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FBW-Bewertung: Styx (2016)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Die körperliche Stärke und mentale Entschlossenheit beweist Notärztin Rike bereits zu Beginn des Films bei einem dramatischen Unfalleinsatz an einer Kölner Straßenkreuzung. Jetzt startet sie allein mit einer Segelyacht von Gibraltar aus auf eine Seereise zur Atlantikinsel Ascension. Die erste Hälfte des Films lernen wir Rike kennen. Ohne Worte zeigt sie uns auf eindrucksvolle Weise, wie sie alle Handgriffe zur professionelle Bedienung und Steuerung der Yacht kompetent beherrscht. Wie sie mit großer Körperlichkeit auch mit dem Element Meer, selbst in einem gewaltigen Sturm, umzugehen weiß.Faszinierend, diese starke Frau zu beobachten. Und dann das Unerwartete. Rike entdeckt ein im Meer treibendes Fischerboot mit Flüchtenden, von dem Menschen in Panik springen und ertrinken. Den Gesetzen der Meere folgend und aus eigener humanitärer Überzeugung weiß sie, dass sie helfen muss. IhreNotrufe zu anderen Schiffen und zur Küstenwache bleiben aber ohne Folge. Ein junger Flüchtling erreicht schwimmend ihre Yacht und sie nimmt den total erschöpften Jungen unter großem körperlichem Einsatz auf das Schiff. Nachdem weitere Hilferufe fruchtlos bleiben, wird Rike gegen alle Regeln selbst aktiv.
STYX ist ein wichtiger Filmüber eines der zentralen Ereignisse unserer Zeit, von überragender aktueller Relevanz. Jederzeit glaubhaft und intensiv durch Wolfgang Fischer inszeniert, erzählt er uns die Geschichte einer Frau auf verstörende und berührende Weise. Eine Frau mit dem Ziel zu einer paradiesischen Trauminsel, die in die Hölle menschlicher Schicksale gerät.
Susanne Wolff spielt diese starke Frau absolutüberzeugend und trägt damit den Film vollkommen allein ? eine bewundernswerte Leistung! Das große Lob geht auch an Kamera und Ton, die unter schwierigsten Bedingungen eine perfekte Leistung erbringen: großartige Bilder und das Toben der Elemente.




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