Marie und die Schiffbrüchigen (2016)
Marie et les naufragés
Französische Komödie über eine seltsame Dreiecksbeziehung.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der arbeitslose Journalist Siméon (Pierre Rochefort) zieht nach der Trennung von Frau und Tochter mit seinem besten Freund Oscar (Damien Chapelle) zusammen, der an einer Karriere als Musiker bastelt und unter Schlafstörungen leidet. Als Siméon ein Portemonnaie auf der Straße findet und dieses an dessen Besitzerin Marie (Vimala Pons) zurückgibt, verliebt er sich Hals über Kopf in das hübsche Gelegenheitsmodel. Heimlich beschattet er sie von einer Bar gegenüber ihrer Wohnung. Doch auch Siméon wird beobachtet.
Maries Exfreund, der Schriftsteller Antoine (Eric Cantona), folgt Siméon auf Schritt und Tritt und versucht ihn von einer Beziehung mit Marie abzuhalten. Antoines Meinung nach ist Marie "gefährlich". Richtig gefährlich wird die Lage allerdings erst, als Siméon Marie heimlich auf die Île de Groix, eine Insel vor der bretonischen Küste, folgt, auf der Marie ein Musikvideo mit dem durchgeknallten Popstar Cosmo (André Wilms) dreht. Denn auch Antoine und Oscar sind auf dem Weg dorthin. Und Antoine ist bewaffnet.
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Filmkritik
Wie es der Titel bereits vermuten lässt, erzählt Regisseur und Drehbuchautor Sébastien Betbeder in seiner jüngsten Komödie von Menschen, die in ihrem Leben auf ganz unterschiedliche Weisen Schiffbruch erlitten haben. Anders als es der Titel vielleicht annehmen lässt, zählt Marie (Vimala Pons) dazu. Auch sie weiß nicht recht wohin, agiert spontan, lässt sich treiben und wie die anderen Figuren von ihrer Eingebung leiten, was in diesem Film zu ganz wunderbar verschlungenen Erzählpfaden führt.
Dass sich Betbeder wenig um Erzählkonventionen schert, zeigt er gleich zu Beginn. Hier inszeniert er vor dem eigentlichen Auslöser der Handlung eine kurze, warmherzig skurrile Barbekanntschaft, die später weder eine weitere Rolle spielen wird noch als vollwertiger Epilog taugt. Und doch setzt der Filmemacher damit den Ton seiner Komödie, in der zwar nicht jede Aktion zu einer Reaktion führt, die zu Beginn etablierte, träumerisch verspielte Grundstimmung aber alle Geschehnisse begleitet.
Betbeders Inszenierungsstil trägt viel zu dieser Grundstimmung bei. Das beginnt mit dem irritierenden Spiel seiner Darsteller, die teils so zurückhaltend agieren, nur stoisch blicken, wo es eigentlich aus ihnen herausbrechen müsste, als seien sie in Trance, ja als träumten sie das Geschehen nur. Wiederholt filmt der Regisseur seine Figuren in Tableaus, die ihre Künstlichkeit ebenso bewusst zur Schau stellen wie die direkt ans Publikum adressierten Lebensläufe der Charaktere oder die Vermischung der Erzählebenen, wenn sich der nächste Roman des Schriftstellers Antoine aus dessen Vorstellung in die Handlung schleicht.
Ob das alles echt, ausgedacht oder geträumt ist, ist nie vollkommen klar. Und dennoch oder gerade deswegen, weil das Leben einem manchmal wie ein Traum oder ein Roman vorkommt, oder weil einem der eine oder andere schräge Vogel aus diesem Film bereits im echten Leben begegnet ist, fühlt sich "Marie und die Schiffbrüchigen" bei aller Künstlichkeit erstaunlich authentisch an.
Fazit: Regisseur und Drehbuchautor Sébastien Betbeder hat mit "Marie und die Schiffbrüchigen" eine abgedrehte, aber völlig unaufgeregte Komödie gedreht, die durch leisen, schrägen Humor und eine träumerisch verspielte Erzählung überzeugt.
Dass sich Betbeder wenig um Erzählkonventionen schert, zeigt er gleich zu Beginn. Hier inszeniert er vor dem eigentlichen Auslöser der Handlung eine kurze, warmherzig skurrile Barbekanntschaft, die später weder eine weitere Rolle spielen wird noch als vollwertiger Epilog taugt. Und doch setzt der Filmemacher damit den Ton seiner Komödie, in der zwar nicht jede Aktion zu einer Reaktion führt, die zu Beginn etablierte, träumerisch verspielte Grundstimmung aber alle Geschehnisse begleitet.
Betbeders Inszenierungsstil trägt viel zu dieser Grundstimmung bei. Das beginnt mit dem irritierenden Spiel seiner Darsteller, die teils so zurückhaltend agieren, nur stoisch blicken, wo es eigentlich aus ihnen herausbrechen müsste, als seien sie in Trance, ja als träumten sie das Geschehen nur. Wiederholt filmt der Regisseur seine Figuren in Tableaus, die ihre Künstlichkeit ebenso bewusst zur Schau stellen wie die direkt ans Publikum adressierten Lebensläufe der Charaktere oder die Vermischung der Erzählebenen, wenn sich der nächste Roman des Schriftstellers Antoine aus dessen Vorstellung in die Handlung schleicht.
Ob das alles echt, ausgedacht oder geträumt ist, ist nie vollkommen klar. Und dennoch oder gerade deswegen, weil das Leben einem manchmal wie ein Traum oder ein Roman vorkommt, oder weil einem der eine oder andere schräge Vogel aus diesem Film bereits im echten Leben begegnet ist, fühlt sich "Marie und die Schiffbrüchigen" bei aller Künstlichkeit erstaunlich authentisch an.
Fazit: Regisseur und Drehbuchautor Sébastien Betbeder hat mit "Marie und die Schiffbrüchigen" eine abgedrehte, aber völlig unaufgeregte Komödie gedreht, die durch leisen, schrägen Humor und eine träumerisch verspielte Erzählung überzeugt.
Falk Straub
TrailerAlle "Marie und die Schiffbrüchigen"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Marie und die Schiffbrüchigen"
Land: FrankreichJahr: 2016
Genre: Komödie
Originaltitel: Marie et les naufragés
Länge: 104 Minuten
Kinostart: 08.06.2017
Regie: Sébastien Betbeder
Darsteller: Pierre Rochefort als Siméon Forest, Vimala Pons als Marie Andrieu, Eric Cantona als Antoine, Damien Chapelle als Oscar, André Wilms als Cosmo
Kamera: Sylvain Verdet
Verleih: dejavu filmverleih