Der Hund begraben (2016)
Schwarze Komödie: Ein Familienvater in der Midlife-Crisis verstrickt sich in ein Geflecht aus Lügen, als er den Tod des geliebten Haustiers verschleiern will.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Hans' Leben nimmt von einem Tag auf den anderen eine Kehrtwende: Der Mittvierziger verliert aus heiterem Himmel seinen Arbeitsplatz in einer Papierfabrik und auch als Familienvater scheint er nicht wirklich länger gebraucht zu werden. Seine pubertierende Tochter Laura hat bloß noch ihren neuen Freund Fabi im Kopf und seine Gattin Yvonne scheint nach 15 Jahren gelangweilt von der Ehe zu sein. Als ein streunender Mischling der Familie zuläuft, beginnt jedoch eine kurze Phase des Glücks – doch dann überfährt Hans den Kurt getauften Hund aus Versehen. Um nicht als Buhmann dazustehen, verheimlicht er den Unfall und begräbt den toten Kurt im Wald. Aber um die traurige Wahrheit zu verbergen, verstrickt sich Hans immer tiefer in ein Geflecht aus Lügen.
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Filmkritik
Letztes Jahr sezierte der Österreicher Klaus Händl in seinem Beziehungsdrama "Kater" eine schwule Partnerschaft auf schmerzvolle Weise und wählte dabei den Tod einer Hauskatze als zentrale Metapher. Der deutsche Regisseur und Drehbuchautor Sebastian Stern lässt seinen Film nun ebenfalls um ein totes Haustier kreisen: Bei ihm muss jedoch ein Hund sein Leben lassen und statt einer gleichgeschlechtlichen Beziehung steht hier das bürgerliche Familienglück auf dem Prüfstand.
Mit grauen, oft trist anmutenden Aufnahmen bebildern Stern und sein Kameramann Peter von Haller ("Der Knochenmann", 2009) ihren Kleinstadt-Kosmos und rufen damit erst einmal ein typisches Sozialdrama ins Gedächtnis. "Der Hund begraben" entpuppt sich seiner ernsten Oberfläche zum Trotz allerdings rasch als lakonisch erzählte Komödie, die mit einem ausgeprägten Sinn für Absurditäten auf den Alltag eines Jedermanns schaut.
Sterns Blick auf seinen unglücklichen Protagonisten ist dabei zwar ein durchaus entlarvender, aber keineswegs ein böswilliger. Die satirischen Spitzen erweisen sich als treffsicher, zielen aber nie allzu tief. So manchem Zuschauer dürfte diese schwarze Komödie damit wohl nicht weit genug gehen, die eigene Gutmütigkeit bewahrt den Film vor allzu schmerzhaften Einsichten.
Auch dank des Hauptdarstellers Justus von Dohnányi ("Timm Thaler oder das verkaufte Lachen", 2017) sowie der überspitzt-floskelhaften Dialoge erinnert "Der Hund begraben" mitunter an einen eher harmlosen Hape-Kerkeling-Film. Normalos wie der Protagonist Hans werden bei Stern wie bei Kerkeling nicht vorgeführt; die tragischen Verstrickungen, in die sich auf der Suche nach dem Glück verheddern, machen ihre moralischen Fehltritte zumeist nachvollziehbar.
Großes, aufregendes oder gar bahnbrechendes Kino sieht sicherlich anders aus diese von Stern mit Understatement und trockenem Witz geschilderte Lebenskrise. Die meist gelungenen Pointen sowie großartige Schauspieler (herausragend: Georg Friedrich) sorgen dennoch für vergnügliche Unterhaltung.
Fazit: Sebastian Stern schildert mit trockenem Witz die Lebenskrise eines Jedermanns. Gelungene Pointen, großartige Schauspieler sowie ein feines Gespür für die Absurditäten des Alltags machen "Der Hund begraben" dabei zu einer unterhaltsamen Komödie. Dass die satirischen Spitzen nicht allzu tief zielen und ausnahmslos harmlos bleiben, dürfte Freunde von tiefschwarzem Humor jedoch enttäuschen.
Mit grauen, oft trist anmutenden Aufnahmen bebildern Stern und sein Kameramann Peter von Haller ("Der Knochenmann", 2009) ihren Kleinstadt-Kosmos und rufen damit erst einmal ein typisches Sozialdrama ins Gedächtnis. "Der Hund begraben" entpuppt sich seiner ernsten Oberfläche zum Trotz allerdings rasch als lakonisch erzählte Komödie, die mit einem ausgeprägten Sinn für Absurditäten auf den Alltag eines Jedermanns schaut.
Sterns Blick auf seinen unglücklichen Protagonisten ist dabei zwar ein durchaus entlarvender, aber keineswegs ein böswilliger. Die satirischen Spitzen erweisen sich als treffsicher, zielen aber nie allzu tief. So manchem Zuschauer dürfte diese schwarze Komödie damit wohl nicht weit genug gehen, die eigene Gutmütigkeit bewahrt den Film vor allzu schmerzhaften Einsichten.
Auch dank des Hauptdarstellers Justus von Dohnányi ("Timm Thaler oder das verkaufte Lachen", 2017) sowie der überspitzt-floskelhaften Dialoge erinnert "Der Hund begraben" mitunter an einen eher harmlosen Hape-Kerkeling-Film. Normalos wie der Protagonist Hans werden bei Stern wie bei Kerkeling nicht vorgeführt; die tragischen Verstrickungen, in die sich auf der Suche nach dem Glück verheddern, machen ihre moralischen Fehltritte zumeist nachvollziehbar.
Großes, aufregendes oder gar bahnbrechendes Kino sieht sicherlich anders aus diese von Stern mit Understatement und trockenem Witz geschilderte Lebenskrise. Die meist gelungenen Pointen sowie großartige Schauspieler (herausragend: Georg Friedrich) sorgen dennoch für vergnügliche Unterhaltung.
Fazit: Sebastian Stern schildert mit trockenem Witz die Lebenskrise eines Jedermanns. Gelungene Pointen, großartige Schauspieler sowie ein feines Gespür für die Absurditäten des Alltags machen "Der Hund begraben" dabei zu einer unterhaltsamen Komödie. Dass die satirischen Spitzen nicht allzu tief zielen und ausnahmslos harmlos bleiben, dürfte Freunde von tiefschwarzem Humor jedoch enttäuschen.
Carsten Moll
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Besetzung & Crew von "Der Hund begraben"
Land: DeutschlandJahr: 2016
Genre: Komödie
Länge: 86 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 23.03.2017
Regie: Sebastian Stern
Darsteller: Justus von Dohnányi als Hans, Juliane Köhler als Yvonne, Georg Friedrich als Mike, Ricarda Zimmerer als Laura, Ben Cervilla Fischer als Fabi
Kamera: Peter von Haller
Verleih: Movienet
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