Free Fire (2016)
Actionfilm: Ein Waffen-Deal gerät durch eine Auseinandersetzung zwischen zwei Männern völlig außer Kontrolle.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Boston in den späten 1970er Jahren: Justine (Brie Larson) hat in einer verlassenen Lagerhalle am Hafen ein Treffen zwischen den IRA-Leuten Chris (Cillian Murphy) und Frank (Michael Smiley) und den Waffenhändlern Vernon (Sharlto Copley) und Martin (Babou Ceesay) eingefädelt. Auch der aalglatte Mittelsmann Ord (Armie Hammer) ist in den Deal involviert. Da Vernon und Martin nicht die Waffen überbringen, die Chris und Frank geordert haben, droht das Geschäft zu platzen – aber die Beteiligten können sich trotzdem einigen. Dann sorgt jedoch ein privater Streit zwischen den Handlangern Stevo (Sam Riley) und Harry (Jack Reynor) dafür, dass ein Schuss fällt – und schon bald entwickelt sich zwischen allen Anwesenden, zu denen noch Stevos Kumpel Bernie (Enzo Cilenti) und Harrys Kollege Gordon (Noah Taylor) zählen, eine heftige Schießerei, die lange andauert und viele Opfer fordert. Plötzlich tauchen sogar noch zwei Scharfschützen (Patrick Bergin und Mark Monero) auf.
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Filmkritik
Mit "Kill List" (2011) bewies der Brite Ben Wheatley sein Gespür für Atmosphäre; in "Sightseers" (2012) lieferte er herrlich schwarzen Humor – und seine J.G.-Ballard-Adaption "High-Rise" (2015) hinterließ nicht zuletzt durch den virtuosen Musikeinsatz einen tiefen Eindruck. All diese Qualitäten finden sich erfreulicherweise in Wheatleys neuer Arbeit "Free Fire" wieder, bei welcher kein Geringerer als Gangsterfilm-Papst Martin Scorsese als ausführender Produzent mit an Bord war. Das Setting einer stillgelegten Fabrik, in der einst Regenschirme hergestellt wurden, ist in seiner Heruntergekommenheit ein wunderbarer Schauplatz für einen Actionfilm, den man zugleich als Kammerspiel (von der bleihaltigen, explosiven Sorte) bezeichnen kann. Überdies tragen die Farbgebung der Bilder sowie die hübsch hässliche Siebzigerjahre-Garderobe der Agierenden zur Erzeugung eines Retro-Flairs bei. Für den fiesen Witz sorgen wiederum diverse one-liner; und die Art und Weise, wie John Denvers Country-Evergreen "Annie's Song" in die Inszenierung integriert wird, ist wahrlich bemerkenswert.
Dennoch kann Wheatley mit "Free Fire" nicht an die Stärke seiner Vorgängerwerke und ebenso wenig an die Wucht seiner offenkundigen Vorbilder (etwa die Sam-Peckinpah-Meisterstücke "The Wild Bunch" und "Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia") anknüpfen: Wenn das kriminelle Personal des Films auf dem Boden herumkriecht, wild um sich schießt und ungehemmt schreit, flucht und lamentiert, ist das zwar fraglos unterhaltsam – es fehlt aber letztlich die Spannung, die zum Beispiel in "Sightseers" durch die Unberechenbarkeit des zentralen Duos oder in "High-Rise" durch die surreal-enigmatische Anmutung des Geschehens stets vorhanden war. Das Drehbuch von Wheatley und Amy Jump lässt leider eine originelle Zeichnung der Auftretenden vermissen; es ist nahezu unmöglich, als Zuschauer_in Interesse an den Figuren zu entwickeln.
Brie Larson ("Raum") als Justine und Cillian Murphy ("Batman Begins") als Chris bleiben recht blass; ihre Co-Stars Sharlto Copley, Armie Hammer, Sam Riley und Jack Reynor haben dankbarere Parts, die mehr Verrücktheiten erlauben. Allerdings bieten auch deren Rollen kaum etwas, was man nicht schon in vielen anderen Genrevertretern (besser) gesehen hat. Ebenso ist die Splatter-Drastik im Verlauf der langwierigen Schießerei längst zum Mainstream geworden und daher wenig überraschend, geschweige denn subversiv. So ist das Ganze eine gut choreografierte Film-Routine, doch gewiss keine herausragende Arbeit in Wheatleys Œuvre.
Fazit: Ein visuell ansprechender, kurzweiliger Gangsterfilm, der Wheatleys handwerkliches Können demonstriert, aber in der Figurenzeichnung nicht zu überzeugen vermag und somit rasch an Spannung einbüßt.
Dennoch kann Wheatley mit "Free Fire" nicht an die Stärke seiner Vorgängerwerke und ebenso wenig an die Wucht seiner offenkundigen Vorbilder (etwa die Sam-Peckinpah-Meisterstücke "The Wild Bunch" und "Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia") anknüpfen: Wenn das kriminelle Personal des Films auf dem Boden herumkriecht, wild um sich schießt und ungehemmt schreit, flucht und lamentiert, ist das zwar fraglos unterhaltsam – es fehlt aber letztlich die Spannung, die zum Beispiel in "Sightseers" durch die Unberechenbarkeit des zentralen Duos oder in "High-Rise" durch die surreal-enigmatische Anmutung des Geschehens stets vorhanden war. Das Drehbuch von Wheatley und Amy Jump lässt leider eine originelle Zeichnung der Auftretenden vermissen; es ist nahezu unmöglich, als Zuschauer_in Interesse an den Figuren zu entwickeln.
Brie Larson ("Raum") als Justine und Cillian Murphy ("Batman Begins") als Chris bleiben recht blass; ihre Co-Stars Sharlto Copley, Armie Hammer, Sam Riley und Jack Reynor haben dankbarere Parts, die mehr Verrücktheiten erlauben. Allerdings bieten auch deren Rollen kaum etwas, was man nicht schon in vielen anderen Genrevertretern (besser) gesehen hat. Ebenso ist die Splatter-Drastik im Verlauf der langwierigen Schießerei längst zum Mainstream geworden und daher wenig überraschend, geschweige denn subversiv. So ist das Ganze eine gut choreografierte Film-Routine, doch gewiss keine herausragende Arbeit in Wheatleys Œuvre.
Fazit: Ein visuell ansprechender, kurzweiliger Gangsterfilm, der Wheatleys handwerkliches Können demonstriert, aber in der Figurenzeichnung nicht zu überzeugen vermag und somit rasch an Spannung einbüßt.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Free Fire"
Land: Frankreich, GroßbritannienJahr: 2016
Genre: Action, Drama, Krimi
Länge: 90 Minuten
Kinostart: 06.04.2017
Regie: Ben Wheatley
Darsteller: Enzo Cilenti als Bernie, Sam Riley als Stevo, Michael Smiley als Frank, Brie Larson als Justine, Cillian Murphy als Chris
Kamera: Laurie Rose
Verleih: Splendid Film
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