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FBW-Bewertung: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen (2018)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Der sinistere und allseits gefürchtete Zauberer Gellert Grindelwald kann Ende der 1920er Jahre aus dem Hochsicherheitstrakt der amerikanischen Zaubergemeinde entfliehen. Mit seiner Inhaftierung endete der erste Teil des auf fünf Filme angelegten Franchise um Newt Scamander und die von ihm katalogisierte Tierwelt. Der zweite Teil beginnt mit Grindelwalds spektakulärer Flucht.
Er versteckt sich in Paris, wo er erneut sein Unwesen treibt und versucht, seine Jünger um sich zu scharen. Sein Ziel ist nichts weniger als die Unterjochung der Menschheit, die es auf Grund ihrer kriegerischen Gelüste nicht anders verdient habe. Dass er zur Begründung seines Vorhabens neben den Panzern des Ersten Weltkriegs auch Bilder desersten Atombombenabwurfs im Mai 1945heraufbeschwört, ist ein sehr deutliches Bild.
Um seine Machtergreifung zu verhindern und das friedliche Zusammenleben von Zauberern und Nicht-Magiern zu bewahren, haben sich Newt Scamander und andere Zauberer an seine Fersen geheftet. Für das Verständnis des Geschehens wird die Kenntnis des ersten Teils vorausgesetzt. Keine der Figuren wird eingeführt oder charakterisiert, ihre Beziehungen nicht erklärt. Das führt dazu, dass Zuschauer, die mit dieser Welt nicht vertraut sind, Mühe haben, Sinn in das turbulente Geschehen mitetlichen Handlungsfäden zu bringen.
Nur der junge Dumbledore ist nicht bereit, gegen Grindelwald zu kämpfen, da einst beide in Hogwarts die Schulbank drückten. Wer die Zauber-Welt von J.K.Rowlings kennt, ahnt, dass sich die Handlung an Werten wie Loyalität, Freundschaft und Verbundenheit in diesem immer währenden Kampf unter den Magiern entlang hangelt. Wie in den Romanen und Filmen um die Abenteuer von Harry Potter zieht sich dies wie ein roter Faden durch das Duell zwischen den Anhängern Grindelwalds und den Kräften um Dumbledore und Scamander.
Im Vergleich mit dem ersten Teil werden wesentlich mehr Details und Figuren eingeführt, die der Fan aus dem Potter-Universum kennt. Und auch den visuellen Vergleich braucht dieser Film nicht zu scheuen. Er hat großen Schauwert und ist gespickt mit einem Feuerwerk an überwältigenden Special-Effects. Die Überfrachtung mit Schaueffekten und die Konzentration auf sie bei der Inszenierung führt jedoch leider dazu, dass die Schauspieler an vielen Stellen kaum Raum haben, zu agieren.



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