The Batman (2022)
Solide und düstere Batman-Neuauflage mit einigen bemerkenswerten Action-Szenen, die aber ob seiner ausufernden Länge(n) die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen kannKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Gotham City ist in Gefahr, wieder einmal: Diesmal treibt ein mysteriöser maskierter Irrer (Paul Dano) sein Unwesen, der ob von ihm an den Tatorten hinterlassener Rätseln nur "The Riddler" genannt wird. Die "Lügen" eines korrupten Systems in Politik, Verwaltung und Exekutive will er anprangern und aufdecken, sein erstes Opfer ist der Bürgermeister, der sich eben der Wiederwahl stellt. Und er hinterlässt bei jedem weiteren Opfer stets eine Nachricht an Batman (Robert Pattinson). Der findet sich in einem verworrenen Plot und einer extensiven Odyssee wieder, die auch seine eigene Familiengeschichte umfasst und ihn mit Gangster Falcone (John Turturro) und dem "Penguin" (Colin Farrell) konfrontiert und ihn auf Catwoman (Zoe Kravitz) treffen lässt, während er von Comissioner Gordon (Jeffrey Wright) bei der Suche nach dem Riddler unterstützt wird.
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Filmkritik
Eines vorweg: "The Batman" ist keine Enttäuschung und es war nicht zu früh, knapp nach dem Ende der erfolgreichen Nolan-Trilogie einen neuen Filmemacher, Matt Reeves, ans Werk zu lassen. Mit der Nolan-Reihe teilt die Neuauflage auch einiges: Die düstere Ausrichtung und das pessimistische Weltbild (wobei Reeves hier noch einen Schritt weiter geht und eine lupenreine Dystopie präsentiert), ebenso den Fokus auf kraftvoll inszenierte Action-Sequenzen. Im Gedächtnis bleibt vor allem eine atemberaubende Verfolgungsjagd durch Gotham, die sich Batman und der Pinguin liefern.
Fehlerfrei ist die Verfilmung aber keineswegs: Das größte Problem ist die ausufernde Länge (3 Stunden), die in dieser Form nicht nötig gewesen wäre. Es gibt einige Leerläufe, so manche Szene oder Episode, die auch straffer hätte erzählt werden können oder die man überhaupt hätte streichen können. "The Batman" wäre auch mit 2.5 oder gar "nur" 2 Stunden ausgekommen, ein ökonomischerer Schnitt hätte dazu das Tempo und die "Dichte" erhöht. In der präsentierten Fassung kommt zwar nicht unbedingt Langeweile auf, aber die Spannung kann nicht über die gesamte Laufzeit aufrecht erhalten werden.
Beim Cast bzw. den Figuren gibt es Licht und Schatten: Positiv hervorzuheben ist Jeffrey Wright, der (ähnlich wie in den Nolan-Filmen Gary Oldman) gewisserweise das (einzig) Gute und die Integrität in Gotham Citys Verwaltung darstellt, die sich als korrupter Sumpf präsentiert. Auch Colin Farrell als "Penguin" kann überzeugen, Zoe Kravitz spielt ihre Catwoman ordentlich und als eine (etwas inkongruente) Mischung aus weiblichem Sexappeal und feministischer Emanzipation. Der Bösewicht "Riddler" ist mit Paul Dano durchaus passend besetzt, wenngleich man sich von einem Kaliber wie ihm mitunter noch etwas mehr Wahnsinn erwartet hätte, gerade bei solch einer Figur. Bleibt Robert Pattinson als "dunkler Rächer": Ein endgültiges Fazit abzugeben ist schwer, da die Figur nicht gerade zugänglich gestaltet wurde und Pattinson mit seinem reduzierten Spiel auch wenig hergibt, das man mögen oder kritisieren könnte. Das Casting des Briten wurde vielfach verteufelt oder belächelt, ein Reinfall ist die Entscheidung bestimmt nicht. Vollends überzeugen kann der Mime aber auch nicht und es werden vermutlich erst die nächsten Filme zeigen, ob er in die Rolle "hineinwächst" und ihr seinen Stempel aufdrücken kann. Das zumindest ist ihm hier noch nicht gelungen.
Matt Reeves setzt auch in "The Batman" (wie schon in seinen "Planet der Affen"-Filmen) auf atmosphärische Härte, die kaum Emotion aufkommen lässt. Das schadet der Darstellung von Bruce Wayne, der als gebrochener, junger Mann gezeichnet werden soll, aber seine Zerbrechlichkeit oder Sensibilität, seinen tiefen Schmerz nie wirklich zeigen darf. Etwas seltsam mutet auch der kurze "Flirt" zwischen Batman und Catwomen an, der so überhaupt keine Chemie hervorbringt: Vielleicht wollte es zwischen Pattinson und Kravitz auch einfach nicht knistern, und wenn nur für die Leinwand.
