In the Blood (2017)
I Blodet
Drama über vier Studenten auf dem Weg zum Erwachsenwerden.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Simon (Kristoffer Bech) und sein bester Freund Knud (Elliott Crosset Hove) studieren in Kopenhagen Medizin. Mit ihren Kumpels Søren (Asken Bang) und Esben (Mads Reuther) teilen sie sich eine Wohngemeinschaft (WG). Im Anschluss an den Sommer haben die angehenden Ärzte ein Auslandssemester im Amazonasgebiet Boliviens geplant. Ginge es nach dem ungezwungenen Simon, der nur von heute auf morgen lebt, keinerlei Verpflichtungen eingehen und für nichts Verantwortung übernehmen will, zögen die beiden danach einfach wieder zurück in ihre WG. Doch seine Mitbewohner haben andere Pläne. Zudem lernt Simon in den Semesterferien Emilie (Victoria Carmen Sonne) kennen.
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Filmkritik
Rasmus Heisterberg gibt mit "In the Blood" sein Regiedebüt. Bislang war der Drehbuchautor, zu dessen bekanntesten Filmen Niels Arden Oplevs "Verblendung" (2009), Nikolaj Arcels "Die Königin und der Leibarzt" (2012) und Mikkel Nørgaards "Schändung" (2014) zählen, vornehmlich im Thriller- und Horrorkino unterwegs. In seinem Coming-of-Age-Drama lässt er sich nun deutlich mehr treiben, hetzt nicht von einem Spannungsmoment zum anderen.
Heisterbergs Geschichte einer Freundschaft, die das Ende eines Studiums nicht übersteht, die auseinanderbrechen muss, weil sich die Charaktere auseinandergelebt haben, funktionierte genauso gut als Liebesgeschichte. Die euphorische Aufbruchstimmung bei gleichzeitiger Orientierungslosigkeit scheint besonders in der gegenwärtigen Generation junger Menschen ein Problem. Regisseur Matthias Starte erzähte im vergangenen Oktober in den deutschen Kinos in seinem Spielfilmdebüt "Nirgendwo" eine ganz ähnliche Geschichte. Ja selbst visuell geht der Däne ähnliche Wege wie sein deutscher Kollege, wenn er auf mit Musik oder Voice-over unterlegte Montagesequenzen setzt, anstatt in den Dialogen zu verweilen. Heisterbergs Look bleibt allerdings rauer, naturalistischer und nicht durchweg überzeugend.
Was an beiden Geschichten auffällt, ist das Milieu in dem sie angesiedelt sind. Auch die Probleme in "In the Blood" sind die der besseren Gesellschaft. Heisterbergs Studenten müssen für ihre Monatsmiete keinen Jobs nachgehen, sie haben ihre Wohnung vielmehr gemeinsam gekauft. Zwischen Liebesqual und Unifrust haben sie stets genügend Geld zum Zechen zur Verfügung – egal ob während eines Musikfestivals oder eines Kurztrips in Berlin.
Was Heisterbergs "In the Blood" Startes "Nirgendwo" voraus hat, sind deutlich besser ausgearbeitete Charaktere, die trotz all ihrer für die Dramaturgie notwendigen Differenzen nie wie am Reißbrett entworfen scheinen. Simon (Kristoffer Bech) und Knud (Elliott Crosset Hove), Søren (Asken Bang) und Esben (Mads Reuther) wirken echt, als ob Heisterberg seinen Kameramann Niels Thastum einfach mal losgeschickt hätte, den vier Jungs in ihrer Wohngemeinschaft über die Schulter zu blicken. Es ist ein melancholischer Blick, der sich ganz am Ende in einen hoffnungsvollen wandelt.
Fazit: Drehbuchautor Rasmus Heisterberg wirft in seinem Regiedebüt einen melancholischen, am Ende hoffnungsvollen Blick auf die junge Generation. Was "In the Blood" visuell vermissen lässt, macht das Drama durch seine Figurenzeichnung und die Darsteller wett.
Heisterbergs Geschichte einer Freundschaft, die das Ende eines Studiums nicht übersteht, die auseinanderbrechen muss, weil sich die Charaktere auseinandergelebt haben, funktionierte genauso gut als Liebesgeschichte. Die euphorische Aufbruchstimmung bei gleichzeitiger Orientierungslosigkeit scheint besonders in der gegenwärtigen Generation junger Menschen ein Problem. Regisseur Matthias Starte erzähte im vergangenen Oktober in den deutschen Kinos in seinem Spielfilmdebüt "Nirgendwo" eine ganz ähnliche Geschichte. Ja selbst visuell geht der Däne ähnliche Wege wie sein deutscher Kollege, wenn er auf mit Musik oder Voice-over unterlegte Montagesequenzen setzt, anstatt in den Dialogen zu verweilen. Heisterbergs Look bleibt allerdings rauer, naturalistischer und nicht durchweg überzeugend.
Was an beiden Geschichten auffällt, ist das Milieu in dem sie angesiedelt sind. Auch die Probleme in "In the Blood" sind die der besseren Gesellschaft. Heisterbergs Studenten müssen für ihre Monatsmiete keinen Jobs nachgehen, sie haben ihre Wohnung vielmehr gemeinsam gekauft. Zwischen Liebesqual und Unifrust haben sie stets genügend Geld zum Zechen zur Verfügung – egal ob während eines Musikfestivals oder eines Kurztrips in Berlin.
Was Heisterbergs "In the Blood" Startes "Nirgendwo" voraus hat, sind deutlich besser ausgearbeitete Charaktere, die trotz all ihrer für die Dramaturgie notwendigen Differenzen nie wie am Reißbrett entworfen scheinen. Simon (Kristoffer Bech) und Knud (Elliott Crosset Hove), Søren (Asken Bang) und Esben (Mads Reuther) wirken echt, als ob Heisterberg seinen Kameramann Niels Thastum einfach mal losgeschickt hätte, den vier Jungs in ihrer Wohngemeinschaft über die Schulter zu blicken. Es ist ein melancholischer Blick, der sich ganz am Ende in einen hoffnungsvollen wandelt.
Fazit: Drehbuchautor Rasmus Heisterberg wirft in seinem Regiedebüt einen melancholischen, am Ende hoffnungsvollen Blick auf die junge Generation. Was "In the Blood" visuell vermissen lässt, macht das Drama durch seine Figurenzeichnung und die Darsteller wett.
Falk Straub
TrailerAlle "In the Blood"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "In the Blood"
Land: DänemarkJahr: 2017
Genre: Drama
Originaltitel: I Blodet
Länge: 104 Minuten
Kinostart: 23.03.2017
Regie: Rasmus Heisterberg
Darsteller: Esben Dalgaard Andersen als Rune, Julie Andresen als Cecilie, Aske Bang als S?ren, Louise Katrine Bartholin, Kristoffer Bech als Simon
Kamera: Niels Thastum
Verleih: Kulturprojektor