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FBW-Bewertung: Gaza Surf Club (2016)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Eine Gruppe junger Menschen in Gaza hat sich zu einem Surf Club zusammengeschlossen, um der Hoffnungslosigkeit des Alltags im besetzten Gazastreifen für Momente zu entkommen. Der Film porträtiert das Leben der palästinensischen Surfer, indem diese selbst zu Wort kommen und ihr Alltag in Gaza begleitet wird. Immer wieder kommt die Frage auf, ob der Surfsport mit den dortigen Gesetzen vereinbar ist. Konflikte sind an der Tagesordnung, die Hoffnung als Surfer nach Hawaii oder auch nur Ägypten zu reisen, scheitert meist schon am abgelehnten Visumsantrag.
In einem Schlüsselmoment des Films bekommt einer der jungen Männer dennoch ein Visum nach Hawaii ? hier ändert der Film für Momente seine dunkle Stimmung. Die farbige Welt Hawaiis wird der Tristesse des Kriegsgebietes gegenübergestellt.
In einer intensiven Langzeitbeobachtung, unterlegt mit dezenter kulturspezifischer Musik und teilweise sorgfältig ausgewählten Kameraperspektiven entwirft der Film das Bild einer Oase der Hoffnung innerhalb einer von der restlichen Welt isolierten Kampfzone. Der Strand ist von Müll bedeckt, die Ufer mit scharfkantigem Bauschutt gesäumt. Und doch sehen wir die Menschen hier Feste der Gemeinschaft feiern. Das Meer wird in dieser breitwandformatigen Dokumentation zu einem flüchtigen Symbol von Freiheit.
Ungeachtet seines relevanten Themas, das er aus origineller Perspektive angeht, erscheint der Film der Jury ein wenig zu lang angesichts seiner begrenzten Personage,über die man nicht immer viel erfährt. Und trotz des Themas erscheint er der Jury mitunter erstaunlich wenig kontrovers. Auch das Konzept wirkt nicht immer stringent, manche Themen werden nur angerissen. In jedem Fall aber überzeugt GAZA SURF CLUB durch seinen subtil politischen Blick auf ein imGrunde tragisches Geschehen.



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