Beat Beat Heart (2017)
Tragikomödie: Eine junge Frau renoviert einen Gutshof und hofft auf die Rückkehr ihres (Lebens-)Partners.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Kerstin (Lana Cooper) wohnt auf einem Gutshof und ist dort mit umfangreichen Renovierungsarbeiten beschäftigt, um eine Gaststätte mit großer Bühne und Kinoleinwand aufzubauen. Ihr Freund und Partner Thomas (Till Wonka) hat den Hof vor einiger Zeit verlassen – doch Kerstin gibt sich noch immer der Hoffnung hin, dass er schon bald wiederkommen wird. Neben Kerstins bester Freundin Maya (Christin Nichols), die stets neue Männer via App kennenlernt, lebt auf dem Anwesen auch noch das junge Paar Franzi (Caroline Erikson) und Paul (Aleksandar Radenkovic), in dessen Beziehung sich eine Krise andeutet. Eines Tages steht überraschenderweise Kerstins Mutter Charlotte (Saskia Vester) mit schwerem Gepäck vor der Tür. Wie sich herausstellt, hat sie gerade ihren Lebensgefährten verlassen. Während Maya Charlotte davon überzeugen kann, Online-Dating zu testen, kommen sich Kerstin und Paul näher.
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Filmkritik
Mit "Beat Beat Heart" legt die 1985 geborene Luise Brinkmann ihr Langfilmdebüt und zugleich ihr Abschlusswerk an der Internationalen Filmschule Köln (ifs) vor. Der in der Uckermark gedrehte Mix aus melancholischen und überaus witzigen Momenten entstand auf Basis eines 30-seitigen, von Brinkmann geschriebenen "Handbuchs"; die Dialoge wurden weitgehend improvisiert. Das Ergebnis ist ein durch und durch wahrhaftig anmutendes Kinostück, welches sowohl das inszenatorische Talent der Regisseurin als auch das Können des Ensembles zu demonstrieren vermag. Obendrein wissen Brinkmann und ihr Kameramann Mathis Hanspach den Schauplatz des Geschehens optimal zu nutzen und finden seelenvolle, treffende Bilder für die Gefühlszustände der Figuren.
Der Film widmet sich verschiedenen Auffassungen von Liebe – von dem Glück und der Freude, den Freiheiten und Pflichten, den Herausforderungen und Schwierigkeiten, die mit ihr verbunden sind. Er zeigt Menschen – nicht nur dramaturgische Funktionsträger_innen! –, die Trennungen zu verarbeiten haben und bei aller Bedrückung doch nicht bereit sind, einfach aufzugeben. Klassische Romantik wird dabei mit modernem Pragmatismus konfrontiert. Um die befremdliche Methodik einer Dating-App zu visualisieren, wird das virtuelle Flirten kurzerhand in einen Wald verlegt, in welchem an jedem Baum ein love interest zur Verfügung steht. Bis hin zum Chaos-Finale auf einem typischen Dorffest schafft es "Beat Beat Heart", die Verrücktheiten, die wir aus Liebe beziehungsweise der Sehnsucht danach tun, glaubwürdig einzufangen.
Hauptdarstellerin Lana Cooper, die etwa schon in Jakob Lass' "Love Steaks" oder in Leonie Krippendorffs "Looping" einen tiefen Eindruck hinterlassen konnte, spielt die romantisch veranlagte Protagonistin mit der nötigen Hingabe; sie lässt uns Kerstins Liebeskummer, Frustration, aber auch das Hoffen und (erneute) Lodern spüren. Ebenso wunderbar und facettenreich agiert Saskia Vester als Charlotte, die sich in einer interessanten Mischung aus Kühn- und Unbefangenheit in den Dating-Kosmos und das Kennenlernen neuer Männer wirft. Christin Nichols als amouröser Freigeist und Aleksandar Radenkovic als grüblerisch-sanftmütiger Nachbar liefern perfekt unterstützende Performances.
Fazit: Ein rundum gelungenes Filmprojekt, das die Improvisationskunst feiert und sich klug mit der Liebe im Hier und Heute, mit dem Schmerz und den Hoffnungsfunken auseinandersetzt. Bravo!
Der Film widmet sich verschiedenen Auffassungen von Liebe – von dem Glück und der Freude, den Freiheiten und Pflichten, den Herausforderungen und Schwierigkeiten, die mit ihr verbunden sind. Er zeigt Menschen – nicht nur dramaturgische Funktionsträger_innen! –, die Trennungen zu verarbeiten haben und bei aller Bedrückung doch nicht bereit sind, einfach aufzugeben. Klassische Romantik wird dabei mit modernem Pragmatismus konfrontiert. Um die befremdliche Methodik einer Dating-App zu visualisieren, wird das virtuelle Flirten kurzerhand in einen Wald verlegt, in welchem an jedem Baum ein love interest zur Verfügung steht. Bis hin zum Chaos-Finale auf einem typischen Dorffest schafft es "Beat Beat Heart", die Verrücktheiten, die wir aus Liebe beziehungsweise der Sehnsucht danach tun, glaubwürdig einzufangen.
Hauptdarstellerin Lana Cooper, die etwa schon in Jakob Lass' "Love Steaks" oder in Leonie Krippendorffs "Looping" einen tiefen Eindruck hinterlassen konnte, spielt die romantisch veranlagte Protagonistin mit der nötigen Hingabe; sie lässt uns Kerstins Liebeskummer, Frustration, aber auch das Hoffen und (erneute) Lodern spüren. Ebenso wunderbar und facettenreich agiert Saskia Vester als Charlotte, die sich in einer interessanten Mischung aus Kühn- und Unbefangenheit in den Dating-Kosmos und das Kennenlernen neuer Männer wirft. Christin Nichols als amouröser Freigeist und Aleksandar Radenkovic als grüblerisch-sanftmütiger Nachbar liefern perfekt unterstützende Performances.
Fazit: Ein rundum gelungenes Filmprojekt, das die Improvisationskunst feiert und sich klug mit der Liebe im Hier und Heute, mit dem Schmerz und den Hoffnungsfunken auseinandersetzt. Bravo!
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Beat Beat Heart"
Land: DeutschlandJahr: 2017
Genre: Drama
Kinostart: 27.04.2017
Regie: Luise Brinkmann
Darsteller: Lana Cooper als Kerstin, Saskia Vester als Charlotte, Till Wonka als Thomas, Aleksandar Radenkovic als Paul, Christin Nichols als Maya
Kamera: Mathis Hanspach
Verleih: Daredo Media GmbH
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