Fazit: Alles in allem präsentiert Matt Reeves ein actiongeladenes und düsteres Superhelden-Epos mit Thriller- und Krimi-Elementen, das sich nebenbei durch einen sehr gelungenen Soundtrack auszeichnet. Die Darsteller machen ihre Sache im Großen und Ganzen solide, Robert Pattinson kann als neuer Batman aber nicht vollends überzeugen und die Überlänge schadet "The Batman" eher, als sie ihm gut tut: Trotzdem, und trotz all der Dunkelheit, ein kleiner Lichtblick im ausgelutschten Superhelden-Genre.
Fehlerfrei ist die Verfilmung aber keineswegs: Das größte Problem ist die ausufernde Länge (3 Stunden), die in dieser Form nicht nötig gewesen wäre. Es gibt einige Leerläufe, so manche Szene oder Episode, die auch straffer hätte erzählt werden können oder die man überhaupt hätte streichen können. "The Batman" wäre auch mit 2.5 oder gar "nur" 2 Stunden ausgekommen, ein ökonomischerer Schnitt hätte dazu das Tempo und die "Dichte" erhöht. In der präsentierten Fassung kommt zwar nicht unbedingt Langeweile auf, aber die Spannung kann nicht über die gesamte Laufzeit aufrecht erhalten werden.
Beim Cast bzw. den Figuren gibt es Licht und Schatten: Positiv hervorzuheben ist Jeffrey Wright, der (ähnlich wie in den Nolan-Filmen Gary Oldman) gewisserweise das (einzig) Gute und die Integrität in Gotham Citys Verwaltung darstellt, die sich als korrupter Sumpf präsentiert. Auch Colin Farrell als "Penguin" kann überzeugen, Zoe Kravitz spielt ihre Catwoman ordentlich und als eine (etwas inkongruente) Mischung aus weiblichem Sexappeal und feministischer Emanzipation. Der Bösewicht "Riddler" ist mit Paul Dano durchaus passend besetzt, wenngleich man sich von einem Kaliber wie ihm mitunter noch etwas mehr Wahnsinn erwartet hätte, gerade bei solch einer Figur. Bleibt Robert Pattinson als "dunkler Rächer": Ein endgültiges Fazit abzugeben ist schwer, da die Figur nicht gerade zugänglich gestaltet wurde und Pattinson mit seinem reduzierten Spiel auch wenig hergibt, das man mögen oder kritisieren könnte. Das Casting des Briten wurde vielfach verteufelt oder belächelt, ein Reinfall ist die Entscheidung bestimmt nicht. Vollends überzeugen kann der Mime aber auch nicht und es werden vermutlich erst die nächsten Filme zeigen, ob er in die Rolle "hineinwächst" und ihr seinen Stempel aufdrücken kann. Das zumindest ist ihm hier noch nicht gelungen.
Matt Reeves setzt auch in "The Batman" (wie schon in seinen "Planet der Affen"-Filmen) auf atmosphärische Härte, die kaum Emotion aufkommen lässt. Das schadet der Darstellung von Bruce Wayne, der als gebrochener, junger Mann gezeichnet werden soll, aber seine Zerbrechlichkeit oder Sensibilität, seinen tiefen Schmerz nie wirklich zeigen darf. Etwas seltsam mutet auch der kurze "Flirt" zwischen Batman und Catwomen an, der so überhaupt keine Chemie hervorbringt: Vielleicht wollte es zwischen Pattinson und Kravitz auch einfach nicht knistern, und wenn nur für die Leinwand.
Fazit: Alles in allem präsentiert Matt Reeves ein actiongeladenes und düsteres Superhelden-Epos mit Thriller- und Krimi-Elementen, das sich nebenbei durch einen sehr gelungenen Soundtrack auszeichnet. Die Darsteller machen ihre Sache im Großen und Ganzen solide, Robert Pattinson kann als neuer Batman aber nicht vollends überzeugen und die Überlänge schadet "The Batman" eher, als sie ihm gut tut: Trotzdem, und trotz all der Dunkelheit, ein kleiner Lichtblick im ausgelutschten Superhelden-Genre.
Christian Klosz
FBW-Bewertung zu "The Batman"Jurybegründung anzeigen
Es herrscht Finsternis in Gotham City, nicht nur wegen der Kriminalität in der Stadt, sondern auch weil über der Metropole während der knappen drei Stunden Lauflänge von THE BATMAN diverse Schattierungen von Finsternis hereinbrechen. Regisseur Matt [...mehr]TrailerAlle "The Batman"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "The Batman"
Land: USAJahr: 2022
Genre: Fantasy
Länge: 177 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 03.03.2022
Darsteller: Ben Affleck, J.K. Simmons, Joe Manganiello, Jeremy Irons
Verleih: Warner Bros.
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