt er gar eine Kettenreaktion technologischen Slapsticks in Gang.
Constance macht sich Valentin zuliebe mit dem Sch'ti-Dialekt vertraut, aber ihr geschäftstüchtiger Vater (François Berléand) will verhindern, dass Valentin mit seiner neuen Ausdrucksweise die Kunden verstört. Die Schauspieler hauchen ihren Figuren glaubhaft Leben ein, besonders Valentins Mutter und die Schwägerin Louloute, aber auch der kühle Schwiegervater sind gut getroffen. Pierre Richard hingegen wird als Valentins daheimgebliebener Vater in einer Slapstickrolle eher verheizt. Auf Dauer kann die Komödie ihre Klischeehaftigkeit nicht verbergen. Hier geht es, anders als in "Willkommen bei den Sch'tis", nicht um die Entdeckung einer charmanten Provinz. Vielmehr wird Valentins Verwandtschaft als reichlich prollig hingestellt, nur damit sich ein deftiger Kontrast zur Pariser In-Szene ergibt.
Fazit: Dany Boons Fortsetzung der Erfolgskomödie "Willkommen bei den Sch'tis" bietet kein Wiedersehen mit dem Postboten Antoine, sondern eine Geschichte, die um völlig neue Charaktere kreist. Im Mittelpunkt steht ein gefeierter Pariser Designer, der seine Herkunft aus dem Norden des Landes verleugnet. Doch die Verwandtschaft taucht eines Tages in Paris auf und sorgt für einen lustigen Culture Clash, den nicht nur ihr unverständlicher Dialekt verursacht, sondern auch ihre Zugehörigkeit zur Unterschicht. Trotz etlicher treffsicherer Pointen und der gut aufgelegten Schauspieler hält sich das Vergnügen aufgrund des klischeehaften Charakters dieser Komödie in Grenzen.
Munter und unterhaltsam karikiert Dany Boon die arrogante, dünkelhafte Welt der Pariser Schickeria im Kontrast zur provinziellen Unterschicht, in der sich Valentins Mutter, Bruder und Schwägerin bewegen. Der Running Gag mit dreibeinigen Stühlen und anderen preisgekrönten Sitzmöbeln, mit denen Valentin und Constance die Rücken ihrer Kunden malträtieren, funktioniert eine ganze Weile. Die stylisch kühle Wohnung von Valentin und Constance wirkt auf den ungebetenen Besuch einschüchternd. Aber zugleich erscheint der minimalistisch funktionale Chic als ziemliche Geschmacksverirrung. Als Valentin nach seinem Gedächtnisverlust in seinem eigenen Bad den Wasserhahn und die Dusche betätigen will, setzt er gar eine Kettenreaktion technologischen Slapsticks in Gang.
Constance macht sich Valentin zuliebe mit dem Sch'ti-Dialekt vertraut, aber ihr geschäftstüchtiger Vater (François Berléand) will verhindern, dass Valentin mit seiner neuen Ausdrucksweise die Kunden verstört. Die Schauspieler hauchen ihren Figuren glaubhaft Leben ein, besonders Valentins Mutter und die Schwägerin Louloute, aber auch der kühle Schwiegervater sind gut getroffen. Pierre Richard hingegen wird als Valentins daheimgebliebener Vater in einer Slapstickrolle eher verheizt. Auf Dauer kann die Komödie ihre Klischeehaftigkeit nicht verbergen. Hier geht es, anders als in "Willkommen bei den Sch'tis", nicht um die Entdeckung einer charmanten Provinz. Vielmehr wird Valentins Verwandtschaft als reichlich prollig hingestellt, nur damit sich ein deftiger Kontrast zur Pariser In-Szene ergibt.
Fazit: Dany Boons Fortsetzung der Erfolgskomödie "Willkommen bei den Sch'tis" bietet kein Wiedersehen mit dem Postboten Antoine, sondern eine Geschichte, die um völlig neue Charaktere kreist. Im Mittelpunkt steht ein gefeierter Pariser Designer, der seine Herkunft aus dem Norden des Landes verleugnet. Doch die Verwandtschaft taucht eines Tages in Paris auf und sorgt für einen lustigen Culture Clash, den nicht nur ihr unverständlicher Dialekt verursacht, sondern auch ihre Zugehörigkeit zur Unterschicht. Trotz etlicher treffsicherer Pointen und der gut aufgelegten Schauspieler hält sich das Vergnügen aufgrund des klischeehaften Charakters dieser Komödie in Grenzen.
Bianka Piringer
TrailerAlle "Die Sch'tis in Paris - Eine Familie auf Abwegen"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Die Sch'tis in Paris - Eine Familie auf Abwegen"
Land: FrankreichJahr: 2017
Genre: Komödie
Originaltitel: Une jolie ch'tite famille
Kinostart: 22.03.2018
Regie: Dany Boon
Darsteller: Dany Boon als Valentin D., Pierre Richard, François Berléand, Judi Beecher als Kate Fischer, Kad Merad
Kamera: Denis Rouden
Verleih: Concorde
Verknüpfungen zu "Die Sch'tis in Paris - Eine Familie auf Abwegen"Alle anzeigen
News
Deutsche Filmstarts: "Pacific Rim" lässt es krachen
Höchstwertung für Eishexe Margot Robbie
Höchstwertung für Eishexe Margot Robbie
News
Kinocharts international: "Peter Rabbit" hoppelt Lara Croft davon
"Tomb Raider" verfehlt Spitze in Frankreich und Großbritannien
"Tomb Raider" verfehlt Spitze in Frankreich und Großbritannien